Johnny Cash wäre 80 geworden
«Der Film über Jesus war mein wichtigstes Projekt»
Seine erste Band gründete er als 18jähriger Armeefunker in Deutschland, später drehte er in Israel einen Film über Jesus. Der im September 2003 gestorbene Johnny Cash wäre am 26. Februar 80 Jahre alt geworden.
«Cry! Cry! Cry!», «I walk the line», «Man in Black» werden noch fünfzig Jahre nach ihrem Erscheinen von vielen Radiosendern gespielt. Johnny Cash wurde am 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas, geboren. Seinen Armeedienst verrichtete er 1950 in Deutschland. Er war Funker für die amerikanische Luftwaffe im bayrischen Landsberg am Lech. Dort gründete der begeisterte Gitarrenspieler auch seine erste Band, die «Landsberg Barbarians». Der Name war eine Anspielung auf die Zeitung «Landsberg Bavarian», die auf dem Armeestützpunkt herausgegeben wurde.
Selbstmordversuch
Am 25. März 1963 nahm Cash «Ring of Fire» auf. Es wurde zum Welthit. Doch auch seine Tablettensucht war auf dem Gipfel angelangt. Konzerte mussten abgesagt werden, und seine Ehe mit seiner ersten Frau Vivian zerbrach. Zu oft war er auf endlos langen Touren unterwegs. Der 1,87 Meter grosse Cash magerte auf 70 Kilogramm ab.
Im Herbst 1967 ass und schlief der Musiker mehrere Tage lang nicht. Er zog sich ins Labyrinth der Nickajack-Tropfsteinhöhle bei Chattanooga zurück, legte sich hin und wartete auf den Tod. Doch der kam nicht. Später sagte er: «Ich spürte diese grosse tröstende Gegenwart, die sagte: ‚Nein, du wirst nicht sterben. Es gibt noch Aufgaben für dich!‘ Also stand ich wieder auf.»
Cash will in den Knast
Cash war inzwischen mit der Sängerin June Carter zusammen. Sie und ihre Eltern standen ihm bei seinem Entzug zur Seite und hielten die Leute von ihm fern, die ihm früher Tabletten besorgt hatten. An der Highschool von Hendersonville gab er schliesslich am 11. November 1967 nach zehn Jahren sein erstes Konzert in nüchternem Zustand.
Nun wollte Johnny Cash unbedingt ins Gefängnis – um zu singen. Seine Plattenfirma verwarf zunächst das Projekt. Das würde sich nicht verkaufen, behaupteten die Strategen. Doch Cash setzte sich durch. Er spielte im Knast, das Konzert wurde aufgenommen, und der Verkauf war überwältigend: Das Album «At Folsom Prison» landete auf Platz 1 der Country-Alben-Charts.
Cash dreht Jesus-Film
Während eines dichten Tournee-Programms absolvierte Cash ein Bibelstudium und realisierte zwei Gospelprojekte: die Scheiben «The Holy Land» und «The Gospel Road» zum gleichnamigen Dokumentationsfilm. Den liess er 1973 gleich selbst in Israel produzieren. Der Film handelt vom Leben Jesu; seine Frau June spielt die Maria Magdalena, Cash tritt als Erzähler auf. Später beschrieb er dieses Projekt als «das wichtigste meines Lebens».
Buch über Paulus
Zur gleichen Zeit verfasste er seinen einzigen Roman. Ironischerweise trug er den Titel «The Man in White» und handelte vom Schaffen des Apostel Paulus.
Wichtiger Teil seines Privatlebens war seine Freundschaft mit dem Evangelisten Billy Graham. «Johnny und June waren für meine Frau Ruth und mich wie Bruder und Schwester», äusserte sich Graham.
Cash sang und komponierte im Übrigen bis zuletzt verschiedene Gospels, auch mit Texten aus der biblischen Buch der Offenbarung.
Mann in Schwarz, mit Rückfall
Cash trat in der Regel ganz in schwarz auf. Nicht weil er ein Modemuffel gewesen wäre. Er begründete seine «farblosen» Auftritte in seinem berühmten Lied «Man in black»: «Ich trage Schwarz für die Armen und die Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben und Hunger, aber keine Hoffnung haben. Ich trage es für den Gefangenen, der längst für sein Verbrechen gebüsst hat, aber immer noch einsitzt als ein Opfer seiner Zeit.»
Die Fan-Gebetskette
Im Jahr 2001 lag Cash im Sterben. Seine Frau June Carter organisierte über die Cash-Homepage eine Fan-Gebetskette. Zwei Tage später verliess Cash das Krankenhaus gesund. Dem Ehepaar sollten noch zwei Jahre geschenkt werden.
Am 15. Mai 2003 starb Johnny Cashs Ehefrau June Carter im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Herzklappenoperation. Die beiden waren 35 Jahre miteinander verheiratet. Johnny sass bei Junes Beerdigung im Rollstuhl. Zehn Tage nach ihrem Tod erklärte Cash, er wolle weiterproduzieren. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er am 5. Juli 2003 bei einem Konzert im Carter-Family-Fold. Zwei Monate später schloss Johnny Cash seine irdischen Augen für immer.
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Webseite:
Johnny Cash
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch
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