Musiker Joel Goldenberger
Nach Hause kommen
Im Livenet-Talk erzählt Joel Goldenberger von der Entstehung und Bedeutung seiner Songs und welche Rolle sein Glaube dabei spielt. Er gewährt einen ehrlichen Einblick in sein Leben und Denken und gibt Tipps zum Umgang mit Selbstzweifeln.
Joel Goldenberger ist 23 und aus dem Kanton Aargau. Seine Musikkarriere startete, als er mit zehn Jahren das erste Mal in ein Adonia-Lager ging und merkte, dass ihm singen Spass macht und er sogar gut darin ist. Ab und zu habe er ein Solo bekommen und danach angefangen, in seiner Freizeit Covers zu singen.
Irgendwann war das aber nicht mehr genug und er begann, selbst Songs zu schreiben, aus denen schliesslich sein erstes eigenes Album «Come back home» entstand. Das Debutalbum erschien 2020 und landete direkt auf Platz 5 der Schweizer Album Charts. Die Reaktionen auf sein Album überraschten Joel sehr. Er habe eher mit Platz 50 gerechnet. «Das Gefühl, die CD dann endlich in den Händen zu halten, war unbeschreiblich.»
Entstehung eines Songs
Im Talk erklärt Joel, dass er geplante Songwriting-Zeiten hat und sich dann mithilfe des Klaviers oder der Gitarre von Melodien inspirieren lässt. «Aber wenn ich mal eine spontane Idee habe, setze ich mich natürlich auch hin und versuche, sie aufs Blatt zu bringen.»
Er nutze zudem das Programm «Master Writer», welches beim Schreiben eine grosse Hilfe sein kann. Nach einem halben Jahr überarbeite er den Text meist nochmal, da sich der Fokus in der Zwischenzeit verändert hat. Somit brauche ein Song schon mehrere Monate, bis er fertig ist.
«Meine Songs sind für Jesus»
Die Texte von Joels Songs sind grundsätzlich nicht christlich. Dies hat einen Grund: «Mein Gedanke dahinter ist, dass ich auch Menschen für Jesus gewinnen möchte, die mit dem Glauben noch gar nichts am Hut haben.» Da seien christliche Texte eher abschreckend. Joel glaubt fest, dass er auch mit weltlichen Texten Menschen berühren und für Gott gewinnen kann. Für ihn ist klar: Die Songs sind trotzdem für Jesus.
Für seine Zukunft wünscht sich Joel, mit seiner Musik dranzubleiben. Nach der Veröffentlichung eines Albums oder Songs sei man für kurze Zeit hochmotiviert, worauf dann häufig die Flaute folge. Es gelte, dieses zu überwinden und trotzdem weiterzumachen.
«Es geht nicht ohne den Glauben»
Trotz der weltlichen Songtexte spricht Joel in seinen Interviews offen über seinen Glauben, den er durch seine Eltern kennenlernte. Seither habe ihn dieser immer begleitet. Daher «geht es für mich persönlich nicht ohne den Glauben. Es ist mein Ziel, dass er mich bis an mein Lebensende so begleitet, wie er es jetzt tut.»
Durch christliche Lieder fällt es Joel am einfachsten, in Gottes Gegenwart zu kommen und sich von ihm berühren zu lassen. Zum Beispiel hört er während des Autofahrens oft Lobpreis. Beim Worship ist ihm wichtig, dass der Text bewusst gesungen und verstanden wird. «Lobpreis heisst, das ernst zu meinen, was man singt.»
«Come back home»
Den Titelsong des ersten Albums «Come back home» schrieb Joel Goldenberger für einen Freund, der mit Depressionen kämpfte. Darin ermutigt er ihn, zurück an das liebende Vaterherz Gottes zu kommen. Selbstzweifel kennt Joel aber auch selbst. Die Songs seien für ihn auch eine Möglichkeit, diese Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Ihm helfe es zudem, mit Freunden darüber zu reden und von ihnen auch zu hören, dass seine Zweifel nicht korrekt sind. «Oftmals sieht man die eigenen Makel viel schlimmer als sie eigentlich sind.» Hier sei auch der Glaube eine Stütze, indem er seine Zweifel vor Jesus ablegt und darüber betet.
Dies rät er auch anderen, die viel mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben oder unter Minderwertigkeit leiden. «Nennt beim Namen, was euch stört. Redet mit anderen Leuten darüber und legt es Gott hin, selbst wenn ihr nicht an ihn glaubt – ich bin mir eigentlich sicher, dass es funktioniert.» Auslöser für solche Zweifel sieht Joel in der Vergangenheit eines Menschen und im Druck der Gesellschaft, perfekt sein zu müssen.
Neue EP im Frühling
Von März bis Juli erscheint nun jeden Monat ein neuer Song von Joel Goldenberger. Stilistisch seien die Lieder anders als bisher. Viel wird nun mit dem Computer produziert und nicht mehr mit echten Instrumenten aufgenommen. Zudem sollen vor allem die beiden letzten Songs auch einen typischen «Summervibe» haben. Thematisch handle die EP von seinem Umzug und seinen Beziehungen zu Gott und anderen Menschen.
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Autor: Hanna Krückels
Quelle: Livenet
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