Terror am Palmsonntag
Doppelanschlag auf ägyptische Christen fordert 46 Tote
Bei Bombenanschlägen auf zwei Kirchen in Ägypten sind mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen. Rund 130 wurden verletzt. Präsident Abdel Fattah as-Sisi hat einen dreimonatigen Ausnahmezustand ausgerufen. Der Islamische Staat bekennt, für die Anschläge verantwortlich zu sein.In der nordägyptischen Stadt Tanta sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Kirche St. Georg, einer der grösseren Kirchen am Nildelta, in die Luft. Mindestens 29 Menschen kamen bei diesem Attentat während der Messe ums Leben, weitere 80 wurden verletzt.
Nur wenige Stunden später folgte ein weiterer Anschlag auf eine koptische Kirche, diesmal in der Millionenstadt Alexandria. 17 Menschen und rund 50 wurden verletzt. Beide Attacken will der IS nach eigenen Angaben verübt haben. Gleichzeitig kündigt die Terrororganisation weitere Gewalt gegen Christen an.
«Tat gegen alle Ägypter»
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi reagiert mit der Ausrufung eines dreimonatigen Ausnahmezustands. «Der Terrorismus hat Ägypten wieder getroffen, dieses Mal am Palmsonntag», twitterte Ahmed Abu Seid, Sprecher des Aussenministeriums. Er spricht von einer Tat gegen alle Ägypter.
Der Attentäter in Alexandria konnte gerade noch gehindert werden, die Kirche zu betreten, worauf er sich draussen in die Luft sprengte. In der Kirche befand sich der koptische Papst Tawadros.
Flucht aus Sinai
Der nationale Sicherheitsrat traf sich umgehend, um einen Plan zu entwickeln und al-Sisi sagt, die Armee werde wichtige Gebäude im Land beschützen.
Ende April will der katholische Papst Franziskus Ägypten besuchen und sich dabei auch solidarisch mit den Kopten zu zeigen.
Schon im Dezember widerfuhr den Kopten ein fürchterlicher Anschlag: Im Dezember starben fast 30 Menschen bei einer Bomben-Attacke auf die koptische Kirche St. Peter und Paul in Kairo.
Aus dem Sinai flohen mittlerweile hunderte ägyptischer Christen nach einer längeren Mordserie auf der Halbinsel.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / SRF
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