Remo Egloff
Der «schöne Schein» der Sterne
Schon als Knopf zerbricht er sich den Kopf, hinterfragt Menschen und Umwelt. Seine Suche führt Remo Egloff (51) in die Astrologie und in die Esoterik. Bis er eines Tages das Dunkel hinter dem vermeintlichen Licht erkennt.
Von klein auf wird Remo Egloff eingetrichtert, dass man sich das Leben zu verdienen hat. Leistung steht über allem – bloss nicht abhängig sein von irgendwas oder irgendwem. Zeit für den Jungen fehlt, was ihn bewegt, wird zuhause nicht wahr- oder ernstgenommen. Dazu Remo Egloff: «Ich sehnte mich nach Liebe, Wärme und Nähe.»Blick zu den Sternen
Mit fünf Jahren, als andere noch Sandburgen bauen, konstruiert er bereits mächtige Gedankengebäude, stellt sich die und den grossen Fragen des Lebens. Remo Egloff erinnert sich: «Alles erschien mir so surreal. Die Menschen sah ich als Puppen auf einer grossen Bühne. Alles war nur ein Spiel – ein böses Spiel.» Mit seinen Fragen alleine gelassen, zimmert sich der Junge ein eigenes Weltbild und richtet seine feinen Antennen auf den Himmel aus; genauer gesagt auf die Sterne. Er denkt: «Dort oben, da muss die Wahrheit verborgen sein. Das hier unten ist alles Blendwerk, eine grosse Täuschung.»
Leben nach den Sternen
Als Teenager dringt Remo Egloff tiefer in die Materie ein, lässt sich ein Geburtshoroskop mit Persönlichkeitsanalyse erstellen. Mehr und mehr definiert er sich über jene Aussagen, richtet sein Denken und Handeln danach aus. Dabei begeistert und fesselt ihn das sogenannte «Channeling». Remo Egloff erklärt die esoterische Praktik: «Durch ein Medium, das der Ratsuchende trifft, wird Kontakt zu sogenannten Geistführern in der unsichtbaren Welt hergestellt. Diese liefern Informationen über Leben, Persönlichkeit und Zukunft.»
Höhere Dimensionen
Remo Egloff besucht sein Medium wiederholt, erhofft sich vor allem Hilfe in Beziehungs- und Jobfragen. Die Sitzungen verlässt der zweifache Vater stets guter Dinge. Wen wundert's – prophezeit man ihm doch Vielversprechendes und bescheinigt ihm eine wichtige Position in den höheren Dimensionen, die er – bei guter Führung auf der Erde – einmal erreichen werde. Die Hochstimmungen sind allerdings nur von kurzer Dauer. Zweifel und Ängste holen den Treuhänder rasch ein. «Heute weiss ich, das ist die falsche, finstere Macht, die alles steuerte. Satan hat die Menschen, die ich um Rat bat, mit den Informationen gefüttert, die ich hören wollte», sagt der Sohn eines Lastwagenchauffeurs.
Der Schleier lüftet sich
Ermutigt durch seine Schwägerin, besucht Remo Egloff eine Veranstaltung, in der eine einstige Esoterikerin und «Lichtarbeiterin» von ihrem Glauben an Jesus Christus spricht. Sie projiziert zwei Bilder an die Wand. Ein Bild zeigt Jesus beim Armdrücken mit dem Teufel. Das andere Jesus, der nach einer Hand greift, die aus Feuerflammen herausragt. Die beiden Bilder öffnen Remo Egloff die Augen und das Herz: «Ich war tief berührt. Mit einem Mal spürte ich, dass nur Jesus mich zu Gott führen kann, dass er das wahre Licht ist. Nicht die Engel, die mir in den schönsten Farben als höchste, anbetungswürdige Wesen vermittelt wurden. Mir war plötzlich auch klar, mit wem ich es all die Jahre wirklich zu tun gehabt hatte. Satan nennt sich ja selbst 'Engel des Lichts'.»
In Liebe durchleuchtet
Noch am selben Abend stürzt sich Remo Egloff in christliche Aufklärungsliteratur über Esoterik und vertieft sich auch in die Bibel. Wenig später bekennt er Gott in einem Gebet alles, was ihn quält und von der Wahrheit trennt, und er vertraut Jesus sein Leben an. Diesen Moment wird er nie vergessen: «Es war ein warmes Kribbeln, so als ob ich von Kopf bis Fuss in einem Scanner läge.»
Das «Durchleuchten» geht weiter. Nach und nach, mit viel Liebe und Geduld, zeigt Gott Remo Egloff Bereiche seines Lebens auf, die noch im Dunkeln liegen. Dazu zählen zwanghafter TV-Konsum, grobe Wortwahl, verletzendes Verhalten unter Stress – und Nikotinsucht. Er stellt sich seinen Lastern, lernt loszulassen und gewinnt immer grössere Freiheit.
Licht im Beziehungs-Dschungel
Vielen Menschen in seinem Umfeld ist sein Sinneswandel und Ausstieg aus der Esoterik suspekt. Doch Remo Egloff lässt sich nicht beirren, redet und lebt, was er glaubt, ohne jemandem das neue Leben aufdrängen zu wollen. Auch in seinen Beziehungs-Dschungel dringt Licht; Remo Egloff hat die Mutter seiner Tochter geheiratet. Diese ist heute mit der Mutter seines Sohnes befreundet. Alle haben zum Glauben an Jesus Christus gefunden, sind miteinander versöhnt und besuchen seit kurzem dieselbe Kirchgemeinde.«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es gäbe keine Probleme mehr in meinem Leben. Aber ich habe eine Adresse, an die ich mich wenden kann. Dort ist immer jemand zuhause. Er wartet auf mich und meint es einfach nur gut mit mir, egal wie es mir geht.»
Dieser Artikel erschien in der Jubiläumsausgabe «Hope-Stories» der Jesus.ch-Print. Hier können Sie die Zeitung bestellen. Weitere Hoffnungsgeschichten der Jubiläumsausgabe finden Sie in diesem Dossier.
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Autor: Manuela Herzog
Quelle: jesus.ch-Print
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