Auch in Zeiten von Corona
Juden finden in Deutschland zu Jesus
Manche Juden sehen im Thema Errettung den Schutz vor Antisemitismus. «Es ist eine Freude, einigen erklären zu können, dass Gottes Errettung nicht nur körperlich, sondern auch geistlich ist!», sagt Aaron Lewin von «Juden für Jesus» zu Livenet.
Aaron Lewin, was sind die jüngsten Ereignisse bei Juden für Jesus?
Aaron Lewin: Seit
dem letzten Interview haben wir Nachwuchs bekommen! Gott hat uns ein
russischsprachiges Ehepaar mit drei Kindern geschenkt und sie arbeiten speziell
unter russischsprachigen jüdischen Menschen hier in Berlin. Sie konnten einen
kleinen Club aufbauen und drei Menschen sind schon zum Glauben gekommen! Wir
haben auch eine junge israelische Frau als Mitarbeiterin bekommen. Sie arbeitet
unter Israelis hier in Berlin und hat gute Connections aufbauen können. Sie
erreicht Israelis unter anderem durch deutschen Sprachunterricht. Wir sind Gott
so dankbar für diese neuen Mitarbeiter!
Wie hat sich die Arbeit in den
letzten Monaten verändert?
Die Pandemie hat natürlich für grosse
Unruhe gesorgt! Wir durften keine Events mehr durchführen, einige Kontakte
wollten sich nicht mehr persönlich treffen und Gemeinden zeigten weniger
Interesse, uns einzuladen. Aber Gott war treu und hat uns Ideen und Kreativität
geschenkt. Schon vor Corona wollten wir mehr im Internet machen und hatten
geplant, ein kleines Aufnahmestudio in unserem neuen Büro einzurichten. Durch
die Pandemie hatten wir viel Zeit, das zu machen und sofort mit Videos
loszulegen. Wir haben zwei Livestreams zum Passahfest gemacht und es gibt jetzt
eine Menge Material auf unserem YouTube-Kanal! Gott schenkt uns immer wieder
gute Ideen, wie wir Kontakt mit Menschen aufnehmen können. Durch Hilfsprojekte
wie Deutschunterricht oder Events in der jüdischen Gemeinde, traten wir in
Kontakt mit Israelis und russischsprachigen Juden – auch während der Pandemie.
Davor waren wir bekannt dafür, auf die Strasse zu gehen, Traktate zu verteilen
und mit Menschen zu reden. Jetzt investieren wir mehr in einzelne Beziehungen,
in Events, Online-Arbeit und Hilfsprojekte.
Wie hat sich die Offenheit der Juden
durch die Ereignisse der letzten Monate (Corona und Krieg) verändert?
Für einige unserer Kontakte war die
Coronazeit bis heute ziemlich kritisch. Einige Selbstständige wie Musiker oder
die, die im Tourismus arbeiten, hatten keine Kunden mehr. Wir haben auch
bemerkt, dass es dazu führt, dass sie mehr über die Ewigkeit und den Sinn des
Lebens nachdenken. Andererseits sind sie dadurch auch sehr beschäftigt und
abgelenkt. Es herrscht zusätzlich viel Angst vor der Zukunft und was kommen
wird. Unsere Familien und auch die Familien von den meisten unserer Kontakte
waren vom Krieg betroffen. Da haben wir über die wirkliche Ursache des
Konflikts reden können: über den Hass im Herzen der Menschen. Wir konnten auch
mit einigen über die Hoffnung der Errettung sprechen können. Für viele jüdische
Menschen ist die Errettung eher etwas Physisches, zum Beispiel Schutz vor
Antisemitismus. Aber welche Freude, einigen erklären zu können, dass Gottes
Errettung nicht nur körperlich, sondern auch geistlich ist!
Können Sie ein, zwei
Lebensgeschichten mit uns teilen, bei denen Menschen durch Ihre Arbeit
verändert worden sind?
An einem Sonntag hat Leonid Kruter,
der unseren Dienst an russischsprachigen jüdischen Menschen leitet, einen
Aufruf in einer christlichen Gemeinde gemacht. Leute sollten ihre jüdischen
Freunde am nächsten Sonntag einladen, weil er das Passahfest erklären würde.
Viktor (Name geändert) kam mit einem christlichen Freund und hörte Leonids
Ausführung übers Passah. Am Ende der Veranstaltung betete Leonid mit Viktor und
Viktor gab Jesus sein Leben! Halleluja!
Nathan (Name geändert) ist ein junger Israeli, den ich sehr gut kenne. Wir treffen uns regelmässig und beten zusammen und lesen die Bibel. Am Anfang war Nathan sehr rational geprägt und wollte nur über Geisteswissenschaft sprechen. Aber nach und nach erwachte sein Interesse an geistlichen Dingen. In der spirituellen Vielfalt Berlins war er vorher mit Hindus, Muslimen und orthodoxen Juden unterwegs. Nachdem wir uns dann öfters getroffen hatten, fragte ich ihn, was er bei uns anders erleben würde. Er meinte sofort: «Bei euch spüre ich echte Liebe.» Nathan ist ein Fan von Jesus, aber kennt ihn noch nicht persönlich. Bitte betet, dass der Herr eingreift und sich Nathan offenbart!
Was bewegt Sie persönlich bei Ihrer
Arbeit besonders?
Für mich ist es die Möglichkeit,
Leute zum Thema Ewigkeit zum Nachdenken zu bringen. Es ist wunderbar zu sehen,
wie der Heilige Geist Menschen zu ihm führt, auch wenn es meistens länger
dauert, als es uns lieb ist. Unsere Kontakte sind keine abstrakten Nummern – es
sind Menschen. Und jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, aber auch seine
besonderen Gründe, warum er nicht an Jesus glauben möchte. Es ist ein Privileg,
Menschen kennenzulernen und ihnen über die einzige Person, die ihr Leben
grundlegend verändern kann, zu erzählen. Und das Beste daran ist: Das können
wir alle tun, egal ob wir für eine Organisation arbeiten oder nicht. Dafür lebe
ich!
Aaron Lewin ist messianischer Jude und Geschäftsführer von Juden für Jesus e.V., der deutsche Arbeitszweig von «Jews for Jesus». Er wohnt mit seiner Familie in Berlin.
Zur Webseite:
Jews for Jesus
Youtube-Kanal
Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet
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