Extremsportler für Jesus

Sein Leben hängt an einem Haken

Jan Wendel beschreibt sich als «Funsportpastor». Für das christliche Werk SRS (Sportler ruft Sportler) leitet er das aus 60 Mitarbeitern bestehende «SRSteamextreme». Sie wollen beim Klettern, Snowboarden, Surfen, Skaten, Wakeboarden und Mountainbiking Werbung für Jesus machen.Sein Leben hängt ständig an nur einem Faden: Zuletzt seilte sich Jan Wendel auf dem Weg zur Predigt von der Kirchendecke ab. Im Alltag ist der 29-Jährige andere Höhen gewohnt. Dann klettert er für das Missionswerk SRS (Sportler ruft Sportler) bei Freizeiten in den Alpen oder jagt mit dem Snowboard über Felsklippen. «Teenies sind heute nur schwer für den Glauben zu begeistern. Das gelingt weniger, wenn ich am Freitagabend im Stuhlkreis den Petrusbrief auslege», sagt Wendel.

«Keinen Bock auf Gott»

Diese Erfahrung hat er als Jugendlicher selbst gemacht. «Ich komme aus einer eher konservativen Gemeinde, war gegen meine Eltern und die Kirche. Ich hatte keinen Bock auf Gott.» Doch dann habe Jesus «extrem eingegriffen».

Als Wendel an einem Tiefpunkt im Leben stand, liess er sich von einem Freund mit in die Calvary Chapel nach Siegen schleppen. «Dort gab es einen wahnsinnig guten Lobpreis und ich erlebte einen anderen Stil von Gemeindeleben.»

Entscheidend war für ihn aber die Predigt über einen Bibeltext aus der Offenbarung (Kapitel 3, Vers 20): «Der Herr Jesus steht an Deiner Tür und klopft an», erinnert sich Wendel, «da schlug mein Herz dermassen, dass ich nichts mehr unter Kontrolle bekam. Ich habe gesagt: ‚Jesus, hier hast Du mein Leben.‘ Ich fiel auf die Knie und habe geheult.»

Gebete nach Verletzungen

Der gelernte Industrieelektriker merkte schnell, dass er nun nicht mehr mit Maschinen, sondern mit Menschen arbeiten wollte. Es folgten vier Jahre Bibelschule beim Missionswerk «Neues Leben» in Altenkirchen. Nebenbei engagierte er sich bei der christlichen Organisation «Sportler ruft Sportler» (SRS). Mittlerweile ist er dort hauptamtlich engagiert. Bei einer Funsport-Messe in Bremen organisierte Wendel einen Gottesdienst. «Etwa 30 Besucher haben eine der kostenlosen Bibeln mitgenommen.»

Schon lange trägt Wendel ein Piercing in den Augenbrauen. Überhaupt geben sich die Exremsportler betont lässig. Wie kommt er mit diesen vermeintlich so selbstsicheren Typen ins Gespräch über den Glauben? «Die merken schon, wenn wir abends in der Bibel lesen. Im Februar haben wir gebetet, weil sich ein Sportler das Schienbein gebrochen hat. Das sorgt rundherum für Gesprächsstoff.»

Kirchturm als Kletterwand?

In einem Karton liegen noch 95 Klettergriffe bereit, die er gerne an einem Kirchturm anbringen würde. «Das wäre cool und eine sportliche Herausforderung, würde aber wohl keine Gemeinde zulassen.»

Webseites:
Sportler ruft Sportler (Schweiz)
Sportler ruft Sportler (Deutschland)
Athletes in Action

Datum: 19.09.2011
Quelle: idea

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