«face THE book»
60 Jahre Schweizerische Bibelgesellschaft
Unter dem Motto «face THE book» eröffnete Reto Mayer, Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB), am 12. Mai die Mitgliederversammlung in der reformierten Pauluskirche Egerkingen. Die SB feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen.
«Flying Bible distribution»
Eva Thomi, Geschäftsleiterin der Schweizerschen Bibelgesellschaft, berichtete von einem «ungeplanten» Projekt im Begegnungszentrum «Living Stones», in Palästina, wo sich junge Menschen zum Bibelstudium und zur Freitzeitgestaltung treffen. Dort stellten die Leitenden des Zentrums fest, dass immer wieder Bibeln definitiv aus dem Büchergestell verschwinden, die nie mehr zurückgebracht würden. Man gehe davon aus, dass Jugendliche zu Hause ungestört die Bibel lesen wollten, so Thomi. Intern spreche man deshalb von diesem ungeplanten Teil des Projekts als von der «Flying Bibel distribution» (Fliegende Bibelverteilung).
Bedeutung der Bibel nimmt ab
Die vom SB-Vorstand für 2012 bis 2016 ausgearbeitete Strategie der Bibelgesellschaft werde überprüft und hinsichtlich der abnehmenden Bedeutung der Bibel in der heutigen Gesellschaft angepasst, erläuterte Vize-Präsident, Martin Vogler. Es würden Ausstellungen durchgeführt, um die Bibel auch jungen Menschen bekannt zu machen oder zu aktuellen Problemen aus biblischer Sicht Stellung zu beziehhen, wie mit der Migrationsausstellung «Gott hat den Fremdling lieb». Zudem werde die SB am Jugendkongress «Explo» 2015 in Luzern mit einem Stand vertreten sein.
Im weiteren Sinne um die Strategie der Bibelgesellschaft ging es in der Podiumsdiskussion am Nachmittag. Unter der Leitung von Sonja Hasler, TV-Moderatorin in Auszeit, diskutierten Dr. theol. h.c. Peter Schmid, SEK-Vizepräsident; Pfarrer Heinz Bichsel, Leiter Fachstelle OeME-Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn; Hansjürg Mark Wiedmer, Theologe und Chefredaktor der Reformierten Presse; sowie Karl Klimmeck, Theologe und stellvertretender Geschäftsführer der SB.
Braucht es die Bibelgesellschaft noch?
Ob es nach 60 Jahren des Bestehens die Bibelgesellschaft überhaupt noch brauche, war eine der Fragen. Heinz Bichsel fand, dass das Abnehmen der Relevanz der Bibel spürbar sei, es aber falsch wäre, wenn sich die Bibelgesellschaft zurückziehen würde, zumal dies den bereits jetzt sich ausbreitenden religiösen Analphabetismus in der Gesellschaft weiter fördern würde. Peter Schmid versteht die abnehmende Relevanz der Bibel als Kulturverlust. Trotzdem müsse sich die SB «massvoll entstauben». Es sei wichtig, dass die Bibel verantwortlich vermittelt werde, meinte Bichsel. Die Teilnehmer waren sich einig, dass dies vornehmlich die Aufgabe der Kirchen sei, die mit der Bibelgesellschaft zusammenarbeiten müssten.
Der Jahresbericht der Schweizerischen Bibelgesellschaft kann hier heruntergeladen werden.
Über die Schweizerische Bibelgesellschaft
Die Schweizerische Bibelgesellschaft wurde am 26. November 1955 in Aarau als Nachfolgerin des Bundes der Schweizerischen Bibelgesellschaften gegründet. Heute zählt sie 45 Kollektivmitglieder; darunter evangelisch-reformierte Kantonalkirchen, die Christkatholische Kirche, evangelische Freikirchen, kantonale Bibelgesellschaften, und christliche Gemeinschaften und Werke in der Schweiz, mit denen sie die Verantwortung für die Verbreitung der Bibel teilt. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 1982 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Die Schweizerische Bibelgesellschaft ist ein Kompetenzzentrum für die Bibel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie unterstützt und fördert die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung von Bibeln, Bibelteilen und biblischer Literatur im In-und Ausland. Sie engagiert sich mit über 146 im Weltbund der Bibelgesellschaften (United Bible Society) zusammengeschlossenen nationalen Bibelgesellschaften dafür, die Bibel in verständlichen, modernen und den Bedürfnissen angepassten Formen zu den Menschen zu bringen.
Zur Webseite:
Schweizerische Bibelgesellschaft
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / APD
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