Persönliches Training
Der Glaube an sich selbst
Wir sehen es immer wieder im Fernsehen: Der Sportler hat sich perfekt auf den Wettkampf vorbereitet, der Sieg ist sozusagen nur noch eine Frage der Zeit. Aber: Der Kopf spielt nicht mit. Gerade jetzt aber kommt es darauf an!
Ja, die mentale Seite hat für den Erfolg eine enorme Bedeutung. Und sie bietet für jeden Sportler ein ungeahntes Entwicklungspotenzial. Dazu gehören beispielsweise eine schnellere Leistungsentwicklung, die bessere Fähigkeit, Leistungen im Wettkampf abzurufen, eine kürzere Erholungszeit und ein geringeres Verletzungsrisiko.
Was ist Mentaltraining?
Mentaltraining setzt einerseits die Abenteuerlust voraus, sich mit der eigenen Person beschäftigen zu wollen; dazu kommen Selbstverantwortung und Experimentierfreudigkeit. Das macht im Ergebnis Freude: Es gibt kein besseres Gefühl, als sein Potenzial voll ausschöpfen zu können und persönliche Bestleistungen immer wieder zu übertreffen!
Mentaltraining ist, wie es das Wort schon sagt, Training – und kein Wundermittel. Es braucht Zeit und ist intensiv. Zu diesem Training gehört das systematische gedankliche Durchspielen der Bewegungsabläufe, es erfordert Kraft und Disziplin. Um gute Resultate im Mentaltraining erreichen zu können, muss das Training individuell auf die Person, den Verein oder die Organisation abgestimmt werden.
In Psalm 18, Verse 28-30 steht: «Du hilfst denen, die sich selbst nicht überschätzen. Die Überheblichen aber stösst du von ihrem Thron. Herr, du machst die Finsternis um mich hell, du gibst mir strahlendes Licht. Mit dir kann ich die Feinde angreifen; mit dir, mein Gott, kann ich über Mauern springen.»
Trainingsernst gleich Wettkampfspass
Über Sieg oder Niederlage wird massgeblich in der wettkampffreien Zeit entschieden – und selten erst am Wettkampftag. Selbstverständlich gibt es manchmal «Eintagsfliegen», welche an einem einzelnen Wettkampf gross auftrumpfen. Sie sind weder vor dem Wettkampf in Erscheinung getreten, noch können sie ihren Sieg in folgenden Wettkämpfen bestätigen. Sportlerinnen und Sportler trainieren ausserhalb des Scheinwerferlichtes hart, bezwingen sich immer wieder selbst und lernen, dass die realistische Selbsteinschätzung und der Glaube an sich selbst ein wesentlicher Baustein des Erfolgs sind.
Römer Kapitel 12, Vers 16: «Strebt nicht hoch hinaus und seid euch auch für geringe Aufgaben nicht zu schade. Hütet euch davor, auf andere herabzusehen.»
Wo bleibt da die Demut?
Demut ist eine Haltung, die hinter allem – auch hinter dem Mentaltraining – steht. Sie zeigt sich in Fragen wie: Bin ich mir bewusst, dass Gott der Handelnde in meinem Leben ist? Glaube ich, dass Gott in meinem Menschsein mit all meinen Stärken und Talenten, mit all meinen Krämpfen und Mühen, meine eigentliche Stärke ist? Ist mein Glaube an mich selbst letztlich im Glauben an Gott begründet?
Demut heisst nicht, dass ich mich selbst klein machen muss oder nicht zu meinen Stärken stehen darf. Demut ist sich der Grösse und Allmacht Gottes bewusst, man könnte sie auch als Ehrfurcht bezeichnen. Demut ist die realistische Selbsteinschätzung des Menschen gegenüber seinem Schöpfer. Der Demütige glaubt zudem, dass durch die Kraft von Gottes Geist jederzeit eine Entwicklung im Glaubensleben möglich ist.
Den Glauben trainieren
Wie ein Sportler sich abgeschieden von Medien und Rampenlicht auf Wettkämpfe vorbereitet und so das Fundament für seinen Erfolg sorgfältig vorbereitet, so baut auch ein gläubiger Mensch das Fundament seines Glaubens im Stillen. Ein Sportler lotet sorgfältig seine psychischen und physischen Möglichkeiten aus und lernt dabei seine Möglichkeiten und Grenzen kennen. Das Akzeptieren von beidem hilft ihm, seine Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Ob die Leistung zum Sieg reicht, hängt neben der eigenen Leistung von vielen unbeeinflussbaren Faktoren ab. Darum gilt es vor allem, sich an sich selbst zu orientieren und zu versuchen, die eigene Leistung stets zu übertreffen.
Ähnlich verhält es sich im Glauben, der in der Beziehung zu Jesus konkret wird. Es ist nicht entscheidend, wie lebendig die kirchliche Gemeinschaft ist, zu der ich gehöre, in welches christliche Projekt ich mich investiere oder mit welchen geistlichen Grössen ich mich umgebe. Entscheidend ist mein persönliches Training – und wie ich mich selbst in meinem Verhältnis zu Gott sehe. Lese ich täglich in der Bibel, um seinen Willen zu erfahren, spreche ich mit Gott, rechne ich jederzeit mit seinem Eingreifen? Glaube ich, dass Gott aus allem etwas Gutes entstehen lassen kann?
Galater Kapitel 2, Vers 20: «Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat.»
Das Ende entscheidet
Auch mein geistlicher Trainingsfleiss führt zu einem Glaubensleben, das Freude macht. Er fördert ein Leben, das erfolgreich ist, weil es zuerst von Gottes Möglichkeiten und nicht von meiner Leistung abhängt. Durch das geistliche Training akzeptiere ich meine von Gott gegebenen Grenzen, freue mich aber auch an meinen vielen Talenten und Begabungen. Durch dieses tägliche geistliche Training glaube ich immer mehr an mich selbst als geliebtes Kind von Jesus. Mein Vertrauen in Jesus wird immer stärker. Wie gross mein Beitrag für Gottes Reich einmal sein wird, rückt immer mehr in den Hintergrund. Im Vordergrund steht dafür die Freude am Glauben.
Siege und Medaillen sind vor allem etwas für die Fans und Statistiker. Eine längerfristige Erfüllung können sie genauso wenig geben wie ein Wunder oder einzelne emotionale Glaubenserlebnisse. Der wirkliche Erfolg zeigt sich sowohl für einen Sportler wie auch für einen gläubigen Menschen erst später: Dann, wenn die Karriere vorbei ist und – vielleicht in einem hohen Alter – die Lebensbilanz gezogen wird. Was bleibt dann in den Augen Gottes noch bestehen?
Zum Originalartikel auf Forum Integriertes Christsein
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Quelle: Forum Integriertes Christsein
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