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Wie wollen wir Gemeinde bauen?

Ressourcenorientiert Gemeinde bauen bedingt, dass man in Bezug auf Teilsysteme der Gemeinde immer mal wieder die RESET-Taste drückt, meint Chrischona-Direktor René Winkler.

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René Winkler, Direktor der Pilgermission Chrischona
Die ideale Gemeinde hat ihren Sitz in unserem Kopf. Sie bietet Gottesdienste an, zu denen man einfach hin will. Und nebenbei hält sie passende Angebote für alle Altersgruppen bereit: Kinder-Gottesdienst, Jungschar, Teenclub, Youthpoint, Junge Erwachsene, Elterntreff, Frauenfrühstück, Männerhöck, Seniorentreff, Besuchsdienst und Kleingruppen. Kann ein Angebot nicht mehr aufrechterhalten werden, sagt unser Kopf: «Uns fehlt was!» – unabhängig davon, ob die Gemeinde 200 oder 40 Mitglieder hat.

Systemorientiert Gemeinde bauen heisst: Wir leben und leiden für die ideale Gemeinde. Wichtig ist, dass möglichst alle Angebote weiterbestehen. Wenn eine Mitarbeiterin ihren Dienst beendet, suchen wir eine Nachfolgerin und hoffen, dass wir jemanden finden, der einigermassen passt. Spätestens dann ist systemorientiert Gemeinde bauen kein guter Weg mehr, wenn wir ständig unter Mitarbeitermangel leiden.

Ressourcenorientiert Gemeinde bauen heisst: Wir leben und leiden für die Entfaltung vorhandener Potenziale. Wichtig ist, die Ressourcen der Gemeindeglieder zu kennen: ihre Zeit, ihre Kraft, ihre Begabungen, ihre Interessen, ihren Herzschlag, ihre Leidenschaft – und zu fragen, was damit getan werden könnte. Ressourcenorientiert Gemeinde bauen bedingt, dass man in Bezug auf Teilsysteme der Gemeinde immer mal wieder die RESET-Taste drückt, das System neu startet und erneut von den tatsächlich anwesenden Menschen ausgeht.

Was zu Denken gibt: Vor einigen Monaten leitete ich einen Workshop mit dem Titel: «Wir gründen eine Männergemeinde!» Die gewichtigste Erkenntnis der rund 35 Männer war: Entwickeln wir unsere Aktivitäten als Gemeinde ressourcenorientiert, dann finden viele von uns auch ihren Platz und bleiben nicht länger Randsiedler. Ich bin einmal einem sehr begabten, väterlichen Jungrentner begegnet, der am Rand seiner Gemeinde leidet, weil das Gemeindesystem keinen Raum lässt für sein gabenorientiertes Engagement. Gemeinden verlieren immer wieder starke, sachorientierte Persönlichkeiten, wenn diese nicht in der Gemeindeleitung sind.

Zum Thema:
Dossier «Innovative Gemeinden»
Die Beteiligungskirche: «Unsere Kirche ist ein Wunder!»

Datum: 12.02.2014
Autor: René Winkler
Quelle: Chrischona Panorama

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