Landeskirchen spielen Mikado

«Wir haben nicht nur Kirchenräume»

Die drei Landeskirchen sind mit einem Stand an der bernischen Ausstellung «BEA» vertreten. «Wir wollen zeigen, dass die Kirche nicht nur allein hinter Kirchenmauern stattfindet», betont Andreas Zeller, Präsident der Berner Reformierten. Auch Frust kann abgelassen werden.

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Von links nach rechts: Josef Wäckerle, Christoph Schuler und Andreas Zeller.
Bis am 4. Mai lockt die Gewerbeausstellung «BEA» in die Bundeshauptstadt. Mit einem Stand vertreten sind auch die kantonalen Vertreter der drei Schweizer Landeskirchen. Livenet traf deren Präsidenten zum Hintergrundgespräch. Andreas Zeller, Präsident der Reformierten der Kantone Bern, Jura und Solothurn: «Wir hoffen, dass der Stand in seiner Offenheit und Grösse die Leute anzieht. Das Stichwort heisst ja 'Piazza', also 'Platz', im Sinne vom Begegnen. An unserem Stand können grosse und kleine Mikado gespielt werden, man kann zusammen reden und man kann sich informieren, was die Landeskirchen alles tun.»

Zudem präsentiert sich jeweils ein Tagesgast, einerseits Kirchgemeinden andererseits kirchliche Werke. «Wie beispielsweise Telefon 143, 'die dargebotene Hand', die fast zu hundert Prozent von den Landeskirchen finanziert wird.» Oder an einem Tag wird auch die Arbeit des Bibellesebundes vorgestellt.

Präsent sein

Josef Wäckerle, Präsident der Berner Katholiken, hebt hervor: «Für uns ist der Auftritt wichtig damit wir zeigen können, dass wir eine Kirche sind, die für alle Leute da ist. Jung und alt. Klein und gross. Gleich welcher Herkunft oder Nationalität sie sind. Auch wollen wir zeigen, dass wir offen sind und dass wir nicht nur Kirchenräume haben, sondern, dass wir als Kirche auch in der Öffentlichkeit und Gesellschaft präsent sind.»

Seit 24 Jahren sind die Kirchen nun an der BEA präsent. Josef Wäckerle spricht von einem grossen Erfolg. «Ich habe den Eindruck, dass wir hier unsere allerseits anerkannten Dienstleistungen einem breiten Publikum zeigen können.»

Einheit wichtig

«Über dem Stand steht in grossen Worten 'Die Landeskirchen'. Und die christkatholische Kirche ist seit 1876 im Kanton Bern und in insgesamt elf Kantonen vertreten», so Christoph Schuler, Präsident der dritten Landeskirche, der Christ-katholiken. «Und wir nehmen so unsere Verantwortung war, als Landeskirche für die Gesellschaft da zu sein», begründet er den BEA-Auftritt.

«Wir sind seit Beginn weg dabei. Natürlich sind wir als christkatholische Kirche, die klein und wenig bekannt ist, eher ein Junior-Partner. Aber wir schätzen es, dass uns die Reformierten und die Katholiken als gleichwertig anerkennen. Und dass wir gemeinsam auftreten können als 'Die Kirche' und nicht 'Die Kirchen'.»

In der heutigen Gesellschaft sei es wichtig, dass die Christen ein Bild der Einheit präsentieren und nicht der Verschiedenheit, die sich womöglich bekämpfe. «Wir haben einen Auftrag, für die Menschen da zu sein. Einen Auftrag, den wir ableiten von der Lehre von Jesus Christus.»

Torwandschiessen und Mikado

«Wir wollen zeigen, dass die Kirche nicht nur allein hinter Kirchenmauern stattfindet», erläutert Andreas Zeller. «Sondern wir wollen zu den Leuten gehen, dorthin wo sie sind. In den letzten Jahren gab es mehrere Höhepunkte. An der 'Euro 08' hatten wir eine Torwand, da kam die Jugend Fussballspielen. Auch hatten wir ein paar Jahre lang eine Cocktail-Bar des Blauen Kreuzes, diese fand sehr grossen Anklang. Und immer wenn wir etwas mit Wasser tun, dann zieht dies. Im letzten Jahr konnte man eine Flaschenpost den Bach runterlassen. Einmal konnte man Botschaften mit Segelschiffchen versenden, das zog auch Jugendliche und Kinder an. Und das Riesen-Mikado hatten wir ebenfalls schon einmal.»

Daneben gebe es auch immer wieder interessante Gespräche mit Leuten, die etwas wissen wollen oder die eine Enttäuschung oder Frust mit der Kirche gehabt hatten. Zeller: «Die kommen das hier abladen, das ist auch wichtig.» Viele seien auch überrascht über die verschiedenen Arbeitsbereiche der Landeskirchen. «Wenn Menschen kommen, die nicht eine grosse Ahnung von der Kirche haben und sich Zeit nehmen, die Angebote etwas zu studieren, gehen vielen von ihnen die Augen auf.»

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Datum: 29.04.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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