Erlebt
Mein Kampf aus der Depression
„Ich betete immer wieder zu Gott um Kraft und Hilfe.“
Zusammen mit meinem Bruder bin ich in Lausanne in einer christlichen Familie aufgewachsen. Mit neun Jahren habe ich erkannt, dass ich Vergebung meiner Sünden brauche und bin zum Glauben an Gott gekommen. Ich konnte in diesem Glauben wachsen, indem ich zuerst die Sonntagschule besuchte und später in den Gottesdienst ging. Ich habe an vielen christlichen Lagern teilgenommmen, was meinen Glauben immer wieder gestärkt hat. Später bin ich auch Leiterin gewesen. Es gefiel mir sehr, auf diese Art Gott dienen zu können.
Mühevolle Schul- und Lehrzeit
Schon in der achten Klasse hatte ich Schlafstörungen. Ich litt auch unter Ängsten und machte mir immer sehr viele Sorgen. Ich bekam Medikamente, die mir halfen. Im Gymnasium ertrug ich den grossen Stress nicht und konnte mich vor lauter Angst und Stress nicht mehr konzentrieren.
Nach vielen Gesprächen wechselte ich vom Gymnasium in die Handelsschule, die ich im Juni 1997 trotz Schwierigkeiten gut abschliessen konnte. Im Dezember 1996 litt ich unter einer Depression und war kaum imstande, für die Schule zu arbeiten. Ich betete immer wieder zu Gott um Kraft und Hilfe, und er half mir. Viele Menschen standen hinter mir im Gebet, und meine Familie kümmerte sich auch sehr gut um mich. Ich brauchte aber auch Unterstützung durch Medikamente. Ich erlebte, wie Gott mir half, besonders während der Vorbereitung auf die Schlussprüfung.
Es geht nicht mehr
Nach der Handelsschule ging ich nach London, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach einem guten Start meldeten sich meine psychischen Probleme zurück. Ich konnte nicht mehr schlafen, und ich wurde immer verwirrter und musste schliesslich zurück in die Schweiz, wo ich sofort in die Klinik SGM nach Langenthal gebracht wurde.
„Gott hilft mir Tag für Tag!“
Nach einigen Monaten empfahlen mir die Ärzte eine weiterführende Therapie. Ich wollte überhaupt nicht, aber trat trotzdem im April 1998 in das Therapiezentrum an einem anderen Ort in der Schweiz ein. Während sechs Monaten rebellierte ich gegen die Therapie. Durch diese Rebellion wurde meine Beziehung zu Gott schwierig, und ich litt sehr darunter.
Dazu kam noch, dass ich unbedingt zurück nach Hause wollte. Vor lauter Rebellion und Trauer und auch wegen der Medikamente ass ich mehr und mehr Süssigkeiten und fing bald an, mich zu hassen. Nach und nach realisierte ich mein Widerstreben und erkannte, dass dies alles nur noch schlimmer machte. Ich musste etwas ändern! So bat ich nach etwa sechs Monaten Gott um Vergebung für meine Rebellion. Von diesem Zeitpunkt an ging es mir dann besser. Ich bekam wieder Freude am Leben.
Der Alltag – ein Wunder
Ich konnte dann tageweise in einem Büro arbeiten. Im März 1999 durfte ich ein Praktikum bei einem christlichen Hilfwerk als kaufmännische Angestellte machen. Das gab mir Mut und Zuversicht für die Zukunft, und ich war Gott dafür sehr dankbar. Mein Praktikum konnte ich als teilzeitliche Anstellung verlängern. Ich habe Freude an der Arbeit, aber ich habe immer noch mit Ängsten zu kämpfen. Es ist ein Wunder, dass ich wieder arbeiten kann. Ohne Gott könnte ich es nicht tun. Er hilft mir Tag für Tag...
Die Verse 1 bis 3 aus Psalm 121 helfen mir immer wieder und wenn ich traurig bin, mich einsam oder verlassen fühle. Sie geben mir neue Kraft:
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuss nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.“ – Ja, die Hilfe kommt vom Herrn.
Autorin: N.N.
Bearbeitung: Livenet.ch
Quelle: Stiftung für Ganzheitliche Medizin
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