Kultur-Kirchen-Konferenz
Was macht die Kunst mit der Kirche?
Welches Zusammenspiel ergibt sich aus Kirche und Kultur? Wie verändert Kunst den Gottesraum und was genau ist eigentlich eine Kulturkirche? Mit diesen Fragen befasst sich die «Kultur-Kirchen-Konferenz» in München.
Seit geraumer Zeit entstehen in Europa Kulturkirchen: Kirchen, die im spannungsvollen Miteinander von Kirche, Kunst und Kultur ihre geistliche Heimat finden. Ihnen widmet das Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam mit der Evangelischen Stadtakademie München eine erste Kultur-Kirchen-Konferenz.
«Gastspiel Kunst und Kirche» lautete der Titel, den die Veranstalter für den Dialog zwischen Künstlern, Theologen sowie der Öffentlichkeit gewählt hatten. Generell möchte man weg vom Image des manchmal verstaubten kirchlichen Kulturtheaters und sich am aktuellen Kunstgeschehen aktiv beteiligen.
Grenzüberschreitungen auf der einen, aber auch mehr Sicherheit im Umgang mit Kultur und Kirche auf der anderen Seite, so beschreibt Projektleiter Horst Konietzny die Themen der Konferenz mit Festivalcharakter. Als Kurator war er für die künstlerische Auswahl und dramaturgische Konzeption verantwortlich. Daneben geht es Mitinitiatorin Jutta Höcht-Stöhr von der evangelischen Stadtakademie München vor allem um die Kirche als Gastraum für die Kultur.
«24 Stunden Nächstenliebe»
Wie das genau funktioniert, zeigte die Konferenz anhand von Workshops, Vorträgen und zahlreichen Konzerten, Installationen und Performances. Letzteres inszenierte Thorsten Nolting, ein Aktionskünstler und Diakoniepfarrer aus Düsseldorf. Mit seinem Gastspiel «24 Stunden Nächstenliebe» und den damit verbunden «geistlich-sozialen Übungen» war er ganz nah am Publikum. Denn hier hiess es: selbst mitmachen und Nächstenliebe praktizieren.
Erwähnenswert auch die Buchvorstellung eines Stadtführers der besonderen Art. In «AN-DACHT» beschreiben 50 Münchner ihre ganz persönlichen «Andachtsorte» und luden während der Konferenz selbst zu einem Spaziergang ein.
Bei all der Kultur fragt man sich natürlich, ob die christliche Gemeinde hier nicht untergeht? Eine Gefahr, die auch Hannes Langbein vom Kulturbüro des Rates der EKD wahrnimmt. Was man vermeiden möchte, sei, dass das Gemeindeleben auf der Strecke bleibt und der Kirchenraum nur noch für Lesungen und Konzerte genutzt wird.
Mehr zum Thema:
Kunst und Kultur: Das Herz für Jesus öffnen
Magazin «Bart»: Brücken schlagen zwischen Kunst und Glaube
Quelle: Livenet / EKD / pro
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