«Die Uhrmacherin»
Wie Grenchen bald deutschlandweit bekannt wird
Bald ist Grenchen in Deutschland ein Begriff: Dies dank Claudia Dahinden. Die Grenchner Autorin verfasste den Roman «Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit». Die Ereignisse der auf drei Teile ausgelegten Saga spielen im Jahr 1873 im damaligen Grenchen. Der Band erscheint im Dezember.
Sarah, eine junge Frau aus Luzern, zieht anno 1873 nach Grenchen, auf der Suche nach einem neuen Leben. Sie verlor ihren Verlobten bei einem Unfall, nachdem ihre Mutter sie Mitte 20 endlich verheiraten wollte. Im solothurnischen angekommen, ist die Neuzuzügerin schockiert, weil sie dachte, eine aufstrebende Stadt anzutreffen, aber nur ein 2500-Seelen-Dorf vorfindet.
Sie wird Hauslehrerin und lernt das Uhrengewerbe kennen, das die Stadt langsam gross macht. Dann aber findet sie das Dienstmädchen tot im Wald. Sarah beginnt zusammen mit einem Polizisten, damals Landjäger genannt, zu ermitteln. Doch dann gerät auch sie in Gefahr …
Die junge Frau entdeckt ihre Faszination für das Uhrengewerbe, doch sie muss dafür kämpfen. Auch religiös wird ein Konflikt in ihr entfacht. Industrielle fördern die christkatholische Strömung, was ihrem Vater wenig Freude bereitet. Sarah muss lernen, zu sich zu stehen und Konfrontation zu bewältigen.
Grenchen ist durch das Uhrenhandwerk erst richtig aufgeblüht und zur Stadt geworden, was im Roman entsprechend thematisiert wird. «Mich selbst faszinieren Uhren, weil sie unser menschlicher Versuch sind, dem Mysterium der Zeit näher zu kommen.»
Trilogie geplant
Der Plot von Claudia Dahindens Roman-Debüt verspricht Spannung, die Geschichte ist auf drei Bände ausgelegt und verspricht weitere packende Elemente. «Die Frage ist, ob ihr Verlobter wirklich einen Unfall hatte. Und Sarah entdeckt, dass nicht starre religiöse Rituale, sondern engagierte Auseinandersetzung mit dem, an dem sie zweifelt, Glauben ausmacht.»
Geplant ist, dass die einzelnen Bände im Jahres-Rhythmus veröffentlicht werden. Die Buchpremiere des Romans erfolgt am 13. Dezember im Kulturhistorischen Museum Grenchen.
Claudia Dahinden, die nach der Matura in Fribourg Zeitgeschichte studiert hat und sich momentan theologisch weiterbildet, veröffentlichte bereits 2014 eine CD mit christlichen Liedern, die ihr viel bedeuten, sowie ein Buch, in welchem sie die Geschichten hinter diesen Lieder nachzeichnet. «Ich spürte danach, dass das Schreiben Teil meiner Berufung ist.»
Sie besuchte Weiterbildungen und begann mit der Arbeit an einem Romanplot, der in Grenchen spielte. Bei einem Schreibworkshop stiessen die Handlungen – aus denen nun «Die Uhrmacherin» geworden ist – auf grosses Interesse. «Nach dem Kurs erhielt ich ein Mail von den Organisatoren, die auch eine Agentur führen: Sie waren am Projekt interessiert und würden es gerne vertreten. Ich war überrascht.»
Wichtig: Bücher müssen aufbauend sein
Claudia Dahinden begann zeitgleich einen Lehrgang an der angeschlossenen Schreibschule und erhielt eine Lektorin zugewiesen, gemeinsam wurde an Plot, Entwurf, und Überarbeitung gefeilt. «So entstand die Geschichte innerhalb von drei Jahren. Dann wurde der Titel den Verlagen angeboten. Relativ schnell war der deutsche ‘Penguin’-Verlag interessiert.»
Wichtig ist für Claudia Dahinden, dass ihre Bücher aufbauend sind und wichtige Themen beinhalten. «Wie unter anderem Identität, Vergebung und sich mit der Vergangenheit versöhnen. Oder – ein Thema, das ich selbst gut kenne – dass man sich von der Vorstellung löst, die die Erwartungen von allen anderen erfüllen zu müssen. Natürlich möchte ich meine Leserinnen und Leser aber auch unterhalten und berühren, und etwas trockener Humor darf nicht fehlen.»
Auch der Glaube spielt in der Trilogie eine Rolle, damals gehörte dieser zum alltäglichen Leben dazu. Ebenfalls zentral im Buch findet sich die Stadt Grenchen. «Es ist eine Hommage an meine Heimatstadt und ihre Geschichte. Ich bin gespannt, wie die Grenchner selbst das Werk aufnehmen. Bestenfalls wird auch unser Lokalstolz etwas gefördert – und das Bewusstsein für die eigene Geschichte. Zu wissen, wo wir herkommen, kann uns helfen, die Gegenwart zu verstehen. Damals standen zum Beispiel Auswanderungs-Inserate in unseren Zeitungen, weil die wirtschaftliche Lage so schwierig war. Das haben viele Schweizer vergessen.» Die Hauptfiguren im Roman sind fiktiv, leben aber in der wahren historischen Umgebung.
Glaube trägt
«Ohne den Weg, den ich im Glauben gemacht hätte, wäre ich nie zum Schreiben gekommen», hält Claudia Dahinden fest. «Ich erlebte viel Befreiung, was meine Berufung angeht sowie den Mut, sie anzugehen. Meine Mutter starb kurz nachdem ich im Jahr 2004 zum Glauben gefunden hatte. Der Glaube hat mich seither enorm getragen, auch im letzten Jahr, als mein Vater überraschend starb. In allen Krisen war mir das eine grosse Stütze.»
Eine Freiheit erlebt sie auch jetzt, wo der Starttermin des Buches näher rückt. «Man beginnt sich natürlich zu fragen, wie das Buch wohl ankommen wird. Gleichzeitig ist das Wissen da, dass der Erfolg mich nicht definiert. Natürlich steckt viel Herzblut darin, Freude an der Geschichte, und man kann anderen etwas geben. Aber mein Wert hängt nicht davon ab. Ich habe mein Bestes gegeben. Irgendjemand wird sicher einen ‘*’-Stern-Kommentar geben, aber damit werde ich leben können. Um diesen Boden, um dieses Fundament, bin ich sehr dankbar.»
Musik schafft Zugang
Ein wichtiger Pfeiler in ihrem Leben ist die Musik. «Weil sie der Zugang für mich war zum Glauben. Die Worship-Musik brachte mich da hinein. Ich bin katholisch aufgewachsen, aber der Kirche gegenüber distanziert und nur selten dort anzutreffen, ich war nicht aktiv. Während meiner Uni-Zeit war ich in der Esoterik auf der Suche. Im Jahr 2003 kam dann meine Schwester zum christlichen Glauben.»
Davor hatte sie sich unter anderem mit Heilsteinen beschäftigt, plötzlich kam sie mit Jesus. «Ich besuchte dann mit ihr eine christliche Gemeinde und hörte zum ersten Mal Worship, das nahm mich rein.»
In der Vineyard-Gemeinde in Bern besuchte sie das Programm «Smartstart», den verkürzten Alphakurs. Sie las unter anderem die Bücher «Jesus unser Schicksal» und «Wer ist dieser Mensch», und für das Herz hörte sie die erwähnte Musik. «Schon bald danach begann ich selbst zu musizieren.» Das ist bis heute geblieben. In ihrer Gemeinde, der BewegungPlus in Grenchen, gehört Claudia Dahinden nicht nur zur Gemeindeleitung, sie ist auch für den Worship verantwortlich und leitet eine
der beiden Bands. Claudia Dahinden gibt also sowohl musikalisch wie auch schriftstellerisch mit «Die Uhrmacherin» den Takt an.
Zur Webseite:
Claudia Dahinden
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch
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