Abenteuer
Die Kunst, Aufregendes zu entdecken
Man muss nicht die ganze Welt umsegeln oder Berge besteigen, um Abenteuer zu erleben. Das Gespräch mit einem fremden Menschen oder das Eintauchen in eine andere Kultur kann schon ziemlich viel Mut erfordern. Doch es lohnt sich! Ein paar Gedanken dazu von Autorin und Coach Kerstin Hack.
Pippi Langstrumpf gehört zu den Lieblingsfiguren vieler Menschen. Auch von mir. Sie verkörpert unsere Sehnsüchte nach einem aussergewöhnlichen, spannenden, entdeckungsreichen Leben. Okay, sie hat einen Koffer voller Geld und richtig starke Muskeln – das hat nicht jeder.Es stimmt: Gelegentlich erlebt sie Aussergewöhnliches, zum Beispiel Flugreisen in einem Seifenkistenflugzeug oder einen spannenden Kampf mit Piraten, um ihren Vater aus seinem Verlies zu befreien, wo er unablässig von seinen Quälgeistern gekitzelt wird. Doch wenn man genauer hinsieht, sind die meisten Dinge, die Pippi und ihre Freunde erleben, gar nicht so aussergewöhnlich: Geburtstagsfeiern oder eine gemeinsame Übernachtung.
Sehnsucht nach Abenteuer?
Unter Abenteuer versteht man eine – meist risikoreiche – Unternehmung, die sich stark vom Alltag unterscheidet. Dazu gehört, das gewohnte Umfeld und soziale Netzwerk zu verlassen. Man unternimmt etwas, dessen Ausgang ungewiss ist. Grosse Abenteuer, wie Forschungsreisen, Expeditionen und Kampf mit Piraten, erfordern ein gewisses Mass an Mut und Vorbereitung. Sie bringen ein beachtliches Risiko mit sich – es ist keineswegs garantiert, dass man am Ende wieder heil zu Hause ankommt. Das ist nicht jedermanns Sache.Die meisten von uns lesen die Bücher der Weltumsegler, Bergsteiger und Entdecker gern in der Hängematte oder im gemütlichen Sessel. Es ist wunderbar, bequem und an einem sicheren Ort zu lesen, wie man mit 50 Euro um die Welt reist, von Drogendealern beherbergt wird und am Gipfel eines aktiven Vulkans fast von Gesteinsbrocken erschlagen wird. Gut, dass einen selbst nichts treffen kann.
Eigene Abenteuer suchen
Auch wenn wir von manche Abenteuer gern in der Sicherheit unseres eigenen Zuhauses lesen und uns das einen gewissen Nervenkitzel gibt, macht uns das nicht in der Tiefe satt. Denn es ist so: Fast jeder Mensch sehnt sich nach kleineren und grösseren Abenteuern. Es muss nicht unbedingt eine Weltumsegelung sein – doch etwas mehr Abwechslung im sonst recht tristen Alltag wäre wünschenswert.
Das gilt besonders dann, wenn die grössten Abenteuer im Leben darin bestehen, einen abgestürzten Computer wieder zum Laufen zu bringen oder verkleckerte Makkaroni-Sosse aufzuwischen. Wer so einen Alltag hat, sehnt sich nach Abwechslung, nach dem Aussergewöhnlichen, das ein wirkliches Abenteuer ausmacht.
Kleine Abenteuer sind jederzeit möglich
Pippi lebt uns vor, wie es geht. Aus einer Kiste mit alten Klamotten macht sie eine Truhe voller Ideen und Möglichkeiten. Ein klappriges altes Bett wird zum Gefährt für eine abenteuerliche Entdeckungseise. Und wenn es Probleme gibt, dann löst man sie eben.
Darin versteckt ist eine gute Nachricht für uns alle: Auch wenn das Budget nicht für eine Weltreise ausreicht, sind kleine Abenteuer jederzeit möglich. Es braucht lediglich ein bisschen Phantasie und die Bereitschaft, aus dem gewohnten Rahmen auszubrechen.
Ein paar Ideen
Du kannst dich in deiner Umgebung auf Entdeckungsreise begeben und dein näheres Umfeld mit neuen Augen erkunden. Gehe einfach mal in einen Stadtteil oder an einen Ort, den du nicht kennst und begib dich auf Erkundungsreise. Wenn möglich, komme mit den Menschen, die dort leben ins Gespräch.
Eine andere Möglichkeit ist, Du kannst jemanden aus einer anderen Kultur, dich zu einer Veranstaltung mitzunehmen, zu der du nicht allein gehen würdest: Ein peruanisches Konzert, ein iranischer Gottesdienst, ein indisches Fest oder ein afrikanisches Restaurant. Probiere Lebensmittel und Tänze aus, die für dich neu sind.
Du kannst auch einfach nur, in einem Café einen fremden Menschen ansprechen und kennen lernen.
Geh' raus aus deiner Komfortzone und wage dich hinein in ein kleineres oder grösseres Abenteuer. Denn ausserhalb der Komfortzone beginnt das Leben. Deine Seele wird auf Abenteuer-Erlebnisse mit der Ausschüttung von ein paar Stresshormonen, aber vor allem Glückshormonen reagieren.
Praxistipps
- Überlege: Wer sind Vorbilder für ein abenteuerliches Leben? Was kannst du von ihnen lernen?
- Ideensammlung: Sammle Infos zu Orten, die dich interessieren und von Menschen, mit denen du gern etwas erleben möchtest. Du kannst dich von der Liste inspirieren lassen, wenn du ein Abenteuer planst.
Buchtipps
- Kerstin Hack. Leinen los. Wie ich mitten in Berlin ein Hausboot baute, um meinen Traum zu leben. Ein Buch, in dem ich ganz persönlich von dem grössten Abenteuer meines Lebens erzähle.
- Christopher Schacht: Mit 50 Euro um die Welt. Wie ich mit wenig in der Tasche loszog und als reicher Mensch zurückkam.
Grenzerfahrungen: Unsere Sehnsucht nach Lebendigkeit
Die Angst, etwas zu verpassen: Wenn andere meine Träume leben
Mit nur 50 Euro um die Welt: Wie mich meine Reise verändert hat
Autor: Kerstin Hack
Quelle: Jesus.ch
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