Prostituierte findet zu Jesus
«Ich dachte, ich bin nicht gut genug für Gott»
Als Jaleh sich dem christlichen Glauben zuwendet, hofft sie auf ein Bekehrungserlebnis. Doch lange geschieht nichts. Steht das im Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit, – war sie doch jahrelang eine Prostituierte? In ihr werden Zweifel wach, ob sie vielleicht nicht gut genug für Gott ist...Ich bin im Iran als Muslima aufgewachsen. Mit 14 Jahren wurde ich vergewaltigt, als Strafe, weil ich an einem Schulprotest teilgenommen hatte. Als ich Anzeige erstattete, schlugen mich die Beamten für meine Unmoral. Und als mein Vater von all dem hörte, fingen er und andere Verwandte an, mich zu missbrauchen; meine Jungfräulichkeit war ja nun sowieso dahin. Irgendwann verkaufte ich meinen Körper auf der Strasse. Das war meine geheime Vergangenheit, von der fast niemand wusste.
Eine Beziehung mit Jesus?
Ich war inzwischen verheiratet und war Christ geworden, auch wenn mein Mann meinem neuen Glauben höhnisch gegenüberstand.
Einige Monate, nachdem ich den Glauben an Jesus angenommen hatte, nahm ich bei einer christlichen Frauenkonferenz teil. Was ich dort hörte erstaunte mich. Die allermeisten der Frauen hatten eine persönliche Beziehung zu Gott. Er sprach zu ihnen und begegnete ihnen im Traum. Ich war beeindruckt und gleichzeitig verunsichert. Warum sprach Gott nicht zu mir oder erschien mir in meinen Träumen? Tief in mir blieb die Gewissheit, dass die anderen besser waren als ich. Und ich nicht würdig genug, um Gott nahe zu kommen.
Die Sehnsucht nach Jesus
Doch ich sehnte mich danach, auch eine Beziehung zu Jesus zu haben. Und so beschloss ich, mit einer der Christinnen über meine Vergangenheit zu sprechen. Ich hoffte so sehr, dass ich auch einmal eine Traum haben würde, in dem ein Hauch von Gott zu spüren war. Die Frau ermutigte mich, dass Gott mich liebt, ganz gleich, was früher war. Dass er mich reinwäscht und ich seine Tochter sein darf, wie alle anderen auch. Doch sie erklärte mir auch, dass Jesus sich nicht jedem im Traum zeigt.
Zu schlecht für Gott?
In den darauffolgenden Nächten legte ich mich voller Vorfreude schlafen und hoffte, Jesus im Traum zu erleben. Aber es geschah nichts. Wieder kamen mir die Gedanken, dass ich einfach nicht gut genug bin und mich meine Vergangenheit von Gott trennt. Eine schmerzhafte Dunkelheit machte sich in mir breit, die nicht mehr wegzubekommen war, nicht einmal, wenn ich im Gottesdienst war. Irgendwann war ich so deprimiert, dass ich darüber nachdachte, alles aufzugeben und einfach wieder zurück auf die Strasse zu gehen.
Gott begegnet jedem anders
Noch einmal bat ich die Christin darum, für mich zu beten. Und wieder erklärte sie mir, dass ich Gott nicht in eine Schublade stecken kann. Und dass er mit jedem Menschen einen eigenen Weg habe und sich jedem auf eine andere Weise offenbaren würde.
Wir setzten uns hin und beteten und beteten. Sie hörte gar nicht mehr auf, das wurde mir schon fast zu langweilig. Ich wollte eigentlich nur heim, ins Bett gehen und endlich von Jesus träumen.
Und doch merkte ich, wie sich etwas in mir entspannte. Mit einem Mal spürte ich Gottes Gegenwart und dieses Gefühl wurde immer intensiver. Es war unbeschreiblich. Ich erlebte seine Grösse und Heiligkeit, seine Macht und Herrlichkeit, es war nahezu furchteinflössend zu erkennen, wie gross Gott ist. Und doch war es so wunderbar, dass die Freude und Dankbarkeit nur so aus mir heraussprudelte. Für immer wollte ich in seiner Nähe sein und ihn anbeten. Doch ich konnte gar keine Worte finden, die seine Herrlichkeit ausdrücken konnten. Mein ganzes Sein fing an zu jubeln und zu tanzen.
Ich konnte ihn nicht sehen, aber ich spürte, dass er mich sah. Und ich hörte eine innere Stimme zu mir sagen: «Du wolltest schon aufgeben. Weisst du nicht, dass ich dein Freund bin? Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Du gehörst zu mir.» Es war, als würde er meine Hände fest in seinen halten und als würden wir zusammen tanzen. Mein Körper fühlte sich so leicht an. Ich war frei von aller Last, Schuld und Scham. Ich war leicht wie eine Feder. Ich war so voll Freude, dass ich anfing zu lachen und ich spürte, wie auch Gott mit mir lachte. Ich wirbelte herum und lachte und lobte Gott. Ich fühlte mich, als wäre der Himmel offen und ein leuchtendes Licht käme auf mich und um mich.
Als ich an diesem Abend nach Hause kam, konnte mein Mann nicht glauben, wie sehr ich mich verändert hatte. Ich erzählte ihm, dass ich Jesus begegnet war und da bat er mich, auch für ihn zu beten. Auch er fand zum Glauben an Jesus.
Das ist meine Geschichte: Ich war Prostituierte, doch Jesus hat mich angenommen. Ich gehöre für immer zu ihm und nichts und niemand kann mir das jemals wegnehmen.
Zum Thema:
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Elam.com
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