Der König des «Unblack Metal»
Sherlock legte sich mit Satans Bodenpersonal an
«Ich wollte in ein dunkles Zimmer gehen und ein Licht anzünden», blickt Jayson Sherlock, der Mann hinter der Band «Horde» auf sein Schaffen zurück. Er erhielt Morddrohungen und sah wunderbare Lebensveränderungen.
Der australische Vollblut-Metaller Jayson Sherlock spürte Gottes Auftrag, den düsteren und negativen Manifestationen der Black-Metal-Szene mit dem gleichen Sound aber gegenteiligen Worten zu begegnen. Er gehörte zu den ersten, welche die rauen Gesänge mit christlicher Lyrik bestückte. Bald wurde sein Ein-Mann-Band-Projekt legendär und auch unter säkularen Hörern geschätzt. Jayson Sherlock: «Das Produzieren der Musik ging mir leicht von der Hand.» Gott habe ihm geholfen, sagt der australische Musiker. Denn er habe nicht gewusst, ob es möglich sein würde.Morddrohungen
Seine Musik gefielt längst nicht allen. Es gab viel Widerstand. «Mit solch harschen Reaktionen hätte ich jedoch nicht gerechnet, ich erhielt sogar Morddrohungen.» Diese stammten aus Kreisen der Black-Metall-Gesellschaft und richteten sich gegen den Verleger von Jayson, Markus Staiger des Labels «Nuclear Blast», sowie Steve Rowe, der die Scheibe später unter seiner Plattenfirma «Rowe Productions» vertrieb. Dennoch: «Ich spielte auch in Norwegen, wo die meisten dieser Gruppen daheim sind und habe mich nie sicherer gefühlt.»
Heilig unschwarz
Der Titel des einzigen Studio-Albums, das in verschiedenen Editionen erschienen ist, heisst «Heilig usvart» (Norwegisch). Dazu kam eine Live-CD. Die norwegische Sprache wählte Sherlock, weil die einflussreichsten Black-Metal-Bands aus Norwegen stammen. Übersetzt heisst der Album-Titel «Heilig unschwarz». Lange blieb unbekannt, wer hinter der Band steht. Jayson trat – wie viele Musiker in der Szene – mit einem Pseudonym auf. Zudem trug er stets eine Kutte und wurde von hinten beleuchtet, so dass das Gesicht nicht zu sehen war. Das besondere: Jayson war nicht nur Sänger, sondern gleichzeitig unermüdlicher Schlagzeuger; bei Live-Auftritten spielte er beides gleichzeitig.
Neue Perspektive
«Ich höre immer wieder an Konzerten oder über das Internet von Menschen, die Satanisten oder sonst sehr düster waren und irgendwann einen wunderbaren Glaubenswechsel vollzogen haben. Etliche von ihnen sagten, 'Horde' habe ihr Leben verändert und sie würden jetzt in der Bibel lesen», berichtet Jayson. «Wenn ich diese Geschichten höre, kommen mir die Tränen. Wenn sich ein Leben verändert hat, dann war es die Sache wert.»
Eine tiefe Beziehung
Durch die katholische Grundschule habe er als Jugendlicher ein grosses Bibelwissen gehabt. «Aber etwas fehlte mir. Dann starb eine gute Freundin meiner Mutter ganz plötzlich. Mum war deshalb sehr traurig. Sie besuchte Kollegen, die wiedergeboren waren. Sie haben meine Mutter getröstet und mit ihr gebetet. Sie begann Fragen über Gott zu stellen. Sie war so überwältigt, von deren Leben, dass sie Gott in ihr eigenes Leben einlud. Sie kam heim und sagte, dass sie Jesus gefunden habe», erinnert sich Jayson. «Sie zeigte mir die Dinge in der Bibel, aber nicht kalt und theoretisch sondern auf eine warme Art. Ich hatte von ihr schon viel gelernt und es fand Anklang. Ich sah, dass sich auch ihr Leben sehr positiv veränderte. Und ich dachte, wenn es sich bei ihr so gut auswirkt, dann ist das auch für mich gut. Wir beteten zusammen und ich bat Gott in mein Leben. Das war der Beginn einer tieferen Beziehung mit Jesus», so Jayson Sherlock. «Es war nicht mehr eine Sache, die sich nur im Kopf abspielt.»
In der Schweiz spielte Jayson Sherlock sein letztes Konzert auf dem Elements of Rock. Dieses wird im März 2014 erneut durchgeführt.
Webseite:
Elements of Rock
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet
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