Andreas Boppart gibt Gas

«Mit vollem Schub gehen wir in eine neue Pionierphase!»

Neuer Elan zum 40-Jahre-Jubiläum von Campus für Christus: Am 2. November übernimmt der Jugend-Evangelist Andreas «Boppi» Boppart die Leitung von Hanspeter Nüesch. Eine neue Pionierphase beginnt. Und ein wichtiger Aspekt der Berufung: für die Familie da sein.

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Andreas «Boppi» Boppart
Sachte trommelt Andreas «Boppi» Boppart (34) den Takt der Hintergrundmusik mit, die im schmucken Café unter einer Eisenbahnbrücke läuft. Dann und wann nippt er an seiner kalten Schokolade. Trotz einer kurzen Nacht – wegen eines Video-Drehs rückte die Zeit unbarmherzig auf zwei Uhr in der Früh vor – sprudelt der neue Leiter von «Campus für Christus» voller Elan und Tatendrang über.

«Schon länger sagte Hanspeter, dass er nach einem neuen Leiter sucht.» Nicht aus der Not heraus, sondern um die Nachfolge in aller Ruhe zu regeln. «Verschiedene Möglichkeiten wurden durchgespielt», bilanziert Andreas Boppart, der seit zehn Jahren bei Campus mitarbeitet. «Wir merkten, dass jetzt, zum Jubiläum der richtige Zeitpunkt gekommen ist – auch für einen mutigen Generationensprung.» Auch Hanspeter Nüesch war 34 Jahre alt, als er die Landesleitung von Campus für Christus vor 30 Jahren angetreten hatte. Unter seiner Führung wuchs das Werk zu einer erheblichen Grösse mit rund 25 Arbeitszweigen und Marken (wie beispielsweise «Die 4-Punkte»).

Neue Pionierphase

Es gehe nun nicht darum, zu konsolidieren. Andreas Boppart: «Wir spüren, wie Gott uns voll Schub gibt, wir treten in eine neue Pionierphase ein.» Viele junge Mitarbeiter sind an Bord, weitere kommen dazu. «Zusammen mit der Weisheit der alten Garde und dem jugendlichen Übermut bildet das Werk eine geballte Ladung Dynamit. Leute wie Hanspeter Nüesch, Roland Kurth, Beat Rink, Urs Wolf, Fredy Staub, Martin und Rachel Stössel, Thomas Zindel und viele mehr wagten unglaubliche Projekte. Nach wie vor ist uns der kindlich-gesund-naive Glauben erhalten geblieben.»

Die Hierarchie sei flach. «Wir haben rund 30 Top-Bereichsleiter, die in ihrer Zielgruppe den Glauben vermitteln. Es ist nicht so, dass 'die jungen Leute' nun Campus übernehmen. Jeder wird dort eingesetzt, wo er in der besten Position ist. Wenn ich die Gabe habe, am PC Bildchen auszuschneiden, dann mach ich das. Jeder ist da, wo er das Maximum hervorbringt; im Dienst an der Kirche.»

Auch wünsche er sich, dass weitere Arbeitsbereiche entstehen, «die zu unserer DNA passen, um neue Zielgruppen zu erreichen.»

«Zusammen lebt man auf»

Die Eigendynamik im Werk sei hoch und das Team in geistlicher Verantwortung in einem guten Miteinander unterwegs. «Egal, wer welchen Titel trägt.» Alle dürfen weiterhin «Du» zu ihm sagen, scherzt Boppi. Er habe viele Schwächen. «Ich versuche nicht, dort besser zu werden, sondern arbeite mit Leuten zusammen, die genau da ihre Stärke haben. Zusammen lebt man enorm auf.»

In allem gehe es darum, das Evangelium so weiterzugeben, dass die Menschen es verstehen. «Wir wollen die Einheit unter den Christen verschiedener Denominationen fördern», orientiert Boppart. Er selbst blickt auf einen breiten Horizont. Seine Wurzeln liegen in FEG und Pfingstmission, gleichzeitig half er in der reformierten Jugendarbeit mit, sein Vater stammt aus der Heilsarmee und seine Frau aus der Chrischona. Auch mit Katholiken habe er Berührungspunkte gehabt.

Auftrag: für die Familie da sein!

Trotz den Leitungsaufgaben bleibe er ein Macher. «Gegenwärtig läuft bei mir daheim ein Alphalive-Kurs und ich spiele Volleyball im Nachbardorf.» Immer hat er Kärtchen mit dabei, auf denen der Link zu seiner Lebensgeschichte hinterlegt ist. Viele Christen könnten ihren Glauben nicht weitergeben, bedauert Boppi. «Mit Hilfe dieser Plattform kann jedoch jeder wieder seine persönliche Geschichte mit Gott weitergeben.»

Auch will Andreas Boppart weiterhin auf evangelistischen Events predigen. Wichtig sei ihm aber auch die Familie, sagt der Vater dreier Töchter. «Denn wenn ich in der Familie versage, würde ich auch für Campus keine Energie mehr haben. Unser primärer Auftrag als Glaubensvorbild aber ist, für die Familie da zu sein.»

Wieder volle Stadien?

«Mein Herzensanliegen ist, Christen wieder im grossen Stil zusammenzurufen und sie herauszufordern, wirklich Christ im Leben zu sein – in unserem Land und darüber hinaus.» Dazu würde sich ein Forum im Stile einer Explo sehr gut eignen.

Er denke immer gross. «Wenn ich zwei, drei Töne höre, dann höre ich ein Lied. Wenn ich ein Lied höre, dann höre ich eine CD. Und wenn ich weiss, dass die Botschaft von Jesus Leben verändern kann, dann sehe ich Stadien voller Leute, die darauf brennen, verändert zu werden.» Genauso wichtig sei aber die Begegnung mit einer einzelnen Person. «Ich bin Evangelist, und dazu gehört auch die Nächstenliebe. So startete die 'Aktion Gratishilfe'. Jesus in mir hat ein soziales Herz. Die Frage ist, ob ich es zulasse. Diese Aktion läuft inzwischen jährlich in ca. 14 Regionen in der Schweiz.»

Hunderte Freiwillige

Die Verantwortung sei gross. Nebst den eigenen rund 100 Mitarbeitern, engagieren sich hunderte freiwillige Mitarbeiter. «In internationalen Projekten ermöglichen wir durch unsere Unterstützung mehreren 100 Menschen in mehreren Nationen, zum Beispiel in Kuba und Russland, einen vollzeitlichen Dienst.» Fast jeder zweite gespendete Franken wird in die Mission im Ausland investiert.

Aus der Schweiz sollen Ströme des Segens fliessen, blickt Andreas Boppart nach vorn. «Mein Herz schlägt für Europa. Der Kontinent soll an das Herz Gottes zurückgeführt werden.»

Webseiten:
Campus für Christus
40 Jahr-Feier und Stabsübergabe

Zum Thema:
CfC bald 40: «Den Himmel zu den Menschen bringen»

Datum: 17.10.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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