Konferenz in Bern
Christen kämpfen gegen Armut
Am Samstag 9. Oktober 2010, lädt die Kampagne «Stop Armut 2015» zur jährlichen Konferenz nach Bern. Tags darauf sammelt sie Handabdrücke, die sie eine Woche später in Genf symbolträchtig einsetzt.
Grosse Ziele und Worte verkündete die UNO zum Jahrtausendwechsel. Nicht weniger als die Armut halbiert sehen wollten die Funktionäre innerhalb von fünfzehn Jahren. Zehn Jahre sind verstrichen, die Resultate sind bescheiden. Hilfswerke und Aktionsgruppen versuchen seither, dieses Ansinnen im Gespräch zu halten und die Armut zu bekämpfen. So etwa die Kampagne «Stop Armut 2015», die Teil der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) ist und zu einer jährlichen Konferenz lädt. Kampagnen-Leiter Peter Seeberger: «Im letzten Jahr war der Anlass gut besucht, Leute aus allen Schichten kamen, Junge bis hin zu Pensionierten.» Das Thema Armut spreche viele Menschen an.
Bei der kommen Ausgabe wolle man darauf aufmerksam machen, wie die Armut bekämpft werden könne. «Und wir fragen, was man machen kann, damit die Milleniumsziele der UNO bis ins Jahr 2015 erreicht werden können.»
«Christen sollen sich engagieren!»
Der Milleniumsgipfel in diesem September in New York zeigte, dass politischer Wille zwar existiert, dieser aber sehr verhalten ist. Peter Seeberger: «Alle "Player" müssen zusammenstehen, Hilfsorganisation, staatliche Werke aber auch der private Sektor und die Christen.» Christen sollten ihren Beitrag leisten, betont Seeberger, denn die Ziele würden mit der biblischen Botschaft übereinstimmen.
Auf der Konferenz in Bern spricht DEZA-Direktor (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) Martin Dahinden über die Frage, wie diese Ziele in fünf Jahren erreicht werden können und Thomas Schirrmacher äussert sich zur Armutsbekämpfung. Nach einem Podium stehen den Besuchern sechs Workshops zur Auswahl, zudem wird der «StopArmut-Preis 2010» verliehen.
Kinder rennen aus Spirale
Für den Sonntag 10. Oktober ruft «Stop Armut 2015» auf, sich am internationalen Stop-Armut-Sonntag zu beteiligen, weltweit bestehen 46 solche Kampagnen, die mit diesem Tag ihr Anliegen in die Öffentlichkeit tragen wollen.
Peter Seeberger: «Hundert Millionen Christen werden dadurch an diesem Tag für die Armen beten.» In der Schweiz sind christliche Gemeinden dazu aufgerufen, zum Beispiel in den Gottesdiensten Handabdrücke zu sammeln. «Die fünf Finger symbolisieren die noch verbleibenden fünf Jahre.»
Das gesammelte Papier wird dann zusammengeklebt und später an Parlamentsmitgliedern überreicht. Vorher aber werden sie am 17. Oktober in Genf bei einer Kundgebung auf dem Place des Nation zu sehen sein. «Dann machen wir mit den Abdrücken eine Spirale, welche die Armutsspirale symbolisiert, aus der Mitte werden dann Kinder nach draussen rennen, um damit auszudrücken, dass die kommende Generation es schaffen soll, die Armut auf dieser Welt zu überwinden.»
Daten:
Samstag, 9. Oktober 2010, Stop-Armut-Konferenz im EGW Bern, Nägeligasse 9. Beginn um 9 Uhr bis 16.30 Uhr. Um 17.00 folgt eine Filmvorführung.
Sonntag, 10. Oktober 2010, Stop-Armut-Sonntag wird in 46 Nationen durchgeführt. Begangen wird er von Christen in ihren Gemeinden. Jede Gemeinde kann sich beteiligen.
Sonntag, 17. Oktober 2010, Kundgebung in Genf, Place des Nation, vor dem UNO-Sitz. Beginn um 14,45 Uhr. Die UNO hatte anno 1992 den 17. Oktober zum «Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut» benannt.
Webseiten:
www.stoparmut2015.ch
www.micahchallenge.org (Zusammenschluss der nationalen Kampagnen)
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch
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