Wachstum ungebrochen
China: In 15 Jahren die grösste christliche Nation?
Bis 2030 erwarten Beobachter, dass die chinesische Christenheit auf 246 Millionen anwächst. Laut «Reuters» würde China damit Mexiko, Brasilien und die USA überholen.
Während das Christentum in manchen Erdteilen schwächer zu werden scheint, verzeichnen chinesische Gemeinden weiterhin wachsenden Zulauf – dies trotz Restriktionen. «An manchen Sonntagen ist die Kirche jeweils voll, wir haben 1'600 Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren», sagt Zhou Lianmei. Ihr Mann ist Pastor in der Chong-Yi Church, der grössten Mega-Church des Landes, sie steht in der 2,45-Millionen-Stadt Hangzhou. 5'000 Besucher haben im Gebäude Platz, mehrere Gottesdienste werden jeden Sonntag angeboten.
«Ich bin hier, weil ich hier eine Liebe fand, die nicht von einer Person abhängt. Es ist wie ein Fluss, der kein Ende nimmt», wird eine junge Businessfrau in der Wirtschaftszeitung «Business Insider» zitiert.
Jung, gut gebildet und guter Beruf
Die Stadt Wenzhou wird vermehrt «Chinas Jerusalem» genannt. Die 9-Millionen-Stadt beheimatet mittlerweile rund eine Million protestantische Christen. Laut «Gospel Herald» gehen Experten davon aus, dass China im Jahr 2030 die Nation ist, in der am meisten Christen leben.
«Chinesische Christen kennen die Bibel besser als manche Mitglieder der Southern Baptists in den USA. Das ist keine Kleinigkeit», sagt Philip Wickeri, ein christlicher Leiter aus Hong Kong. Viele der neu getauften chinesischen Christen sind jung, gut gebildet und sie haben ein gutes Einkommen.
10 Gebote in der Firma
Allein im vergangenen Jahr wurden in China eine halbe Million Christen getauft. Die Peking-Universität spricht derzeit von 70 Millionen chinesischer Christen, die älter als 16 Jahre sind. Allerdings leben in manchen Gebieten viele im Geheimen ihren Glauben aus. Die Zahl chinesischer Christen wird von anderen Beobachtern sehr unterschiedlich eingeschätzt; die zurückhaltenden Schätzungen beginnen bei 85 Millionen, die offensivsten Schätzungen übersteigen die 120-Millionen-Marke.
Manche Christen lassen biblische Prinzipien in ihre Arbeit einfliessen. In einem Unternehmen sind beispielsweise «10 Gebote» des guten Verhaltens aufgelistet. Diese beinhalten: «Keine Bestechung, keine Geliebte haben, keine Steuer hinterziehen und die Angestellten nicht schlecht behandeln.»
Kein Abklingen in Sicht
Während in manchen Gebieten in China relative Freiheit herrscht, wird in anderen Gegenden Druck ausgeübt. So wurden beispielsweise durch die Regierung manchenorts Kreuze von Kirchen entfernt. Trotz Restriktionen durch die Behörden sieht es nicht danach aus, als würde der Wachstumstrend eingedämmt.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Gospel Herald / Reuters
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