Radikal leben für Jesus
«Apostelgeschichte soll heute noch Realität werden»
Mit Plakataktionen auf dem Reitschuldach oder am Grossmünster machte Stephan Maag mit seinem Team auf Jesus und verfolgte Christen aufmerksam. Sein Lebensstil ist konsequent: Er organisiert Weihnachtsfeste für Obdachlose und lebt mit ihnen zusammen.
Stephan Maag, mit euren Aktionen seid ihr nicht einzig zu Land und Luft aktiv (wir berichteten), sondern auch zu Wasser.
Stephan Maag: Ja. Einmal mieteten wir Pedalos. Auf einem grossen Transparent zeigten wir: «Greenpeace saves whales» (Greenpeace rettet Wale). Und auf einem zweiten Boot hatten wir den Schriftzug «Jesus saves you» (Jesus rettet dich). Teams an Land sprachen dann mit den Menschen. Diese Aktion führten wir unter anderem in Luzern durch, wahrscheinlich sind wir jetzt in vielen japanischen Fotoalben.
Mit Kärtchen in der Stadt machten wir Werbung für eine Webseite. Auf einem Kärtchen stand zum Beispiel: «Dein materieller Wert beträgt drei Franken.» So viel ist der menschliche Körper wert. Auf einer Webseite, die 7mal7.li lautet, wurde man dann auf das Evangelium aufmerksam gemacht – die Seite existiert aber nicht mehr.
Bei Ihnen wohnen auch Flüchtlinge und Obdachlose?
Ja, wir leben in einem alten Abbruch-Haus und haben mehrere Zimmer, in die wir andere Menschen aufnehmen. Der erste kam mit einem geklauten Auto. So ist eine Lebensgemeinschaft entstanden. Heute vermieten wir sechs Zimmer an Gesunde und Kranke und teilen das Leben mit anderen wilden Christen. Dazu kommen zwei Betten für Notsituationen und acht Notschlafplätze für Obdachlose. Wir leben hier wirklich zusammen unter einem Dach, essen zusammen an einem Tisch. Gerade das Zusammenleben mit unseren kleinen Kindern tut den Menschen sehr gut und gibt ihnen Würde; und sie gehören zur Familie dazu. Unsere Familie ist also mit fast 25 Leuten doch sehr gross und daher gibt es immer viel zu tun. Ich glaube aber, dass dies genau der Auftrag ist, den Jesus uns gab und, es ist das, was er uns vorlebte.
Was erleben sie mit diesem Lebensstil?
Es gibt immer wieder schöne Geschichten. So kam zum Beispiel ein Albaner in die Schweiz, weil er die christliche Religion kennenlernen wollte. Es ergab sich, dass jemand von uns in zufällig traf und ihm ein Neues Testament gab. Wir luden ihn zu uns ein und feierten das Abendmahl. Ich wollte ihn nicht ausschliessen und fragte, ob er Jesus kennenlernen will. Er antwortete: «Ja, natürlich, deshalb bin ich in die Schweiz gekommen.» Nun plant er einen Informations-Einsatz in seiner Heimat. Das ist Apostelgeschichte. Nun würden wir sicher Theologen finden, die sagen würden, dass das alles falsch ist. Aber Gottes Reich funktioniert anders, nicht nach System, Plänen und Konzepten. Gottes Reich braucht Leute, die unkonventionell leben.
Die Ideen entstehen oft spontan in einer Situation, in der Gott redet. Das ist nicht planbar und immer situativ. Ich prüfe es immer in der Bibel und spreche dann mit einem Teammitglied und nur, wenn dies passt, setzen wir die Aktion um. Wir wollen nichts tun, das wir nicht geprüft haben, und wir sehen die Aktionen als Mittel, um Leute zum Nachdenken zu bewegen, so wie Jesus Gleichnisse nutzte und die Leute herausforderte.
Was ist dein Traum für die Gläubigen in Europa?
Ich wünsche mir, dass wir glauben, dass die Apostelgeschichte heute noch Realität ist, dass Menschen frei werden, Jüngerschaft gelebt wird, Menschen anfangen, ihre Häuser zu öffnen für Personen am Rande der Gesellschaft und dass wir so die Welt verändern.
Was für eine Kraft liegt in der Botschaft von Jesus! Ich träume von einer Welt, in der Menschen alles geben, damit Menschen Gott kennenlernen dürfen und dadurch die Welt ein Stück besser wird.
5 Jahre Fingerprint (ohne Ton)
Zur Webseite:
Überblick über Fingerprint-Aktionen
Fingerprint
Notbett.ch
Stephan Maag und Fingerprint: «Greenpeace für Jesus»
Kerzen für verfolgte Christen: Demonstration vor nordkoreanischer Botschaft in Bern
Weckruf am Berner Bahnhof: 400 Aktivisten setzen ein Zeichen gegen Verfolgung
Aktion für verfolgte Christen: Flagge mit arabischem Zeichen am Zürcher Grossmünster
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet
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