US-Wahlkampf
Donald Trump umwirbt konservative Pastoren
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich mit Wortführern aus der evangelikalen Bewegung getroffen. Dabei wurde eine Beratergruppe gegründet – und Trump rief dazu auf, in einer Frage die Bibel zu missachten.
«Ich verdanke dem Christentum so viel», sagte Trump bei dem Treffen und nannte als Beispiele seine Kinder. «Aber auch, dass ich hier stehe, weil ich viele evangelikale Stimmen bekommen habe.»
Bei der Versammlung wurde ein Komitee zur Beratung Trumps in Glaubensfragen gegründet. Ihm gehören beispielsweise die ehemalige Kongressabgeordnete Michele Bachmann und der Präsident der christlichen Liberty-Universität, Jerry Falwell jr., an. Mit dabei sind auch die Fernsehpfarrer Kenneth und Gloria Copeland, Paula White und Ralph Reed, Gründer der konservativen Lobby «Faith and Freedom Coalition». Bei dem Treffen dabei, jedoch nicht mit an Bord, ist Tony Perkins, Präsident des einflussreichen «Family Research Council». Perkins war in der Vergangenheit auch öffentlich mit Trump aneinandergeraten.Was Trump vom Gebet für Politiker hält
Das Treffen zwischen Trump und den Evangelikalen war nicht öffentlich, der Pastor E.W. Jackson postete aber Videos auf Twitter mit einigen Aussagen Trumps. So lehnte der Immobilien-Milliardär es ab, dass für politische Verantwortungsträger gebetet wird, wie es der Apostel Paulus im 2. Kapitel des ersten Timotheusbriefs fordert.
Manche Leute riefen dazu auf, für alle in Verantwortung zu beten, sagte Trump. Er stimme dem Gedanken zu, für alle zu beten. «Aber was ihr wirklich machen müsst, ist, dafür zu beten, dass die Leute eine bestimmte Person wählen. Wir können nicht politisch korrekt sein und sagen, wir beten für alle unsere Politiker. Denn all die Politiker ruinieren das Christentum und die Evangelikalen, es ist sehr schlimm.»
Die christliche Online-Zeitung «The Christian Post», deren Chefredakteure sich öffentlich gegen Trump positioniert haben, machten daraus die Schlagzeile: «Donald Trump fordert Evangelikale auf, der Bibel nicht zu gehorchen».
Am 18. Juli beginnt der Parteitag der Republikaner in Cleveland. Trump hat bei den Vorwahlen die nötige Mehrheit von 1'237 Delegierten erreicht, um zum Kandidaten der Partei gewählt zu werden. Unter anderem wegen seinen rassistischen und frauenfeindlichen Äusserungen überlegen seine parteiinternen Gegner angeblich hinter den Kulissen, wie sie dies noch verhindern können.
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Autor: Moritz Breckner
Quelle: PRO Medienmagazin
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