«Operation Mobilisation»

Auch Gaddafis Tochter war auf der «Logos Hope»

Operation Mobilisation feierte am Samstag das Jubiläum seiner Missionsschiffe. Diese bedeuten für die Non-Profit-Organisation Abenteuer, aber auch eine Mammutaufgabe, die immer wieder vor dem Aus stand.

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OM-Schiffsdirektor Peter Nicoll an der Jubilläumsfeier in Winterthur.
350 OM-Mitarbeiter und Unterstützer hörten am Samstag in der Parkarena in Oberwinterthur zahlreiche spannende Seefahrtsgeschichten. Unter dem Motto: «40 Jahre OM-Schiffe» wurde von brenzligen Situationen berichtet: Von misstrauischen Hafeninspektoren, hohen Wellen, Seekrankheit oder der Havarie des ersten Schiffes «Logos», dessen Wrack bis heute vor Südamerika auf einem Felsen liegt.

Investitionen in Millionenhöhe

Das alles konnte die Missionsarbeit in den Häfen der Welt nicht aufhalten, aber das Projekt läuft stets am Limit des Machbaren. «Wir finden es schwierig, damit umzugehen, dass wir so viel Geld brauchen», gestand Gian Walser, der Direktor der «Logos Hope», dem jüngsten und mittlerweile einzigen Schiff von OM. In den nächsten Jahren stehen Reparaturkosten in Höhe von neun Millionen Franken an. Zwei Generatoren müssen ersetzt werden. Aber die Einsätze mit den Schiffen bieten einmalige Möglichkeiten. Mit einem Schiff kommt man an Orte, wo ein Missionar nicht so einfach hinkommt. Das gilt besonders für die Arabische Welt. Katar ist beispielsweise ein Land, in das im Normalfall nicht einmal ein Gesangbuch eingeführt werden kann. Die «Logos Hope» ankerte mit ihrem grossen Angebot an christlichen Büchern mehrere Tage im Hafen. Die Inspektoren liessen es gewähren. Sie beanstandeten lediglich eine Kinderbibel, die aus dem Sortiment genommen wurde.

Grosse Aufmerksamkeit

Wenn ein OM-Schiff im Hafen anlegt, dann erzeugt es grosse Aufmerksamkeit. Seit Beginn der Arbeit besuchten pro Jahr eine Million Interessierte die Schiffe. In Taiwan kamen einmal an einem einzigen Tag 24 000 Menschen auf die «Doulos». Auch Persönlichkeiten wie die Präsidentin von Liberia oder die Prinzessin von Thailand gaben sich die Ehre. Kurz vor der Revolution ankerte die «Logos Hope» in drei Häfen Libyens. 130 000 Menschen informierten sich an Bord über die christliche Botschaft, darunter auch die Tochter des gestürzten Diktators Gaddafi. «Menschen gehen vielleicht nicht in eine Kirche, aber sie kommen auf ein Schiff», betonte am Samstag Peter Nicoll, Direktor der OM-Schiffsarbeit. Diese Erkenntnis bestätigte sich in den vier Jahrzehnten in allen Teilen der Welt.

Wie weiter?

OM erlebt regelmässig, wie Gott die Arbeit trägt. Vor Kurzem stand wieder einmal die Frage im Raum, wie es weitergehen soll. Wenige Tage nach der Entscheidung, die Arbeit fortzuführen, meldete sich ein Gönner. Er kündigte an, für zwei gespendete Franken jeweils einen dazu zu legen. Es sieht also so aus, als könne die «Logos Hope» bald ihre neuen Generatoren in Empfang nehmen.

Die «Logos Hope»

Die «Logos Hope», 2004 gekauft, ist ein 12 000 Tonnen-Schiff mit knapp 500 Mitarbeitern an Bord. Der christliche Buchladen enthält über 5000 Titel. Teams werden vom Schiff ausgesandt, die in der Umgebung der Anlegestelle Hilfe leisten und Wohltätigkeitsarbeit tun. Dabei wird eng mit lokalen Kirchgemeinden zusammengearbeitet.

Webseiten:
OM Schweiz
OM Deutschland

 

Datum: 15.03.2012
Autor: Christoph Bauernfeind
Quelle: ideaschweiz

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