Neue Notizen von Spurgeon

«Herr, belebe meine dumme Seele!»

Ein neues Werk über bisher unbekannte Predigten und Notizen des legendären Londoner Pastoren Charles Spurgeon ist derzeit in Arbeit. Es handelt sich um Schriften aus seiner frühen Pastorenzeit, die er einst selbst publizieren wollte.

Er predigte vor über zehn Millionen Menschen, taufte mehr als 14’000 Personen und verkaufte über fünfzig Millionen Nachdrucke seiner Predigten. Sein Spitzname war «Fürst der Prediger».

Nun werden bisher unbekannte Predigten von Charles Spurgeon publiziert, in mehreren Bänden unter dem Namen «The lost Sermons of Charles Spurgeon» («Die verschollenen Predigten von Charles Spurgeon»). Jim Baird vom Verlagshaus «B&H Publishing»: «Ich veröffentliche christliche Literatur seit zwanzig Jahren. Doch ein solches Projekt erlebt man nur einmal im Leben – wenn man Glück hat.»

400mal Neues von Spurgeon

Die Kollektion umfasst 400 Predigten und Notizen aus der Zeit, als Spurgeon noch ein junger Pastor ausserhalb von Cambridge war. «Manchmal wird übersehen, dass Spurgeon mehr Worte in englischer Sprache publizierte, als jeder andere Christ in der Geschichte», sagt Christian George, der Kurautor der Spurgeon-Bibliothek am «Midwestern Baptist Theological Seminary» in Kansas City.

Nicht lang nach seiner Konvertierung im Jahr 1850 begann er zu predigen. Im Alter von 17 Jahren wurde er Baptisten-Pastor in Waterbeach. «Herr, belebe meine dumme Seele!», notierte er einmal, als er eine Predigt beendet hatte. Ein andermal schrieb er: «Oh mein Gott. Hilf. Um Jesu Willen!»

Verschollene Schriften

Als er nach London kam, plante er, diese Predigten zu publizieren. Doch es kam nie soweit. Sie kamen ins Archiv seiner Pastorenschule und gingen vergessen. Christian George entdeckte sie vor drei Jahren während seiner Recherchen; ein Bibliothekar brachte ihm einen Stoss von Spurgeons Journalen. «Als ich durch die Blätter ging, realisierte ich, wie bedeutsam sie sind. Da waren verschollene Predigten, die Spurgeon einst hatte publizieren wollen.» Man entdecke, wie der Prediger in den ersten fünf Jahren Fortschritte machte. Auch Pastoren könnten laut George von Spurgeons frühen Werken profitieren.

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