Punksängerin Nina Hagen
«Ohne Jesus bin ich im falschen Film»
Sie ist laut. Sie ist schrill. Sie ist Christ. Als sich Nina Hagen vor ein paar Jahren zu Jesus bekannte, reagierten viele skeptisch. Das passte irgendwie so gar nicht zu der «Godmother of Punk». Doch die Meinung anderer war der Punkröhre schon immer egal. In einem Interview erzählt Nina Hagen, was ihr Jesus und der Glaube bedeuten:
Jesus.ch: Nina Hagen, wer ist Jesus für Sie?
Nina Hagen: Jesus ist Gottes Liebe in Person! Ich habe über meinen geliebten Jesus Christus ein dickes Buch geschrieben, «Bekenntnisse». In meiner Kindheit und Jugend gab es viele traumatische Erlebnisse, die mich an den Rand der Selbstaufgabe brachten. Ich wollte mir das Leben nehmen. Ich habe seit meiner frühen Kindheit an Gott geglaubt, aber mein Glauben war jung und schwach. Als ich mit 17 auf meinem ersten LSD-Trip in der Hölle landete, Gott um Hilfe anschrie und gerettet wurde, ein Nahtoderlebnis hatte, war das der grösste Glaubenstest und -beweis. Ich war nicht identisch mit meinem Körper. Gott nahm mich mit in sein Königreich. Ich sass Jesus eine ganze irdische Nacht von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Was ich erlebte, sprengt die Sprache. Musik kann es am besten beschreiben. Und so wurde ich zu der Sängerin und Musikerin, die man seit 40 Jahren kennt.
Die Worte von Jesus sind teilweise ganz schön radikal...
Die Welt, in der wir leben, ist «radikal». Die Seligpreisungen spornen mich an zur lebendigen Nächstenliebe. Ohne Christus und ohne heiligen Geist bin ich im falschen Film und am Tag des physischen Todes in grosser Gefahr, für immer verloren zu gehen. Das wahre Leben ist nur in Christus. So ist es von Gott bestimmt, dass wir nicht verloren gehen. Jesus Christus ist unsere einzige Rettung aus der irdischen Sterblichkeit.
Sie singen inzwischen auch von Jesus. Fürchten Sie nicht, dass ihre Musik da in religiösen Kitsch abdriften kann?
Nein, gar nicht. Die Tradition der Gospelmusik ist über alle Kritik und Anklage erhaben. Sie hat alle anderen modernen Stilrichtungen geprägt, die wir so lieben und schätzen. Der Blues, der Rock, der Soul, der Funk, der Jazz und Swing, der Rock & Roll, der Reggae, der Ska, HipHop, und ich könnte noch ewig aufzählen, was alles aus den ersten Negro-Spirituals, dem wunderbaren Gospel, erwachsen ist.
Haben Sie eine Lieblingsgeschichte in der Bibel?
Ja, sehr viele. Die Geschichte von Jesu Geburt auf Erden ist wunderbar. Da wagt sich Gott unter dem Cover der dunklen Nacht als neugeborenenes Kind in finsteres Feindesland vor, wo die Menschen sich versklaven und entrechten. Obwohl sie in der Sterblichkeit feststecken, machen sie sich wenig Gedanken darüber, wer sie wirklich sind. Zufallsprodukte eines grimmigen Gottes? Nein, geliebte Kinder Gottes.
Gott hat alles auf eine Karte gesetzt, um uns den Aufsehern und Sklavenhaltern zu entreissen. Er kam, um den Menschen die gute Botschaft der wahren und ewigen Liebe Gottes zu überbringen. Und die frohe Botschaft Gottes ist wirklich revolutionär: Alle Menschen sind gleichwertig. Alle Menschen sind geliebte Kinder Gottes. Nicht nur eine kleine Anzahl von Menschen, ein Volk, nein! Alle Menschen, alle Völker! Und dafür ist Jesus sogar gefoltert und ermordet worden von den Sklavenhaltern dieser Welt. Er hat gepredigt, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist, sondern Gottes Königreich, das Heimatland unserer Seele, in der ewigen, unsterblichen Welt.
Welche Irrtümer in ihrem Leben bereuen Sie – oder war Ihr Weg der richtige?
Jesus ist der Weg. Und diesen Weg beschreite ich seit Kindertagen. Und es ist eine Strasse, die kein Ende hat.
Warum haben Sie sich dem Glauben zugewandt?
Ich verdanke meinen Glauben vielen wunderbaren Glaubensgeschwistern in meiner Kindheit und Jugend, die für mich gebetet haben. Die mit mir gebetet haben. Und die mir von Gott und seiner wunderbaren Botschaft der wahren Freiheit und des ewigen Lebens erzählt haben.
Verstehen Sie, dass manche Ihnen Ihren Glauben nicht abnehmen, weil Sie von so vielen spirituellen Erlebnissen geschwärmt haben?
Sie haben mein Buch nicht gelesen oder sie kennen mich nicht. Kennen mich vielleicht nur durch die Medien, die bekanntlicherweise ihr eigenes Bild malen.
Welchen Tipp würden Sie geben, wenn andere Menschen zum Glauben finden wollen?
In der Bibel lesen! Einst fragte man mein grosses Vorbild, den Schriftsteller Bertolt Brecht, was denn sein Lieblingsbuch sei, und er antwortete: Sie werden lachen: Die Bibel.
Zum Thema:
Jesus kennenlernen
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: hna.de
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