Fjodor Dostojewski
Rebell – Romantiker – Familienmensch – Prophet – Pilger
Dostojewski hat unter widrigsten Umständen Weltliteratur geschrieben, darin sind sich alle einig. Die vom Starjournalisten Markus Spieker und dem Literaturkenner Markus Bühne geschriebene Biografie fokussiert auf den Glauben des grossen Russen.
Der Fontis-Verlag untertitelt seine kurz vor dem 200. Geburtstag des grossen Schriftstellers erschienene Dostojewski-Biografie mit dem trendigen Untertitel «Poet. Prophet. Psychologe. Punk». Auch das trifft auf den grossen Russen zu, der ein Leben mit vielen Höhen und Tiefen und dauernd angegriffener Gesundheit führen musste. Ein Leben, das ihn wegen revolutionärer Gesinnung mit 28 Jahren für zehn Jahre ins sibirische Straflager und danach in die Verbannung geführt hat. Ein Leben, das ihm seine erste Frau und zwei Kinder, darunter seinen Lieblingssohn, genommen und ihn ständig mit epileptischen Anfällen gemartert hat. Ein schwieriges und wechselvolles Leben, das ihn dennoch Weltliteratur wie «Schuld und Sühne» oder «Die Brüder Karamasov» schreiben liess. Und wäre er nicht schon mit 59 Jahren gestorben, hätte er noch eine christliche Antwort auf Voltaires «Candide» und ein Werk über Jesus Christus geschrieben!
Zwischen Glaube und Zweifel
Dass Dostojewski als Christ zu verstehen ist, wurde auch schon bestritten. Denn da gibt es zahlreiche Widersprüche in seinem Leben wie seine langjährige Spielsucht. Und in einem Brief nannte er sich 1854 selbst ein «ein Kind dieser Zeit, ein Kind des Unglaubens und der Zweifelsucht». Er lebte damals zwangsweise als Soldat in der kasachischen Steppe.
Demgegenüber stehen zahlreiche direkte und indirekte Bekenntnisse in seinen Romanen wie «Die Brüder Karamasov», wo der jüngste der Brüder, Aljoscha, seinem Idealbild eines Christen entspricht. Und demgegenüber steht auch seine Pilgerreise über 1000 Kilometer zu einem orthodoxen Weisen (Starzen) nach dem Tod seines Lieblingssohnes. Ebenso seine prophetischen Visionen über eine Zukunft der Welt ohne Gott. Seine Entscheidung zu einem persönlichen Glauben an Jesus Christus fiel bereits mitten in der schrecklichen Realität des sibirischen Straflagers!
Sein Lebensmotto
Und dieser Glaube trägt ihn in Depressionen, seiner Epilepsie, Unterleibserkrankungen, Lungenleiden, Spielsucht, Geldsorgen, Geschäftsflops, Bankrotten und Zensurverboten. Er erlebte darin sowohl Gottferne wie Gottnähe, was ihn öfter fast zerriss. Doch er fand immer wieder Halt in seinem Lieblingsvers aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 12, Vers 24: «Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.» Es war sein Lebensmotto, das auch auf seinem Grabstein steht. «Der Vers aus dem Johannes-Evangelium ist die Essenz der Lebensschule Dostojewskis», fassen die Autoren zusammen. «Von Gott angeschoben, schiebt der Sisyphus den Stein über die Ziellinie. Und motiviert andere Pilger dazu, nachzukommen.»
Zum Buch:
Rock Me, Dostojewski!
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Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet
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