Kunst statt Drogenszene
«Ich bin kein Künstler, sondern ein Botschafter»
Kinder aus Elternhäusern, in denen ein Elternteil oder gar beide drogenabhängig sind, landen meist in Depression, im Gefängnis oder in den Drogen. Kyle Trudelle entkam diesem Teufelskreislauf durch die Kunst. Seine Gabe setzte er heute für einen höheren Zweck ein.
«Ich wurde in eine Familie von Drogenabhängigen hineingeboren; mein biologischer Vater misshandelte uns. Aber er war auch sehr talentiert», erinnert sich Kyle Trudelle. Er malte und zeichnete vorzüglich. «Ich war fasziniert davon und wollte schon immer etwas erschaffen. Im Kindergarten stellte ich farbige Blöcke in die Reihenfolge eines Regenbogens. Der Lehrer sagte: 'Oh, du hast einen Regenbogen gemacht?' Doch ich wusste gar nicht, was das ist. Ich sagte, dass die Abfolge so am besten aussieht. Ich habe immer verstanden, was Form, Licht und Farbe sind.» In anderen Fächern war er weniger gut, aber in den Kunstfächern erkannten die Lehrer sein Talent.Anders war es in der christlichen Gemeinschaft, die er besuchte, um Halt ausserhalb des schwierigen Elternhauses zu finden. Mittlerweile lebte er bei Adoptiveltern und die Kirchenältesten sagten ihm, dass sein Kunstwerk nicht von Gott sei und dass Künstler nicht von Gott inspiriert seien. Sie waren der Meinung: «Kunst ist eine weltliche Sache.» Kyle: «Ich wurde dazu gebracht, alle Kunstwerke zu zerstören, die ich vor meinem 15. Lebensjahr geschaffen habe. Ich hatte grossartiges geschaffen, was ich nun verbrannte und zerriss; aber innerlich begann ich zu sterben.»
Plötzlich krank
Er verstand die Meinung der Kirchenältesten nicht, da in der Bibel die erste Eigenschaft Gottes jene des Schöpfers ist. «Als mir das klar wurde, wechselte ich die Gemeinschaft.» Er begann wieder zu malen. «Ich bekam Hass-Briefe aus der vorherigen Gemeinde. Die Leute schrieben, ich müsse mein Leben ändern und zurückkommen.»
Er bekam Kopfschmerzen und fühlte sich krank. «Eines Morgens wachte ich auf und konnte meine Beine nicht spüren. Ich geriet in Panik. Mein Mitbewohner, der oben in der Koje war – ich war gerade auf einer Bibelschule –, nahm mich auf und hielt mich wie ein Baby. Er begann für mich zu beten, da ich vor Angst bereits hysterisch war. Er brachte mich ins Krankenhaus und ich bekam Anfälle. Die Scans zeigten eine Masse im Gehirn. Am nächsten Tag wachte ich auf und wusste nicht mehr, wo ich war.»
«Dein Wille…»
«Beim nächsten Scan fanden die Ärzte einen Haufen Flüssigkeit in meinem Gehirn.» Kurz darauf fiel er hin und konnte sich nicht mehr bewegen. «Ich glaubte nicht, dass es eine Tumor-Krankheit ist, sondern dass es sich um einen geistlichen Kampf handelte.»Kyle betete, dass Gott alles zu seiner Ordnung führt: «Ich wusste nichts über Heilung, aber ich betete. 'Gott, du hast drei Möglichkeiten. Du kannst mich zu dir nach Hause holen, mich als 'hirntot' hinterlassen oder mich heilen und mir einen Zweck geben. Ich habe selbst keine Absichten, du kannst wählen. Ich will, dass du mir gibst, was du willst.'» Er betete einfach weiter. «Ich erinnere mich, dass ich aufwachte, die Augen öffnete und mich gut fühlte. Ich fühlte mich normal. Ich wollte meine Beine bewegen und war nicht mehr gelähmt. Ich stand tatsächlich auf und ging die Treppe hinunter, und meine Mutter war geschockt, um es milde auszudrücken.»
Kein Groll
Kyle Trudelle war nun freigesetzt. Über seine frühere Gemeinschaft sagt er: «Sie taten, was sie für das Beste hielten. Sie sind nur begrenzt und kennen oder verstehen Gottes Freiheit nicht. Der Feind, Satan, will uns verwirren; er will, dass die Menschen denken, dass die Kirche ein Ort der Knechtschaft ist.»
Doch das gefalle Gott nicht. «Wir müssen demütig bleiben und erkennen, dass der Leib Christi nicht das Problem ist, sondern der Feind, der so verzweifelt versucht, die Nachfolger Christi zu verwirren.»
Glaube bei Arbeit am wichtigsten
Kyle Trudelle sagt, dass der Glaube ihm bei der Arbeit alles bedeutet: «Ich möchte sie mit Leben und Schönheit trösten; Gott sagt, dass unsere Augen unser Herz beeinflussen. Ich möchte, dass ihre Augen auf mein Kunstwerk schauen, auch wenn es Pfirsiche sind, und Gottes Schönheit fühlen und sich sicher fühlen.»
Neben seinem Wirken als Maler erteilt er Kunstunterricht. «Ich erkläre meinen Schülern, sich der Kunst nicht mit dem Stress des Vergleichs zu nähern.»
Die Leute würden ihn als Künstler oder Maler bezeichnen. Er sehe das anders: «Nein, ich bin kein Künstler, ich bin kein Maler. Ich bin so viel mehr als das. Ich bin ein Sohn des höchsten Gottes; ich bin ein Botschafter für Jesus Christus.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Risen Magazine
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