Jesus begegnet
Am Tiefpunkt meines Lebens fand ich neuen Mut
Drogen, Raubüberfälle, Gefängnis. Mike Bensons Leben scheint vorgezeichnet. Als er wieder einmal im Gefängnis sitzt, denkt er darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Doch dann kommt ihm eine andere Idee...
Mein Vater war aggressiv. Er versuchte zwar, alle seine Gefühle zu verdrängen, aber irgendwann brach es dann aus ihm heraus. Und oft liess er seine Aggressionen an mir aus. Als ich älter wurde, wuchs auch meine Wut. Alkohol und Drogen halfen mir, meine Gefühle zu vernebeln.Plötzlich Verbrecher
Ich war 16 Jahre alt. Mein Kumpel und ich dröhnten uns schon den ganzen Tag mit Kokain und Wodka zu, als uns die Idee kam, eine Bank zu überfallen.
Am hellichten Tag betraten wir die Bank, bedrohten die Bankangestellten und nahmen uns das Geld. Schon wenige Stunden später stand die Polizei vor unserer Tür und verhaftete uns. Obwohl ich erst 16 war, befand mich der Richter als erwachsen genug, um mich fünf Jahre in den Knast zu stecken. Damals dachte ich, das es nicht schlimmer kommen kann.
Die zweite Chance
Als ich nach fünf Jahren endlich entlassen wurde, träumte ich von einem richtigen Leben und ehrlicher Arbeit. Aber niemand wollte einen ehemaligen Knacki einstellen.
Jedes Mal wenn ich wieder eine Absage erhielt, kamen alte Gefühle in mir hoch. Ich hörte förmlich die Worte, die mir mein Vater immer gesagt hatte: «Du bist nichts wert. Du bist ein Dummkopf. Du wirst nie etwas erreichen.» Um meinen Frust zu betäuben, nahm ich wieder Drogen. Mein Leben hatte sich überhaupt nicht verändert. Ich war genau so wie vorher.
Bald traf ich auch wieder meinen Kumpel, mit dem ich die Bank überfallen hatte, und wir entfachten gegenseitig unsere kriminellen Energien.
Wieder auf der schiefen Bahn
Nachdem wir ein Auto geknackt hatten, waren wir wieder auf der Flucht vor der Polizei. Wir zogen durch Michigan, Kentucky und Indiana und stahlen, was uns unter die Finger kam. Einmal überfielen wir eine Tankstelle, der wohl dümmste Raubüberfall der amerikanischen Geschichte. Denn die Tankstelle lag direkt gegenüber einem Gefängnis, und die Polizeistation war nur zwei Blocks entfernt.
Und doch entwischte ich und kam bis nach Florida. Dort versuchte ich, unter einer falschen Identität ein neues Leben anzufangen. Es dauerte nicht lange, da wurde ich bei einer Routine-Verkehrskontrolle angehalten. Ich muss zu nervös gewesen sein. Der Polizist nahm meine Fingerabdrücke, und ich war gefasst.
Sehnsucht nach Leben
Ich wurde genau in das Gefängnis gesteckt, das gegenüber der Tankstelle lag. Vom Fenster aus konnte ich sie sehen. Der Vorwurf: bewaffneter Raubüberfall, schwerer Diebstahl, Entführung, Verletzung der Bewährungsauflagen. Ich wusste, dass das lebenslänglich bedeutete. Und ich war wütend.
Ich wollte mein Leben nicht hinter Gittern verbringen. Aber meine Situation war hoffnungslos. Ich selbst hatte alles verbockt. Das war das erste Mal, dass ich darüber nachdachte, mir das Leben zu nehmen.
Dann erinnerte ich mich, dass mir während meiner ersten Haftstrafe jemand von Gott erzählt hatte. Er hatte gesagt, dass Jesus für meine Schuld gestorben ist. Dass Gott einen Plan für mein Leben hat und mir aus jeder Situation heraus helfen kann. Für mich war das reiner Hohn und ich schrie zu Gott: «Wenn Du wirklich so gut bist und einen ach so tollen Plan für mein Leben hast, warum bin ich dann hier? Warum ist mein Leben dann so vermasselt?»
Eine Antwort verändert alles
Ich hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, aber sie kam. Es war das erste Mal, dass ich Gottes Stimme hörte. Er sagte zu mir: «Bitte mich um Hilfe, mein Sohn. Ruf zu mir!» Ich fiel auf meine Knie und schrie: «Gott, ich habe mein Leben ruiniert, und es gibt nichts, was ich tun könnte, um das zu ändern. Du kannst es haben, ich gebe es dir. Nimm mein Leben und mach damit, was dir gefällt.»
Als ich mich wieder erhob, hatte sich äusserlich nichts geändert. Ich sass immer noch in meiner Zelle und hatte immer noch die Aussicht, nie wieder frei zu kommen. Aber innerlich hatte ich mich verändert. Zum ersten Mal in meinem Leben, spürte ich, was Leben bedeutet, und was es heisst, frei zu sein.
Im Gefängnis nahm ich jetzt an Bibelgruppen und Gottesdiensten teil. Ich war wie ausgewechselt. Bei meiner Verhandlung merkte es auch der Richter und entschied zu meinen Gunsten. Statt «lebenslänglich» bekam ich für meine Verbrechen sechs Jahre.
Als ich nach dieser Haftstrafe am 31. Oktober 2002 frei kam, sprach Gott zu meinem Herzen: Ich werde dir die Jahre, die der Feind genommen hat, zurückgeben.
Heute ist Mike Benson Evangelist und reist durch die USA um zu erzählen, wie Gott sein Leben verändert hat. Er ist inzwischen verheiratet und hat zwei Kinder.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / cbn.com
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