Einsatz in Moldawien

Gute Werke reichen nicht

Claudia Schneider lebt seit 2005 in Moldawien, einem der ärmsten Länder Osteuropas. Die Schweizerin arbeitet bei der Missionsorganisation OM. Sie kam ins Gespräch mit Vera.

Auf dem Weg nach Hause sah ich  eine alte Frau am Gartenzaun sitzen. Plötzlich kam mir der Gedanke, ich könnte ihr von Jesus erzählen. Es gehört allerdings nicht zu meinen Gaben, Leute anzusprechen - nicht einmal, um nach dem Weg zu fragen! Ich grüsste die Frau freundlich, worauf sie mich fragte, ob ich zur Arbeit ginge. Ich sei auf dem Heimweg, antwortete ich und dachte, dass dies ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch sein könnte. Ich beschloss, mir Zeit dafür zu nehmen.

Kommen Sie in den Himmel?

Die Frau heisst Vera, ist 86 Jahre alt und lebt im gleichen Haus wie ihre Nichten, Neffen und deren Kinder. Als ich zu ihr sagte: «Gott liebt Sie!» begann sie zu weinen. Ich fragte: «Wissen Sie, ob Sie in den Himmel kommen?» Sie begann aufzuzählen, welche guten Werke sie schon getan hatte. «Das reicht nicht», begann ich zu erklären. «Die Bibel sagt, dass alle Menschen vor Gott schuldig sind und sterben müssen, weil sie ihr Vertrauen auf sich selbst setzen und nicht auf Gott. Doch weil Gott uns liebt und Gemeinschaft mit uns haben möchte, hat er eine Lösung für das Problem geschaffen. Wissen Sie, was Gott für eine Lösung hat?» fragte ich Vera. Wieder fing sie an zu wimmern und erzählte, dass ihre Mutter früh gestorben sei und sie als Waisenkind zurückgelassen habe. «Ich werde Ihnen sagen, was Gottes Lösung für das Problem von uns Menschen ist», versprach ich ihr.

Die Lösung

Vera schaute mich fragend an und war ganz aufmerksam. «Gott hat seinen Sohn zu uns geschickt, damit er stellvertretend für uns stirbt und uns dadurch mit Gott versöhnt! Wissen Sie, wer Gottes Sohn ist?» Ihre Augen begannen zu leuchten als sie antwortete: «Jesus Christus!» Ich erklärte weiter: «Alles, was Sie tun müssen, um ewiges Leben zu erhalten, ist, zu Jesus zu beten und ihm zu sagen: «Jesus, bitte vergib mir meine Sünden, ich glaube, dass du an meiner Stelle am Kreuz gestorben bist. Komm in mein Leben!» Wenn Sie das von ganzem Herzen beten, haben Sie ewiges Leben!» Sie schaute mich an und sagte: «Von ganzem Herzen!»

Ich verbrachte etwa eine halbe Stunde bei Vera und versuchte sie zu ermutigen. Obwohl sie nicht alleine wohnt, spürte ich aus ihrem Erzählen viel Einsamkeit heraus. Sie setzt sich jeweils nach draussen, um den Kindern zuzuschauen. Leider glauben auch hier in Moldawien viele Menschen, dass sie sich den Himmel verdienen müssen. Wer erklärt ihnen, dass dies nicht möglich ist und dass Jesus schon alles, was dafür nötig war, getan hat?
Datum: 21.09.2009
Quelle: OM Schweiz

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