Sport und Gott

Wo alle gewinnen könnten

Die Schweizer sind am Wochenende von Erfolgen ihrer Sportlerinnen und Sportler geradezu überschüttet worden. Was der helvetischen Seele gut tut, veranlasst Markus Baumgartner, die Kirchen nach ihrem Angebot bezüglich Sport zu befragen.

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Der schweizer Tennisheld Stanislas Wawrinka
Die Schweiz ist mental ein Stückweit vom Erfolg im Sport abhängig: Nach dem letzten Wochenende mit Siegen von Stan Wawrinka (Tennis) sowie Lara Gut und Didier Défago im Skifahren fühlen wir uns gut und stark.

Die Schweiz freut sich fast am meisten über sportliche Erfolge. «Die Schweiz jubelt» titelte der «Blick». «Stan the Superman» kritzelte «20 Minuten» als Letter. «Die Welt verneigt sich vor Wawrinka» und «Défago macht den historischen Sporttag perfekt», lauteten weitere Schlagzeilen. Die Medien übertrumpfen sich mit Superlativen. «Sportler sind Helden. Sie sind die profanen Götter der Neuzeit. Denn wie, bitte schön, und wo, bitte sehr, erwüchsen uns andere Helden, andere Vorbilder?», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Der Sport ist ein wichtiger verbindender Faktor geworden. Kein Wunder spricht man bei Fussball-Stadien auch schon von Fussball-Tempeln.

Wie wichtig uns Eidgenossen die Sportler sind, zeigt nur schon die Wahl zum «Schweizer des Jahres»: In den letzten drei Jahren gewann mit Didier Cuche, Dario Cologna und ganz frisch Stanislaw Wawrinka jeweils ein Sportler diese Auszeichnung. Und diesen Sommer werden wir mit der Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien über einen Monat (12. Juni bis 13. Juli) wieder medial vom Sportthema beherrscht werden, ob wir das wollen oder nicht. Die Welt schafft mit dem Sport viele Emotionen.

Und die Kirchen? Es ist nicht so, dass sich die Bibel der Welt des Sports komplett verwehrt: Paulus sagte im 1. Brief an die Korinther, Kapitel 9, Verse 24-27: «Das Leben als Christ ist wie ein Wettkampf. Wir sollen kämpfen und durchhalten bis zum Sieg.» Paulus kannte die damalige Kultur gut. Er benutzte das Bild vom Sport. Denn er wusste, die Leute verstehen das. Er kannte zum Beispiel die damaligen olympischen Spiele. Damals waren die Weltkämpfe brutal. Die Sportler hatten ein klares Ziel: Nur der 1. Rang zählte.

Der Alltag als Nachfolgende von Jesus zeigt Ähnlichkeiten: Wir haben ein Ziel: ewiges Leben im Himmel. Und natürlich auch: Vorbildlich leben, wachsen im Glauben, den Nächsten lieben wie mich selbst. Es gibt klare Regeln – nicht alle dürfen in den Himmel. Es gibt einen Schiedsrichter, und man muss sich «qualifizieren». Wir brauchen Training und Disziplin im Alltag. Es gibt auch wichtige Unterschiede: Im Sport kann nur einer gewinnen. Bei Jesus können alle Sieger werden. Im Fussball bedeutet rote Karte: Ohne Diskussion hinaus! Bei Christus können wir nochmals neu anfangen. Auf dass wir alle einmal mit Paulus sagen dürfen (2. Tim. 4,7): «Ich habe den guten Kampf gekämpft. Den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt: Jetzt liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit.»

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Datum: 28.01.2014
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: DienstagsMAIL

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