ARD-Film wirft hohe Wellen

Christen wehren sich gegen undifferenzierte Vorwürfe

Die Reportage «Mission unter falscher Flagge», die Anfang Woche bei der ARD ausgestrahlt wurde, ist mit Evangelikalen scharf ins Gericht gegangen. Nun wehrt sich die Deutsche Evangelische Allianz: Gerade öffentlich-rechtliche Sender müssten um ein differenziertes Bild bemüht sein.

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Die Fernsehdokumentation «Mission unter falscher Flagge» stellte evangelikale Christen als fragwürdig und gefährlich dar.
Rund 1,5 Millionen Zuschauer haben den 45-minütigen Film «Mission unter falscher Flagge - Radikale Christen in Deutschland» am letzten Montag, dem 4. August 2014, gesehen. Die Fernsehdokumentation stellte einige charismatische und pfingstkirchliche Gemeinden und Organisationen als fragwürdig und gefährlich dar.

Alle evangelikalen Christen unter Generalverdacht gestellt

Michael Diener, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, kann einige Kritikpunkte der ARD-Reportage zwar akzeptieren, allerdings stört in die Machart der Dokumentation als Ganzes, wie er auf Anfrage von idea sagte. Mit den beiden Filmtiteln und der Zusammenstellung der einzelnen Filmsequenzen würden evangelikale Christen unter einen Generalverdacht gestellt, kritisiert Diener. Es sei falsch, aufgrund einiger Beispiele allen Evangelikalen Machtmissbrauch zu unterstellen.

Die TV-Reportage mache deutlich, wie sehr säkulare und christliche Weltbilder auseinander klaffen und wie gross das Unverständnis sei für alle Glaubens- und Gottesdienstformen oder religiösen Kundgebungen, die nicht durch eine klassische kirchliche Praxis legitimiert seien. Michael Diener bedauert, dass kritische Stellungnahmen durchweg anonymisiert seien und sich nachprüfbare Fakten und Behauptungen auf undurchschaubare Weise abwechselten.

Öffentlich-rechtliche Sender sollten sich um Differenzierung bemühen

Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes, Christoph Irion, prangerte im Gespräch mit «pro» die fehlende Differenzierung an. Bis zum Ende habe der Zuschauer den Eindruck, die im Film gezeigten Beispiele stünden repräsentativ für evangelikale Christen. Aus journalistischer Sicht sei diese Zuspitzung auf so genannte «radikale Christen» nicht überzeugend, «aus medienethischer Sicht ist sie in dem dargestellten Kontext problematisch», erklärte Irion. Das Fazit des Medienfachmanns: «Bei aller berechtigten Kritik an manipulativen Auswüchsen in der charismatischen Szene bleibt der Beigeschmack, dass die ARD-Journalisten nicht um ein differenziertes Abbild der Wirklichkeit, sondern um eine Skandalisierung bemüht waren.»

ARD-Bericht: Mission unter falscher Flagge (Radikale Christen in Deutschland)

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Datum: 06.08.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / pro / idea Deutschland

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