Sam Prum
Kirche statt «Killing Fields»
Sam Prum wurde vom US-Militär in Amerika geschult. In dieser Zeit überrannte die Rote Khmer seine Heimat Kambodscha. Um einzuschreiten wollte Sam in einer kambodschanischen Kirche Soldaten rekrutieren, die mit ihm für die Freiheit in seiner Heimat kämpften.
Die Rote Khmer vertrieb die Zivilisten aus den Städten und zwang sie auf unmenschlichen Märschen in Umerziehungslager. Selbst die 2,3-Millionen-Stadt Phnom Penh wurde innerhalb von drei Tagen «geräumt». Kinder, Kranke, Verletzte, Alte – niemand wurde verschont.
«Du bist eine Navy ohne ein Land!»
Das Versprechen, es würde nur ein paar Tage dauern, wurde zum dreijährigen Alptraum. Rund ein Drittel der Landesbevölkerung starb durch Exekution, Hunger und Arbeit bis zum Erschöpfungstod – heute spricht man vom kambodschanischen Genozid.Im April 1975 war Sam noch immer in San Diego stationiert. Sein amerikanischer Kommandant sagte zu ihm: «Du bist eine Navy ohne ein Land!» Sam war überrascht und schockiert. Längst war Kambodscha im Chaos versunken – und nun musste Sam eine schicksalhafte Entscheidung treffen: In sein Land zurückkehren oder in den USA bleiben.
Eine neue Heimat
Sam blieb in den USA. Den Kontakt zu seiner Familie hatte er durch die Wirren, die in seiner Heimat tobten, verloren. Er war einsam und kämpfte mit seinen Emotionen. Er wusste nicht, dass die Frau des Kommandanten in ihrer Frauen-Bibelgruppe für die vier Kambodschaner zu beten begonnen hatte. Eine Familie hatte vom Gebetsaufruf gehört, Tom und Joan Monck entschieden sich, die vier jungen Asiaten in ihrem Haus in Balboa Island in Orange County aufzunehmen.
Bald erhielten die vier auch eine Arbeit. Tom fuhr die vier Männer zur Arbeit und anschliessend ging er in sein Büro, abends wiederholte sich dies erneut. Täglich legte er über 180 Kilometer zurück. Und am Sonntagmorgen ging es in den Gottesdienst - natürlich mit den vier Gästen aus Kambodscha.
«Ich suchte nicht nach Gott»
Nach ein paar Monaten fanden Tom und Joan eine Wohnung für die Männer in der Nähe ihrer Arbeitsstelle. Sie bezahlten die Miete für den ersten Monat sowie ein Depot. Zudem richteten sie ihnen die Küche ein. Sam war überwältigt. Er realisierte, dass diese grosse Liebe etwas ist, was nicht zurückbezahlt werden kann.
Ein paar Monate später traf Sam seine künftige Frau Kim. Die beiden heirateten und zogen nach Anaheim. Eines Tages erzählte Kim ihm von einer kambodschanischen Kirche, die in Garden Grove eröffnet worden war. Viele Freunde und Nachbarn gingen hin, doch Sam zeigte kein Interesse. «Ich suchte nicht nach Gott oder einer Kirche.» Dennoch ging er mit, mit dem Hintergedanken, Soldaten zu finden, die mit ihm nach Kambodscha zurückkehren würden, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen.
Stimme aus der Vergangenheit
Als Sam nun da sass, ereignete sich ein Wunder. Er stellte fest, dass der Pastor ihm sehr bekannt vorkam. Es war der Missionar, der viele Jahre zuvor in seiner Ortschaft zu Besuch war. Eugene Hall, wie er hiess, begann zu predigen. Sams Herz wurde berührt. Es war für ihn sehr unwahrscheinlich gewesen, jemanden aus seiner fernen Vergangenheit zu hören.
«Ich realisierte, dass ich ein Sünder war», sagt Sam. Er realisierte weiter, dass Gott ihn liebt und dass er seine Liebe bereits auf wunderbare Weise gezeigt hatte, doch dass er bisher blind dafür gewesen war. «Ich bat ihn um Vergebung.» Und er erkannte, dass Gott ihn liebte, bevor er ihn überhaupt kannte.
Er stillt Hunger
Seine Frau Kim fand zur gleichen Zeit zu Christus. Ein Jahr später erkannte Sam, dass seine Familie in einem Flüchtlingslager in Thailand untergekommen war. Er konnte seine Mutter, drei Brüder und eine Schwester in die USA holen. «Ich gehörte inzwischen zum Leitungsteam der christlichen Gemeinde und auch meine Verwandten fanden zum Glauben.»
1995 besuchte Sam seine Heimat erstmals wieder. Als er sah, wie hungrig die Kambodschaner nach Gott waren, sagte er, dass er wiederkommen müsse. Bei seinem zweiten Besuch organisierte er mehrere Veranstaltungen, in denen er über den christlichen Glauben informierte – über 5'000 Menschen kamen. Seither organisiert er regelmässig Outreachs in verschiedenen Orten im Land. Heute staunt er, dass Gott ihn vor den «Killing Fields» bewahrte und ihm seine Liebe zeigte.
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / God Reports
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