Wiedersehen nach dem Tod?
Deutschland. Uta Ranke-Heinemann hofft auf ein Wiedersehen mit ihrem Ehemann nach dem Tod. Seitdem er am 11. September 2001 gestorben sei, habe sie «nur den einzigen Gedanken: ihn im Jenseits wiederzufinden», schreibt die Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann und katholische Theologin in der April-Ausgabe der Zeitschrift «Cicero». Jeder Tag sei seither ihr «letzter Tag». Die heute 81-Jährige war mit dem Religionslehrer Edmund Ranke 56 Jahre lang verheiratet.
Als ihren «Nachtgedanken» zitierte die streitbare frühere Theologieprofessorin einen Brief des Philosophen René Descartes an die Prinzessin Elisabeth von der Pfalz aus dem Jahr 1645: «Das Erste und Wichtigste, das wir wissen müssen ist, das es einen Gott gibt, von dem alle Dinge abhängen, dessen Vollkommenheiten unendlich sind».
Dies lehre, «willig anzunehmen», was immer geschieht, «als etwas, das uns ausdrücklich von Gott geschickt wurde».
Ranke-Heinemann trat 1953 von der evangelischen zur katholischen Kirche über. Sie wurde 1970 die erste katholische Theologieprofessorin weltweit. Wegen ihrer Zweifel an kirchlichen Dogmen wie etwa der Jungfrauengeburt wurde ihr 1987 die Professur entzogen, und sie erhielt einen staatlichen Lehrstuhl für Religionsgeschichte.
Quelle: epd
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