Zum Tod von Samuel Lamb
Verfolgung und Erweckung im Land des Roten Drachen
Samuel Lamb (88) hat seine irdischen Augen für immer geschlossen. Mehr als 20 Jahre verbrachte der Pastor wegen seines Glaubens in Arbeitslagern.
Lamb ist einer der letzten Pastoren, der bereits vor der chinesischen Kulturrevolution aktiv war. Über 20 Jahre verbüsste er unter Mao’s Revolution in Arbeitslagern. Einer der Hauptgründe war, dass Lamb ablehnte, seine als illegal gesehene Hauskirchen-Bewegung in die staatlich kontrollierte Kirche zu überführen.Hauptsächlich schuftete Samuel Lamb in Kohleminen. Doch die Jahre im Lager stoppten seinen pastoralen Dienst nicht. Er wurde zum Missionar und Seelsorger vieler Gefangener.
Nachdem er 1979 frei gelassen wurde, durchlebten seine Gemeinden eine neue Blüte. Sie existieren bis heute und werden mittlerweile von der Regierung toleriert. Seine lokale Gemeinde in Guangzhou zählt heute 4'000 Mitglieder, wöchentlich werden vier Gottesdienste durchgeführt.
Die Tasche war stets gepackt
Lamb lehrte unter anderem, dass Christen der Regierung gehorchen sollen, ausser wenn diese sich direkt gegen Gott auflehnt. Auch sagte er oft, dass Murren nicht hilft: «Nicht gegen Gott. Nicht gegen die Verfolger. Meine Frau starb, als ich im Gefängnis war. Ich durfte nicht einmal auf die Beerdigung. Es war wie ein Pfeil des Allmächtigen. Bis ich verstand, dass Gott Schmerz, Verlust und Tortur zulässt – aber wir müssen dadurch wachsen.»
Auch betonte er, dass man bereit sein müsse, zu leiden und verhaftet zu werden. «Stets habe ich eine gepackte Tasche bereit mit Kleidung, Schuhen und einer Zahnbürste. Wenn ich auf die Polizeistation muss, kann ich sie einfach nehmen.»
Wachstum dank Verfolgung
Oft wiederholte Lamb: «Mehr Verfolgung führt zu mehr Wachstum!» Einerseits war damit die Anzahl an Gläubigen gemeint, aber auch der geistliche Fortschritt des einzelnen Menschen. Die Zeit gab und gibt Pastor Lamb Recht. Lebten in China in den 1950er Jahren wenige Millionen Christen, leben mittlerweile mindestens 85 Millionen Christen in China. Die Freiheit ist zuletzt gewachsen.
Aufgewachsen war Lamb in einer bergigen Gegend in Südchina mit Blick auf Macau. Sein Vater leitete eine kleine Baptistengemeinde.
Samuel Lambs Tod am 3. August 2013 hinterlässt eine Lücke in der chinesischen Gemeinde. Zusammen mit anderen Leitern symbolisiert er die tapfere Gemeinschaft, die in einem Tempo wächst, wie nirgendwo sonst auf der Welt.
Samuel Lambs Biografie:
Niemals allein – Verfolgung und Erweckung im Land des Roten Drachen
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Christianity Today / Christian Today / Open Doors
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