Geldhahn zugedreht
«Jana glaubt» – vorerst nicht mehr
Der christliche YouTube-Kanal «Jana glaubt» strahlte am 17. Juni 2020 die letzte Folge aus. Der Herausgeber, das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), nennt finanzielle Gründe für das Ende der Zusammenarbeit mit der christlichen Influencerin.Der kirchliche YouTube-Kanal «Jana glaubt» veröffentlichte am 17. Juni 2020 die letzte Folge. Dies kommunizierte der das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) als Herausgeber bereits Mitte Juni.
22'500 Abonnenten auf YouTube
Kern der Marke «Jana glaubt» ist die 22-jährige christliche Influencerin Jana Highholder, der ausser auf dem YouTube-Kanal viele junge Christen auch bei ihren privaten Social-Media-Angeboten folgen. Die Medizinstudentin hatte im April 2018 mit dem YouTube-Kanal begonnen, der mittlerweile mehr als 22'500 Abonnenten und mehrere Dutzend Videos rund um den christlichen Glauben vorweist.
Offiziell: Kein Geld mehr
Das GEP verantwortet gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) den Kanal für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Eigenen Angaben zufolge will das GEP den im Juni 2020 auslaufenden Dienstleistungsvertrag mit der Produktionsfirma Mediakraft zur YouTube-Präsenz von Jana Highholder nicht verlängern. Als Grund führt das GEP finanzielle Einbussen an, die im Zuge der Corona-Krise unter anderem durch Verluste im Anzeigengeschäft entstanden seien und ausgeglichen werden müssten.
Auf Anfrage von Livenet bestätigt Jana Highholder diese Angaben prinzipiell. Laut offiziellen Angaben habe die Kirche kein Geld mehr für dieses Angebot.
Knatsch gab es wohl auch
Diese knappe Stellungnahme, aber vor allem auch andere Medienberichte wie etwa von pro Medienmagazin lassen jedoch vermuten, dass gewisse Differenzen bestanden. In der Vergangenheit hätten verschiedene Ansichten der Influencerin durchaus Kritik hervorgerufen, berichtete auch katholisch.de. Highholder war unter anderem nach einem Video über die Rolle der Frau im biblischen Kontext vorgeworfen worden, ein einseitiges Frauenbild zu vertreten. Dies habe wohl zu einer Debatte über die Finanzierung des Kanals durch die EKD geführt. Kritiker hatten der Influencerin ein antiquiertes Frauenbild vorgeworfen.
Das GEP will sich eigenen Angaben zufolge auf die Weiterentwicklung des evangelischen Content-Netzwerks «yeet» konzentrieren, mit dem «Menschen verschiedener Frömmigkeitsprägungen, unterschiedlicher Bildung und Herkunft sowie diverser sexueller Orientierungen» angesprochen werden sollen. yeet bilde «eine Vielfalt ab, die der evangelischen Kirche insgesamt» entspreche.
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Autor: Florian Wüthrich / Norbert Schäfer
Quelle: Livenet.ch / Pro Medienmagazin
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