IS-Schlächter köpfen Kopten
Libyen: 21 Christen barbarisch ermordet
Am Sonntagabend hat die Terrormiliz IS ein Video veröffentlicht, in dem 21 junge Männer an einem Strand barbarisch geköpft werden. Ägypten bestätigte, dass es sich um junge koptische Christen handelte und rief eine einwöchige Staatstrauer aus.
Die ägyptische Nachrichtenagentur MENA zitierte einen Sprecher der koptischen Kirche, der bestätigte, dass es sich um 21 ägyptische Christen handelte, die im letzten Monat in Libyen entführt worden waren. In den letzten Jahren sind Tausende von Ägyptern trotz der ausdrücklichen Warnung ihrer Regierung auf der Suche nach Arbeit nach Libyen gereist. Die 21 koptischen Christen befanden sich in einem Reisebus auf dem Heimweg, als ihr Fahrzeug von Dschihadisten überfallen wurde. Weil sie in ihrem ägyptischen Pass als Christen vermerkt waren, wurden sie nun getötet. Ihre Familien hatten die ägyptische Regierung dringend gebeten, sich für ihre Freilassung einzusetzen.Bedrohung von Libyen her
Ägyptens Präsident Al-Sisi hatte wiederholt seine Besorgnis über militante Kräfte in Libyen ausgedrückt, die offenbar versuchen, seine Regierung zu stürzen. Sie haben sich mit einer radikal-islamischen Gruppe auf dem Sinai zusammengeschlossen, die ihrerseits dem IS Treue geschworen hat. Die Gruppe änderte ihren Namen in «Provinz Sinai» und hat Hunderte von ägyptischen Soldaten und Polizisten umgebracht, seit der islamistische Präsident Mursi 2013 entmachtet wurde.
Das augenblickliche Machtvakuum in Libyen fördert offenbar das Erstarken radikaler Kräfte, die in letzter Zeit verstärkt Attentate durchführten, wie etwa den Feuerüberfall auf das Fünfstern-Corinthia-Hotel in Tripolis im letzten Monat, bei dem neun Menschen ums Leben kamen. Die ägyptische Armee hat angekündigt, ihre Kampfstärke mit 24 Kampfjets, einer Fregatte und entsprechender Ausrüstung im Wert von insgesamt 5 Milliarden Euro aufzurüsten.
Reaktion von Ägypten
Als Reaktion auf die Enthauptung der Christen hat Ägypten Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen bombardiert. Kampfflugzeuge hätten gezielte Luftangriffe auf deren Quartiere, Treffpunkte und Waffendepots geflogen, teilte die ägyptische Armee in einer Erklärung mit.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte nach Veröffentlichung des Videos das Sicherheitskabinett einberufen und eine «angemessene Bestrafung der Mörder» angekündigt.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet
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