Überlebende eines Anschlags
«Durch Gottes Gnade bin ich noch am Leben»
Als Michelle Saltis am 2. Dezember 2015 Opfer eines Terror-Anschlags in San Bernardino (Kalifornien) wird, wendet sie sich sofort an Gott – obwohl ihr Glaube schon davor stark am Bröckeln war. Und Gott beschützt sie: Die Terroristen, die von einem Meter Entfernung auf sie schiessen, verfehlen.
Die 31-Jährige arbeitete als Spezialistin für Umwelt und Gesundheit für den Landkreis. Nach ihrer Einstellung hatte Syed Farook, der Sohn pakistanischer Immigranten, sie eingearbeitet. «Er war der Typ Mensch, der in sich gekehrt ist. Er freundete sich mit niemandem an und war immer irgendwie auf Distanz», erinnert sich Michelle.
«Plötzlich hörte ich Schüsse»
An dem besagten 2. Dezember überlegt die junge Frau, ob sie sich nicht krank melden soll; sie fühlt sich nicht so gut. Sie entscheidet sich jedoch, trotzdem zu gehen. Kurz nach ihr kommt auch Syed zur Arbeit. «Er war die ganze Zeit sehr ruhig. Er sass einfach da und schaute ständig auf sein Handy. Und dann stand er auf und ging weg.» Zwanzig Minuten später kehrt er mit seiner Frau Tashfeen Malik zurück, jedoch beide völlig vermummt, so dass sie niemand erkennt, und bis unter die Zähne bewaffnet. «Ich hörte plötzlich Schüsse», berichtet Michelle. «Ich schaute hinter mich und sah, dass dort jemand steht. Und dann begann derjenige, von rechts nach links durch den Raum zu schiessen.»
Michelle schmeisst sich auf den Boden, damit es so aussieht, als ob sie getroffen wäre. «Die Schiesserei dauerte unendlich lang. Dann hörten die Schüsse mit einem Mal auf.» Doch bevor die zwei Terroristen fliehen, kommen sie noch einmal zu Michelle. «Einer der beiden trat mich ans rechte Bein. Und dann hörte ich nur noch 'Bumm, bumm, bumm, bumm' – und ich wusste, dass ich getroffen worden war.» Diese letzten Schüsse gelten ganz spezifisch Michelle. Dann flieht das Ehepaar.
«Gott, ich bin bereit!»
Dort am Boden, verwundet und nicht sicher, ob sie überleben wird, wendet sich Michelle an Gott. Sie war schon lange Christin gewesen, doch gerade in letzter Zeit hatte sie viele Zweifel gehabt. Doch nun wendet sie sich an ihren Gott. «Ich sagte ihm: 'Gott, Ich bin bereit, zu dir nach Hause zu gehen. Das ist in Ordnung. Aber wenn meine Zeit noch nicht gekommen ist, dann beschütze mich bitte. Und schütze auch all die anderen, deren Zeit noch nicht gekommen ist. … Gott, hilf mir, ruhig zu bleiben!'»
Wenige Minuten später erreicht die Polizei den Ort des Geschehens und fordert diejenigen, die verletzt sind und noch laufen können, auf, das Gebäude zu verlassen. Michelle rafft all ihren noch verbliebenen Mut zusammen, schnappt die Handtasche und rennt nach draussen, wo sie in einem Krankenwagen in das nächste Krankenhaus gebracht wird. «Ich erinnere mich nur, dass ich ganz aufgelöst war und weinte. Ich wusste, dass alles gut werden würde. Ich wusste, dass Gott bei mir war!» Noch während Michelles diverse Schusswunden und innere Verletzungen operativ behandelt werden, erhält die Polizei einen Hinweis und stürmt das Haus der Terroristen, die sich mittlerweile zu ISIS bekannt haben. Kurze Zeit später werden sie auf der Flucht von der Polizei erschossen.
Vergebung auf dem Krankenbett
Als Michelle aus der Narkose erwacht und erfährt, wer sie angegriffen hat, kann sie es kaum glauben. «Ich fragte mich: 'Warum musste er das tun? Aber dann dachte ich mit einem Mal: 'Ich muss ihm vergeben, denn das ist das, was Gott tun würde. Wenn ich ihm vergebe, obwohl ich schrecklich finde, was er getan hat, dann wird mir das helfen, weiterzuleben. Es wird mir helfen, innerlich zu heilen. Wenn ich ihm nicht vergebe, wird alles nur noch schlimmer. Dann werde ich den Ärger und den Hass in mir behalten, und das möchte ich nicht!'»
Und Michelle tut den schweren Schritt und vergibt dem Mann und seiner Frau, die sie ganz bewusst töten wollten. Vierzehn Menschen sterben durch den Angriff, Michelle sollte die Fünfzehnte sein. «Gottes Gnade ist einfach erstaunlich. Als ich da am Boden lag und betete, fühlte ich mich so, als ob ich über mir einen Schutzschild hätte. Und als die Person mich von einem Meter Entfernung anschoss, trafen sie nicht. Ich erzähle jedem, dass dies nur geschehen konnte, weil ich Gottes Schutzschild über meinem Körper hatte. Er antwortete auf meine Gebete. Und er zeigte mir damit, dass er noch etwas Besseres für mich geplant hat.»
Michelle ist immer noch nicht wieder die Alte, immer wieder tauchen Erinnerungen auf, sie leidet unter Albträumen. Und doch weiss sie, dass ihr Glaube, der vor dem Angriff am Bröckeln war, durch dieses Erlebnis stärker geworden ist. «Gott war die ganze Zeit an meiner Seite. Durch seine Gnade bin ich noch am Leben!»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN
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