Umgang mit Behinderung
Samuel Kochs Eltern: «In allem ist Gott nahe»
Die Eltern von Samuel Koch erzählen über den Umgang mit ihrer Situation. Ihre Worte ermutigten auf der viertägigen Konferenz «Perspektivforum Behinderung».
70 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Belgien und der Ukraine trafen sich vom 6. bis 9. März unter dem Leitsatz «Jeder zählt, Gott will alle» im Evangelischen Allianzhaus in Bad Blankenburg. Die bereits 12. Tagung des Arbeitskreises «Perspektivforum Behinderung» beschäftigte sich auch in diesem Jahr wieder im Schwerpunkt mit verschiedenen Sichtweisen rund um das Thema «Behinderung» und wie die Bedingungen in den Gemeinden aussehen müssen, um für alle Beteiligten ein Ort des gemeinsamen Erlebens und Gottesdienstes sein zu können. Dabei war der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer oft eine gegenseitige Bereicherung. So schilderten die Teilnehmer aus der Ukraine die derzeitige politische Lage in ihrem Land und zeigten, mit welcher Leidenschaft und Kreativität sie imstande sind, für alltägliche Verbesserungen von Menschen mit Behinderungen zu sorgen. Spenden und Hilfsmittel seien dennoch dringend erforderlich, sagten sie.Neue Aufgaben
Darüber hinaus erzählten Marion und Christoph Koch aus ihrem Leben und Alltag. Ihr Sohn Samuel Koch verunglückte schwer bei «Wetten dass ...» und ist seither querschnittgelähmt. Ihr Vortrag trug den Titel «Change als Chance» und verdeutlichte, wie sie durch den Unfall ihres Sohnes und der daraus resultierenden Behinderung verändert wurden und einen anderen Blick auf bestimmte Seiten in ihrem Leben erhalten haben.
Marion und Christoph Koch sind heute dankbar für die eine oder andere Veränderung, die sich seit dem an ihnen vollzog. Mit Gottes Hilfe entwickelten sich daraus neue Aufgaben für ihr Leben.
Trost und Mut
Marion Koch, die an der Tagung unter anderem auch den Psalm 23 in professioneller Weise pantomimisch darstellte, betonte, wie sie im Unglück eine neue Nähe zu Gott und neue Möglichkeiten entdeckt hätten. Der Vers 4 aus dem 23. Psalm wurde der Familie besonders wichtig. «Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.» Das ist es, was Familie Koch in allem immer wieder Trost und neuen Mut gibt. Sie wissen, dass nicht alles gut wird, erleben aber trotzdem, dass Gott in allem dabei ist, ihnen nahe ist.
Bei Gott willkommen
Natürlich ändert sich durch einen plötzlichen Unfall oder eine Behinderung vieles im Zusammenleben einer Familie. Räumliche und andere Barrieren sind plötzlich da und der Umgang damit muss gelernt werden. Quälende Fragen nach dem «warum?» beschäftigen die Betroffenen und Angehörigen. Gut also, wenn es Leute gibt, die darüber berichten, Mut machen und zeigen: «Ihr seid damit nicht allein.»
Insofern ist eine Behinderung nie als Einzelschicksal zu betrachten und berührt doch uns alle. «Jeder zählt! Gott will alle.» verweist auch darauf, dass Menschen unabhängig von einer Behinderung zu Gott gehören dürfen und bei ihm willkommen sind. Auch für die Gemeinden sind Menschen mit Behinderungen daher eine Chance und machen sie erst «ganz».
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Autor: Martina Köninger
Quelle: Jesus.ch
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