Was kommt auf uns zu?
Die Zukunft von Himmel und Erde
Die meisten Menschen meinen (und wünschen), nach dem Tod «in den Himmel zu kommen» – und damit weit weg von der Erde. Steht das eigentlich in der Bibel? Teil 1 einer dreiteiligen Serie über das, was Hoffnung macht.«Wir kommen alle, alle in den Himmel», behauptete ein populärer deutscher Schlager vor vielen Jahren und drückte damit aus, was sich die meisten Menschen wünschen. Und die meisten Menschen in Europa würden wohl auch sagen, dass man oder Frau in den Himmel kommt, wenn man anständig lebt und an Gott glaubt. Mal abgesehen jetzt von der Qualifikation – wie ist das eigentlich mit dem Himmel und der Erde? Es ist interessant, wie die Bibel hier landläufig missverstanden wird.
Himmel und Erde – jetzt
«Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde», heisst es im ersten Buch Mose, Kapitel 1, Vers 1. Der Himmel ist einerseits zunächst die Atmosphäre rings um die Erde. Darüber hinaus ist es aber vor allem eine unsichtbare Welt, eine andere Dimension, die mit der Erde verbunden ist. Biblischer Realismus sagt: der Himmel ist der Wohnort Gottes, ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum und für uns unsichtbar, aber näher als wir meinen. So heisst es zum Beispiel: «Der Himmel ist mein Thron» (Die Bibel, Apostelgeschichte Kapitel 7, Vers 49) – also eine Art Schaltzentrale, von der Gott die Erde regiert. Es ist ein Fehler, sich den Himmel als weit weg, «hinter den 7 Bergen und allen Galaxien» vorzustellen. Gott ist uns und seiner Welt nah – einfach in einer anderen Dimension, für uns normalerweise unsichtbar. Was für ein anderes Bild ergibt es, wenn wir uns bewusst werden: «Der Himmel ist uns nah, Gott ist uns nah»! Wir müssen nicht ungeheure Distanzen überwinden, um zu Gott zu kommen – er ist nur ein Gebet entfernt.
Himmel-Fahrt
Ein Beispiel für diese Nähe ist der Bericht, wie Jesus zum Himmel fährt: er wird ein Stück «aufgenommen» und dann von einer Wolke verhüllt – und weg ist er (Die Bibel, Apostelgeschichte Kapitel 1, Vers 9). Jesus hat sich nicht Millionen von Lichtjahren von uns entfernt, sondern ist einfach in den Himmel, die andere Dimension, übergegangen. Darum kann er auch mit Recht sagen «Ich bin bei euch bis ans Ende der Tage» (Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 28, Vers 20). Wer an Jesus glaubt, hat nicht einen fernen Gott, sondern einen Freund.
Die Zukunft: Himmel und Erde vereint
Die Erde und das Universum, das ist die eine Wirklichkeit – der Himmel als Wohnort Gottes die andere. Beide sind unsichtbar verbunden, aber sichtbar noch getrennt. Die Bibel lehrt nun, dass am Ende «ein neuer Himmel und eine neue Erde» stehen – die Erde wird verändert und total gereinigt, wie Metall im Feuer gereinigt wird. Und dann geschieht das Grossartige: der Himmel wird auf die Erde kommen, sie werden sich vermählen. «Ich sah, wie die Stadt Gottes, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag» sagt die Bibel (Buch der Offenbarung, Kapitel 20, Vers 2). Statt dass wir also von der Erde weg in einen fernen, mystischen «Himmel» gehen, werden sich am Schluss Himmel und Erde vereinen. Es geht nicht um eine Aufwärts-, sondern letztlich eine Abwärtsbewegung. Es gibt Hoffnung für die Erde! Sie wird nicht vernichtet, sondern eines Tages mit dem Himmel zusammen der Wohnort für Gott und Menschen sein. Die Schöpfung ist nicht einfach ein missglücktes Experiment, das Gott am Ende doch zerstören muss. Die Erde wird gründlich erneuert werden – und dann mit dem Himmel zusammen die «neue Schöpfung» bilden. Diese «neue Erde» wird nicht ein langweiliges Harfespielen sein – das Leben in der neuen Schöpfung müssen wir uns mindestens so viel interessanter und reicher vorstellen, wie sich ein 3D-Film von einem alten Schwarzweissfilm unterscheidet.
Was Gott schon immer wollte
«Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben», heisst es im nächsten Vers (Die Bibel, Buch der Offenbarung, Kapitel 20, Vers 3). Das wollte Gott schon immer: zusammen mit den Menschen wohnen. Was im Paradies schief ging, wird am Schluss wieder Tatsache.
Wer bewusst an Jesus glaubt und seine Erlösung annimmt, ist schon jetzt ein «Hausgenosse Gottes» (Die Bibel, Epheserbrief, Kapitel 2, Vers 19). In einem gewissen Sinn sind Christen also schon jetzt «im Himmel» (Die Bibel, Philipperbrief, Kapitel 3, Vers 20). Dort ist ihr Bürgerrecht, auch wenn sie mit beiden Füssen auf der Erde leben. Was sich heute manchmal wie eine Zerreissprobe anfühlt, wird eines Tages zusammen kommen: die Erde und der Himmel, unsere Welt und die Welt Gottes. Wenn wir es also genau anschauen, kommen wir nicht «in den Himmel», sondern der Himmel kommt auf die Erde. Diese neue Schöpfung ist mit Christus verknüpft – wer an ihn glaubt, hat jetzt schon den Schritt in die Zukunft gemacht.
In der nächsten Woche Teil 2: Meine persönliche Zukunft
Zum Thema:
Himmel: Ist es nicht langweilig in der Ewigkeit?
Unvorstellbar: Was es mit dem Himmel auf sich hat
Die richtige Vorstellung: Alle wollen in den Himmel – wirklich?
Raumfahrer, Kardinal und Schriftstellerin: Wie kommt man in den Himmel?
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch
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