Grosse Offenheit für den Glauben
Ukraine: Christen sozial und evangelistisch aktiv
Die Ukraine war 2014 ein Dauerbrenner. Hinter den Kulissen sind christliche Gemeinden hochaktiv, um ihrem Volk materiell und geistlich zu helfen. Nach Angaben von Beobachtern ist das Land sehr offen für die Hoffnung des Evangeliums.
In der Ukraine gibt es etwas über 10'000 evangelische Gemeinden mit etwa einer Million Christen. In den letzten Monaten haben die Christen und Gemeinde aus dem Westen des Landes über 2'000 Tonnen Nahrung und Hilfsmittel in das umkämpfte Krisengebiet im Osten gebracht. «Im Moment werden drei Lastwagen mit je 25 Tonnen Nahrung jeden Tag in die Ostukraine geschickt» berichtete Anatoli Kushnier, der Leiter von «Every Home for Christ Ukraine» in einem Gespräch mit Livenet. «Diese Transporte werden von evangelikalen Gemeinden organisiert und selbst finanziert. Wir machen Kollekten und kaufen davon Essen. So können wir jeden Tag 75 Tonnen Lebensmittel liefern. Bisher haben wir über 100 Trucks geschickt. Diese Aktion läuft seit einigen Monaten.»
Viele Menschen fliehen
Die Situation im Osten sei sehr schlimm, so Kushnier. «Geschäfte gehen zu, es gibt keine Läden, kaum Nahrungsmittel – viele Leute fliehen in andere Landesteile. Wo Menschen nicht fliehen konnten, haben wir geholfen.» So haben Christen mit ihren persönlichen Autos über 40'000 Menschen aus dem Osten des Landes evakuiert; die Hälfte davon konnte bereits in anderen Teilen des Landes ein neues Leben anfangen.
Akzeptanz nimmt zu
Diese Aktion habe den Evangelikalen und Gemeinden viel positive Anerkennung in der Öffentlichkeit und bei den Behörden erworben, so Kushnier. «Die Regierung und die Vereinten Nationen wissen, dass die Evangelikalen helfen. Aber die Mehrheit in unserem Land ist orthodox. Bei den Medien ist es immer noch ein Tabu, dass Evangelikale da sind. Früher waren wir ja eine Sekte. Aber das ändert sich jetzt. Vor kurzem hatten wir ein Gebetstreffen in Kiew für die Waisen; der Präsident und die First Lady waren auch da. Die Akzeptanz ändert sich langsam.»
Grössere Bereitschaft, über Gott zu reden
Nach Kushnier hat die Situation in der Ukraine dazu geführt, dass Menschen sehr offen seien, über den Glauben zu reden. «Vor der Krise waren es nur drei von fünf Menschen, die bereit waren, über den Glauben zu reden. Heute sind es vier, also 80%, und von diesen sind es zwei Drittel, die bereit sind, mit dir ein Gebet zur Lebensübergabe an Christus zu beten.» Christlichen Gemeinden haben im Sommer 2014 eine Reihe Missionstrips von je drei Wochen organisiert mit etwa 30-40 jungen Leuten auf jedem Trip. Bei allen Einsätzen zusammen hätten rund 10'000 Menschen Jesus angenommen, z.T. direkt auf der Strasse, so Kushnier zusammenfassend.
Die Missionsgesellschaft «Every Home for Christ Ukraine» plant, nun jedes Haus im ganzen Land systematisch mit dem Evangelium zu erreichen. Dazu sollen 10 Millionen spezielle Traktate gedruckt werden, wozu auch die Schweiz beitragen will. Livenet unterstützt diese Anstrengungen. Nähere Informationen gibt es hier: Weihnachts-Aktion für die Ukraine.
Zum Thema:
Ukraine: Hoffnung gegen den Strom
Jeder Familie das Evangelium bringen: Die Ukraine braucht Jesus
Jugendgruppe der FEG Wetzikon: Hilfseinsatz in der Ukraine statt Zeltlager
Hilfe für die Gegenseite: Feindesliebe in der Ukraine
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Every Home for Christ Schweiz
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