Der Stolz bremste sein Album

Kirk Franklin rät dazu, die Religion abzulegen

Unzählige Menschen erfreuten sich an Kirk Franklins «I Smile». Doch dieser Song weckte Stolz im Musiker und deshalb, so ist er sich sicher, verzögerte sich sein 11. Studio-Album. Er befürchtete, die Erwartungen der Zuhörer nicht mehr erfüllen zu können. Doch sein jüngstes Werk gründet tief.

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Kirk Franklin
Er wurde mit unzähligen Preisen überhäuft und trägt einen der gewichtigsten Namen in der Gospel-Welt: Kirk Franklin. Doch selbst dieser Ausnahmemusiker ist vor Unsicherheit nicht gefeit. Sie führte sogar dazu, dass sich seine jüngste Produktion verzögerte. «Um offen zu sein: Das war der Grund, warum es so lange dauerte bis zum jüngsten Album: Es ging hauptsächlich um die Angst, und mit der Zeit verstand ich, dass Angst aus Stolz heraus wächst.»

«Es war der Stolz in mir, der mir sagte, dass 'I smile' nicht mehr gesteigert werden könnte. Deshalb liess ich die Arbeit liegen, weil ich befürchtete, nicht mehr gleich gut angenommen zu werden.»

Hinter das System schauen

Es hat vier Jahre gedauert, bis nun sein jüngstes Album «Losing my Religion» («Meine Religion verlieren») vorliegt. Mit diesem Werk ermutigt er, über die Religion hinauszuschauen. «Religion ist ein menschliches System, durch das man vesucht, Regeln einzuhalten.» Oft seien religiöse Gedanken nicht bibelzentriert, sondern kulturell geprägt. «Dann kommt es aus der Kultur heraus, dass man beispielsweise sagt, 'dies ist richtig und dies ist falsch'. Das führt zu einer Fehlinterpretation der Heiligen Schrift.»

Die Definition «Christ» könne ebenfalls nur religiös sein, auch wenn es natürlich nicht falsch sei, sich als solcher zu identifizieren. Das sei menschlich, so würden sich beispielsweise in den USA viele auch als afro-amerikanisch, hispanisch oder asiatisch bezeichnen. Aber die Bezeichnung christlich «definiert nicht die Beziehung. Verheiratet sein heisst noch nicht, dass man Intimität lebt. Und ebenso kann man religiös sein, aber keine Beziehung zu Gott haben.»

Gerettet

Franklin vergleicht: «Wenn du in einem See am Ertrinken bist und ich das sehe, anhalte, aus dem Wagen springe und dich rette, wirst du das sehr schätzen. Wenn du mich künftig siehst, wirst du immer mit mir reden und mich umarmen – oder nicht?», erklärt der Sänger. «Nun stell dir vor, du bist am Ertrinken, ich halte an und rufe vom Ufer aus: 'Stosse fester, atme schneller, bleib oben!' – da wärst du wohl nicht im gleichen Masse erfreut.»

Religion tue das, was im zweiten Teil des Beispiels beschrieben wird. Sie sei wie die Person, die am Seeufer steht und Anweisungen gibt. «Gott aber sandte seinen Sohn, der ins Wasser sprang und uns rettete.» Daher sind wir ihm jetzt so dankbar, dass uns niemand sagen müsse, wir sollten die Gebote halten, weil wir es aus Dankbarkeit sowieso tun.

Deshalb ist es Franklin wichtig, den Aspekt der Beziehung im Christentum bekannt zu machen und von Gottes Liebe zu erzählen. Er will den Menschen helfen, ihre Religion zu verlieren und dabei ihren Glauben zu behalten und eine Beziehung mit Gott zu starten.

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Datum: 20.11.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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