Wie man es nicht machen sollte

Fünf Wege, eine missionale Bewegung (nicht) abzuwürgen

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Missional handeln – das ist seit der Jahrtausendwende zunehmend der Fokus im Gemeindebau. Aber der Übergang in diese neue Richtung ist nicht einfach.

Missionales Denken und Handeln verlegt den Schwerpunkt vom «Kommt her» zu «Geht hin» und bedeutet einen deutlichen «Paradigmenwechsel» gegenüber herkömmlicher Evangelisation. Wenn eine christliche Gemeinde sich in Richtung «missional» verändern möchte, kann das ein steiniger Weg sein. Das amerikanische Netzwerk «Verge network» zeigt auf, wie diese Veränderung oft abgewürgt wird. «Ich habe Gemeinden gesehen, die begeistert waren vom missionalen Handeln, die verschiedene Methoden und Wege angewandt haben, um eine missionale Bewegung zu erzeugen – und die versagt haben», beschreibt Autor Logan Gentry seine Erfahrungen. Hier sind die 5 wichtigsten «Missional-Killer» aus seiner Erfahrung – leicht auf unsere Schweizer Situation angepasst.

  1. Die Botschaft durch die Methode ersetzen
    Es gibt viele Methoden der Evangelisation. «Leiter überspringen zu oft die Stufe, wo man die Prinzipien, die Wahrheit und die Theologie hinter einer Methode verstehen sollte und springen zu schnell zur Anwendung – ohne den theologisch-geistlichen Rahmen, sie zu verstehen (…) Wenn man eine Methode ohne die biblische und theologische Vision dahinter anwendet, ist sie zum Versagen verurteilt», schreibt Gentry.

  2. Anwendung ohne sorgfältige Vorbereitung
    All zu oft springen Leiter auf eine neue evangelistische Methode, ohne ihre eigene Situation gründlich zu analysieren. Ein regelmässiges Assessment ist nötig, wo man ehrlich feststellt, was die Stärken und die Schwächen der Gemeinde sind, vor allem im missionarischen Bereich. Ebenfalls muss unbedingt erforscht und festgehalten werden, wohin – in welchen Bereich der Gesellschaft – die Gemeinde sich gesandt sieht. Wenn man nur eine neue Methode ohne solche Vorbereitung anwendet, wird ihr Scheitern zu verstärkter missionarischer Frustration beitragen.

  3. «Copy and Paste» von bestimmten Methoden
    Wenn man versucht, schnell voranzukommen und ein (missionarisches) Problem zu beheben, nehmen Leiter immer wieder die scheinbar beste Lösung, die ihnen angeboten wird und kopieren sie 1:1 für ihre Gemeinde. Es gibt eine Menge von Büchern und Autoren, die einem ihre Methode verkaufen und Erfolg garantieren möchten, nach dem Muster «das hat bei uns funktioniert und Gott wird es garantiert bei euch auch segnen». Diese Methoden-Orientierung ist schwer auszurotten und führt oft zu Frustration, weil jede Methode erst geprüft (Vgl. Punkt 1) und dann, falls man sich für sie entscheidet, sorgfältig an die Leiterschaft, die Gemeinde und ihre Kontext angepasst werden muss. Jede Familie ist anders, warum sollte also jede Gemeinde das gleiche tun?

  4. Keine Vision für die Entwicklung von Leitern
    Missionales Handeln geschieht wesentlich in kleineren «Aktionsgruppen» und Zellen, und das erfordert einen verstärkten Fokus auf der Entwicklung von Leitern. Nur so kann eine Vision organisch wachsen. «Viele Gemeinden haben keine Vision für die Berufung und Ausrüstung von Leitern, geschweige denn fürs Hingehen und Jüngermachen», stellt Gentry fest. Darum kann ihre Vision auch nicht wirklich in die Gemeinde hineingearbeitet und multipliziert werden.

  5. Zu schnell aufgeben
    Der Übergang von einer traditionellen «Kommt her»- zu einer «Geht hin»-Gemeinde ist eigentlich nie abgeschlossen. Es ist wichtig, diesen Langzeit-Prozess zu verstehen und nicht unserer Gesellschaft zu folgen, die rasche Ergebnisse will. Veränderung eines Paradigmas und die Entwicklung eines missionalen Handelns ist andauernde Aufgabe und muss im Zentrum der Aufmerksamkeit der Gemeinde bleiben. Die Versuchung ist sehr gross, sich nach einiger Zeit wieder zurückfallen zu lassen, das zu tun, worin man Erfahrung hat und sich primär den internen Bedürfnissen der Gemeinde zuzuwenden.

Zum Thema:
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Datum: 24.05.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Verge Network

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