Schülerin Morgan Brown
«Meine Schule sollte auch mich akzeptieren»
Die Britin Morgan Brown hatte das Gefühl, dass ihr christlicher Glaube an ihrer «progressiven» Schule nicht akzeptiert wurde. Deshalb forderte sie die Schule öffentlich auf, sie genauso zu akzeptieren wie alle anderen.
«Ich bin 17 Jahre alt, Schulsprecherin an meiner Schule, ich stehe ein Jahr vor meinem Abschluss», sagt Morgan Brown. «Ich bin Christin, seit ich klein war und mein Glaube war immer ein zentraler Punkt in meinem Leben. Meine High School hält sich selbst für progressiv, sie stellt 'Pride-Flaggen' auf.»
Morgan Brown erinnert sich: «Ich habe es in Bezug auf den Glauben als äusserst schwierig empfunden und wurde von meinen Mitschülern oft als ‘homophob’, ‘engstirnig’ und ‘verurteilend’ abgestempelt. Trotz all dieser Kritik wurde ich von meinen Mitschülern bei einer Preisverleihung zur ‘einfühlendsten’ Schülerin gewählt! Viele Schüler wollten sich mit mir über meinen Glauben streiten – oft wurde ich darauf angesprochen oder meine Argumente wurden völlig ignoriert.»
Hitzige Diskussion
«Unser Präfektengremium trifft sich einmal in der Woche, um über Dinge zu sprechen, die die Schüler gerne in der Schule umgesetzt sehen würden. Eine dieser Sitzungen entwickelte sich zu einer hitzigen Diskussion, als ein ‘Diversity Talk’ erörtert wurde. Ich wusste, dass es sich dabei um eine Botschaft handeln würde, die es verbietet, gleichgeschlechtliche Beziehungen abzulehnen, und dass die christlichen Schüler ins Visier genommen und unser Glaube verspottet und als ‘illegal’ bezeichnet werden würde.»
Zunächst hatte Morgan Brown Angst, etwas zu sagen, weil sie befürchtete, dass sie als schlechte Schulsprecherin dastehen würde, dass man sie nicht mögen oder möglicherweise aus ihrer Position entfernen würde. Doch: «Mir wurde klar, dass ich mit meinem Schweigen gegen das verstossen würde, was ich am meisten liebe. Was ich sagte, war freundlich, aber wahr. Ich sprach darüber, dass ein solcher Vortrag die Schüler auffordern würde, die Überzeugungen ihres religiösen Systems aufzugeben, und dass dies dem Ideal der Vielfalt widersprechen würde. Ich schlug vor, den Schwerpunkt des Vortrags nicht darauf zu legen, dass jeder mit dem anderen oder einem bestimmten Glaubenssystem übereinstimmen sollte, sondern darauf, dass wir uns trotz unserer Unterschiede lieben und respektieren sollten.»
Rechte müssen geschützt bleiben
Obwohl die Christen bei dem Treffen in der Minderheit waren, war Morgan Brown überrascht, dass ihr zugestimmt wurde. «In einer späteren Sitzung sagte unser Schulleiter zu allen, dass es grundsätzlich falsch sei, ein Programm abzulehnen, das die Rechte der Schüler schützt. Ich wusste, dass diese Aussage an mich gerichtet war. Aber ich stimmte ihm zu und sagte, dass er in der Tat Recht habe, dass die Rechte der Schüler geschützt werden müssten, dass ich nicht gegen den Vortrag sei, aber dass ich mit der Art und Weise, wie er gehalten werde, und mit seinem Schwerpunkt nicht einverstanden sei. Die Sitzung war beendet.»
Schliesslich einigte man sich darauf, das Gespräch unter der Bedingung fortzusetzen, dass, wenn über die LGBTQ+-Gemeinschaft gesprochen wird, auch die religiöse Vielfalt der Überzeugungen und das Recht auf Meinungsverschiedenheiten thematisiert werden muss.
Keine Angst mehr
«Der Vortrag sollte sich darauf konzentrieren, dass die Schülerinnen und Schüler andere nicht wegen ihres Glaubens ins Visier nehmen, und es sollte darum gehen, bedingungslos zu lieben und nicht bei etwas zuzustimmen, weil man bedroht wird», sagt Morgan Brown.
«Wir haben mit dem Schulleiter gesprochen und die Bedingungen vorgeschlagen. Eine Schulung der Mitarbeiter zum Thema Vielfalt hat bereits stattgefunden, aber die Veranstaltung für die Schüler wurde immer wieder verschoben, so dass sie noch nicht stattgefunden hat. Ich bin froh, dass ich mich zu Wort gemeldet habe, denn ich habe keine Angst mehr, für Jesus einzutreten.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Woman Alive
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