Unterwegs und angekommen
«Queen of the Road» fährt für König der Könige
Gewalt, Alkohol und Drogen – Helmas Leben in der Biker-Szene war hart. Ausserhalb fühlte sie sich unsicher, doch im Club hatte sie Macht. Verschiedene Umstände führten zu einer Änderung im Leben. Heute ist sie immer noch unterwegs, aber dennoch angekommen.
Aufgewachsen war Helma in den 1960er-Jahren in einer nordfriesischen Idylle, allerdings wenig harmonisch. Ihre Mutter schlug sie täglich, ihr Vater schritt nicht ein, sondern blieb fernab in der Werkstatt. Helma hätte ein Junge sein sollen, wäre es nach Mama gegangen, denn zwei Schwestern waren bereits da – geliebt fühlte sich die Kleine nicht. Trost findet die Kleine bei Oma, die ihr biblische Geschichten vorliest, mit ihr betet und sagt, dass Gott sie liebt.Bereits als Teenagerin imponierten ihr Motorräder. Ein Bursche aus der Nachbarschaft lädt sie zu einem Biker-Treffen ein. Bald wurde dieses zu ihrem Zufluchtsort. Hier war sie ausserhalb der Reichweite der Schläge ihrer Mutter.
Königinnen
Das raue Biker-Leben gefällt ihr. Und bei Rivalitäten mit anderen Motorradclubs steckt nicht mehr sie ein. Sie genoss die Schmerzen der anderen. Macht, Adrenalin, Anerkennung. Sie schlug ohne Skrupel zu.
Sie beschreibt sich als «kaltblütig», sie habe es genossen, anderen Leid zu bereiten. So habe sie Stärke verspürt. Jeder Schlag sei auch einer gegen ihre Mutter gewesen.
Später gründete sie einen Frauen-Biker-Club namens «Queens of Road» («Königinnen der Strasse»). Bis aufs Blut habe sie ihre Mädels verteidigt.
Sobald sie sich nicht in der Biker-Szene bewegte, wurde sie von Verzweiflung und Angst heimgesucht. Halt findet sie einzig an den Wochenenden bei den Treffen.
Boden verloren – und wieder gefunden
Immer wieder erschien ihr ihre Schwester Ingrid, die Jahre zuvor bei einem Unfall starb. Helma glitt zusehends in Gewalt, Alkohol und Drogen ab. In gefährlichen Situationen stand Ingrid neben ihr und hielt wortlos ihre Hand.
Besser wurde ihr Leben, als Wunschkind Dorothy zur Welt kam. Alkohol und Zigaretten waren in Gegenwart ihrer Tochter strikt verboten. Die Kleine wird von ihrem Ex-Mann jedoch nicht geliebt, er hätte sich einen Sohn gewünscht…
Freude kam mit Henning ins Leben. Als sie ihn kennenlernte, sagte er: «Jesus ist mein Hobby». Die beiden Freunden sich an.
Für Jesus auf der Piste
Im Büchergestell fand Helma ein Buch, das die Geschichte von Lazarus erzählte – diese kannte sie von Oma. In ihr begann ein Kampf zu toben, eine Stimme klagte sie an, redete ihr ein, sie sei nichts wert. Die andere, leisere Stimme dagegen war liebenswert. Sie fand zu Christus. «Diese Freude habe sie beibehalten.» Immer wieder habe sie seither aus dem Rockermilieu gehört, dass es Omas waren, die für den Nachwuchs gebetet hatten.Mittlerweile ist Helma bei den «Holy Riders», einem christlichen Motorrad Club. Ihre Lebensgeschichte ist im «Brunnen Verlag» erschienen, unter dem Titel «Helma – Wer bremst, verliert», Helma Bielfeldt verfasste es gemeinsam mit der Journalistin und Autorin Romy Schneider.
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Zum Buch:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Pro
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