Schöngeredete Versklavung

Wie Barbara den Weg aus der Pornosucht fand

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Pornosucht ist nicht nur ein Thema, das Männer betrifft. Laut Studien gibt es in den letzten Jahren immer mehr Frauen, die Pornografie konsumieren. Auch Barbara hatte lange damit zu kämpfen. Hier erzählt sie, wie sie einen Weg aus der Sucht gefunden hat.

Meine Geschichte mit Pornografie fing mit 14 Jahren an, als ich, Barbara, auf ein erotisches Heft stiess. Im Fernsehen und später auch im Internet schaute ich mir Sexszenen und Filme an, was mich zusehends in Bann zog. Diese Szenen mussten mit der Zeit immer härter werden und bald war ich süchtig danach. Mit 17 entschied ich mich, mit Jesus durchs Leben zu gehen. Im Kopf wusste ich, dass das, was ich tat, Sünde war. Trotzdem empfand ich lange kein schlechtes Gewissen und konsumierte weiter pornografische Bilder und Filme.

Die Falle der Verharmlosung

Fünf Jahre später heiratete ich. Ich war überzeugt, nun endlich von der Pornosucht loszukommen. Schliesslich konnte ich ja jetzt mit meinem Mann zusammen die Sexualität in der Ehe leben. Doch das war eine Täuschung.

Erst nach langer Zeit erkannte ich, wie sehr ich in Sünde verstrickt war. Unzählige Male bat ich Gott um Vergebung – ein ständiger Kreislauf. Ich sündigte – bekannte – sündigte wieder – bat erneut um Vergebung ... bis Gott mich an den Punkt brachte, wo ich aufrichtig sagen konnte: Jetzt ist Schluss damit! Ein Satz aus einer Predigt traf mich bis ins Innerste: Vor Gott kann ich nichts verstecken! Nun war es an der Zeit, mein Problem mit Pornografie endlich ans Licht zu bringen. Da mir der Mut fehlte, mich jemandem anzuvertrauen, schrieb ich mit Tränen in den Augen eine E-Mail an eine Freundin. Selbst das kostete enorm viel Überwindung. Das Ganze war mir äusserst peinlich. Sicher will sie nichts mehr mit mir zu tun haben, wenn sie jetzt alles weiss, dachte ich. Doch zu meiner grossen Überraschung reagierte sie nicht verurteilend, sondern liebe- und verständnisvoll.

«Pornografie: eine einzige Lüge!»

Bald darauf trafen wir uns. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, so sehr schämte ich mich für das, was ich im Geheimen tat. Wir beteten zusammen, denn für mich war es einfacher, vor Gott Dinge auszusprechen, als mit meiner Freundin darüber zu reden und ihr dabei in die Augen zu schauen. Endlich durfte ich den schweren Rucksack meiner Schuld und auch die Einsamkeit bei Jesus ablegen. Wann immer mich die Lust auf pornografische Bilder überfiel, las ich in der Bibel. Das klappte eine Weile ganz gut, bis die Sucht erneut die Oberhand gewann. Ich fühlte mich am Boden zerstört. Mir wurde klar: Nie würde ich den Ausstieg aus eigener Kraft schaffen!

Durch Gottes Führung stiess ich auf den Online-Video-Kurs «Ausweg aus der Pornografie», was mich entscheidend weiterbrachte. Gott zeigte mir, dass das Ganze wesentlich tiefer geht und ein viel grösseres Ausmass hat, als mir bewusst war. Einsamkeit, Stress, Wut und Enttäuschungen bilden einen gefährlichen Nährboden für diese Sucht. Zudem erkannte ich, dass die Welt der Pornografie eine einzige Lüge ist, da ich glaubte, es mache den Pornodarstellerinnen Spass. Und wer denkt, Frauen hätten kein Problem mit Pornografie, irrt sich gewaltig!

Es gibt einen Weg heraus

Nun konnte ich auch meinem Mann gegenüber meine Sucht nicht länger verschweigen, denn sie stand ja zwischen uns. Es galt, die Dinge offen und klar beim Namen zu nennen. Das war sehr schwierig und schmerzhaft.

Endlich schöpfte ich wieder Mut: Ich bin kein hoffnungsloser Fall! Es gibt einen Weg heraus aus der Pornosucht! Denn nur Jesus vermag meinen Hunger nach Liebe und Anerkennung wirklich und dauerhaft zu stillen.

Wenn ich heute zurückschaue, kann ich nur staunen, welchen Weg ich mit Gott zusammen gehen durfte. Er war steinig und gesäumt von vielen, vielen Gebeten und Gesprächen mit Menschen. Meine Beziehung zu Gott wuchs und auch die zu meinem Mann vertiefte sich.

Schlüssel auf dem Weg in die Freiheit

Die folgenden Aussagen fassen mein Erleben gut zusammen:
• Freiheit heisst nicht, dass man mit dem Feuer spielen kann, ohne sich zu verbrennen.
• Freiheit heisst, dass man sich entscheiden kann, nicht mehr mit dem Feuer zu spielen. Ich entschied mich, Licht in die Dunkelheit zu lassen.

Ich entschied mich ...
• mit Gott offen und ehrlich über mein Problem zu sprechen.
• mein Geheimnis einer Freundin anzuvertrauen und Unterstützung zuzulassen.
• mich mit dem Thema Pornografie auseinanderzusetzen.
• den guten Weg mit Gott zu gehen und mit ihm zu reden, wenn die Lust überhandnehmen will – was nur noch selten vorkommt. Am Anfang habe ich regelrecht zu Gott geschrien, weil ich es ohne Pornografie kaum aushielt!
• erotische Bilder an Gott abzugeben, wenn sie in den Gedanken hochkommen.
• mit meinem Mann zusammen mit Gottes Hilfe zu kämpfen.
• euch aus meinem Leben zu erzählen, um euch Hoffnung zu schenken.

Das Tabu brechen

Der Weg aus der Pornografie ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Gottes Liebe ist das grösste Geschenk! Als Dank wollen mein Mann und ich ihm unser Leben anvertrauen und ihm die Ehre geben. Darin – nicht im Pornokonsum – findet jeder Mensch Erfüllung. Das verspricht der himmlische Vater allen, die im Gehorsam an ihn nicht mit dem Feuer, der Sünde, spielen. Sie steht der Heiligkeit Gottes entgegen und trübt unsere Beziehung zu ihm. Gott aber liebt uns und will uns vor Schaden bewahren.

Heute dürfen wir ohne Pornografie leben. Wir gehören zum Team des Vereins Safer Surfing (Österreich), welcher hinter den Projekten www.loveismore.de / www.saferchildren.eu / www.safersurfing.eu steht. Es ist unser Anliegen, dass auch in christlichen Gemeinden über dieses Thema gesprochen wird und Menschen frei werden von der Knechtschaft dieser Sünde.

Zum Thema:
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Datum: 29.03.2017
Autor: Aufgezeichnet durch Daniela Wagner
Quelle: Ethos

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