Gebet für die islamische Welt

Neugier in Libyen

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Libyen ist ein Land, das über viele Jahre weitgehend von der internationalen Gemeinschaft isoliert war. Das führte dazu, dass die Bevölkerung eine grosse Offenheit, fast eine Sehnsucht nach Kontakt mit der Welt ausserhalb des Landes bekam.

Städtchen und Dörfer fliegen vorbei, dann wieder Felder und Olivenhaine. Seit Stunden sitzen Sharaf, mein libyscher Bekannter, und ich zusammen im Auto. Wir haben uns erst vor wenigen Tagen kennengelernt, aber verstehen uns schon prächtig. Die Unterhaltung verstummt kaum. Plötzlich fragt er gerade heraus: «Kannst du mir bitte erklären, was ihr Christen genau glaubt? Wer ist Jesus für euch eigentlich? Und was ist die Bibel für ein Buch?»

Im ersten Moment muss ich schlucken: Viele Jahre habe ich in der arabischen Welt unter Muslimen gelebt und oft mit Menschen über Jesus Christus gesprochen, aber kaum jemals eine so ungeheuchelte, ehrliche Neugierde erlebt. Stundenlang dreht sich nun unser Gespräch um die Geschichten der Bibel und die Frage, warum Jesus in diese Welt kommen musste. Als wir uns wenige Tage später verabschieden, nimmt Sharaf gern eine Bibel als Geschenk an.

Libyen ist ein Land, das über viele Jahre weitgehend von der internationalen Gemeinschaft isoliert war. Das führte dazu, dass die Bevölkerung eine grosse Offenheit, fast eine Sehnsucht nach Kontakt mit der Welt ausserhalb des Landes bekam. Eines der Grundprinzipien von Gaddafi war, nur eine Religion in seinem Land zuzulassen, nämlich den Islam. In seinem «Grünen Buch» schrieb er, dass sich nur so die Einheit einer Nation erhalten liesse. Dementsprechend spürbar ist heute eine gewisse Neugierde für alles Neue – und eben auch für den christlichen Glauben. Dies ist gewiss noch keine geistliche Offenheit, aber eine hervorragende Grundlage für entspannte, ehrliche Gespräche über Jesus.

Nach langen Jahren der Isolation war es möglich, Tausende arabische Bibeln nach Libyen zu bringen. Das grosse Interesse der Übergangsregierung für Hilfe aus dem Ausland öffnet neue Türen für Christen, Beziehungen im Land aufzubauen. Niemand kann vorhersehen, wie sich die gesellschaftliche und politische Situation in Libyen entwickeln wird. Momentan aber gibt es Möglichkeiten für die Verkündigung des Evangeliums, die es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat.

Beten Sie

  • Dass Gott in dieser Zeit der Offenheit und Neugierde Arbeiter nach Libyen sendet.

  • Dass sich besonders solche Nachfolger Jesu berufen lassen, die ein gutes sprachliches und kulturelles Verständnis für arabische Muslime haben.

  • Dass es dauerhaft möglich wird und bleibt, die Bibel frei ins Land zu bringen und weiterzugeben.

  • Dass die neue Regierung von Libyen für Frieden und Freiheit sorgt.


Zum Thema:
Im Ramadan für die islamische Welt beten

Webseite:
Helft mit Themen zum Gebet im Ramadan als PDF

Datum: 02.08.2012
Quelle: Evangelische Allianz

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