Debatte um Homosexualität
Diskriminierung von Homosexuellen soll bestraft werden
Wer sich abfällig über Homosexuelle äussert, könnte bald strafrechtlich verfolgt werden. Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats hat sich mit 14 zu 10 Stimmen dafür ausgesprochen.
Schweiz folgt internationalem Trend
Im Initiativtext betont Nationalrat Reynard, für die Schweiz sei es Zeit zu handeln. «Es ist inakzeptabel, dass sich einige Personen gegenüber einer Gemeinschaft diskriminierend äussern können». Einige europäische Staaten hätten ihre Gesetzgebung aufgrund der steigenden Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen bereits entsprechend angepasst. Nun soll auch die Schweizer Gesetzgebung zum Kampf gegen Rassendiskriminierung um die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung erweitert werden. Die Diskriminierung aufgrund der Lebensform sei zwar in der Verfassung untersagt, «doch besteht bei der strafrechtlichen Verfolgung von Aufrufen zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung von Menschen eine Gesetzeslücke», so der Initiativtext. Im aktuellen Strafgesetzbuch sei lediglich die Verfolgung der Diskriminierung wegen Rasse, Ethnie oder Religion vorgesehen, nicht jedoch wegen homophober Äusserungen.
Jetzt entscheidet Rechtskommission des Ständerats
Falls die Rechtskommission des Ständerates dem Anliegen ebenfalls zustimmt, steht einem Gesetzesvorlage nichts mehr im Weg. Über die definitive Inkraftsetzung eines Gesetzes gegen Homophobie würde anschliessend das Parlament befinden.
Wie sollen Christen mit dem Thema umgehen?
Die aktuelle Debatte um die Homosexualität wirft auch die Frage auf, wie sich Christen positionieren sollen. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hat bereits vor fünf Jahren im Rahmen der Homosexuellen-Veranstaltungen «Europride» in Zürich ein Papier zum Thema erarbeitet. Dieses richtet sich an christliche Gemeinden und Kirchen. Die Stellungnahme bietet wichtige Inputs aus gesellschaftlicher, psychologischer und theologischer Sicht. Ein wichtiger Aspekt ist die Frage nach der Veränderbarkeit einer gleichgeschlechtlichen sexuellen Neigung. Ist Veränderung überhaupt möglich, wo liegen die Grenzen der Veränderung, und wie können wir Menschen begegnen, deren Veränderungswunsch sich nicht wie erwartet erfüllt? Diese Stellungnahme der SEA zum Thema «Homosexualität» kann hier heruntergeladen werden:
Stellungnahme der SEA zu Homosexualität
Zum Thema:
Europa verabschiedet sich von seinen Werten
Dossier «Sexualerziehung»
Tabu gebrochen: Belgien legalisiert Sterbehilfe für Kinder
Mehr Tests erlauben: Ständerat will künstliche Befruchtung erleichtern
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / Kipa
Stellungnahme SEA zu Homosexualität.pdf (219.71 KB)
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