Dossier
Täufer
Liebe und ein Glaube, der alles dran gibt: Szene aus dem Freilichttheater 'Wehrlos'.
Die Täufer sind die älteste evangelische Freikirche. Ihre Verfolgung über 300 Jahre hat in der Schweizer (Kirchen-)Landschaft spürbare Narben hinterlassen. Im Emmental waren die Täufer besonders verbreitet; ihre Verfolgung und Vertreibung gestaltete sich umso unerbittlicher. Noch heute ist bei betagten Emmentalern die Erinnerung lebendig, dass in ihrem Dorf denunziert wurde. Das Täuferjahr 2007 lädt ein zur Aufarbeitung einer nicht so fernen Zeit – und zum Gespräch darüber, was christlichen Glauben und Kirche ausmacht.
Dieses Dossier informiert über täuferische Kirchen, das Täuferjahr 2007, die konfliktreiche Beziehung zwischen Täufern und Reformierten – und über die Taufe, das kostbare und umstrittene Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus.
Letzte Texte
Mehr als Lieder: Reformierter Chor bei Täufern in Nordamerika
Inhalt
- Täuferjahr 2007 im Emmental
- Täuferische Kirchen
- Was glauben Täufer?
- Täufer: den Glauben gemeinsam radikal leben
- Berner Täufer
- Die Täufer – Riss in der Reformation
- Glaube, Taufe, Kirche
- Täuferische Kirchen heute
- Wichtige Links
- Forum
1. Täuferjahr 2007 im Emmental
Die über 200 Veranstaltungen und Angebote des Emmentaler Täuferjahrs stehen unter dem Motto: „Die Wahrheit solt bezüget werden“. Reformierte Kirchgemeinden, Vereine, Freikirchen und Projektteams befassen sich mit der düsteren Epoche, als Täufer denunziert und gejagt, eingekerkert und gefoltert, vertrieben und hingerichtet wurden. Wie wirkt die Repression in der Mentalität der Menschen nach? Was ist daraus zu lernen für die Region und das Land? Welchen Stellenwert hat der Glaube, soll er haben im privaten und öffentlichen Leben? Das Täuferjahr ist ein vielschichtiges Unterfangen, eine Herausforderung für Landes- und Freikirchen.
Anlass zum Täuferjahr:
Open Air Trachselwald, 16. - 18. September 2007
www.openair-trachselwald.ch
Berichte
Openair Trachselwald: Die VideosOpenair Trachselwald: Lobpreis und herzhaftes Ja zu Jesus
Verwundert, beglückt, reserviert: US-Täufer im Täuferjahr
Openair Trachselwald: Den Weg der Täufer „neu entdecken und weitergehen“
Geld und Geist: Die Emmentaler, ihre Täufer und die Gnädigen Herren
„Wehrlos“: Eine Familie in der Täuferverfolgung
Grenzüberschreitend: Festgottesdienst in der Langnauer Eishalle
Berner Kirchen unterwegs im Täuferjahr
Eintauchen in die Truber Täuferwirren
Emmentaler Täuferjahr 2007 – Schaufenster und Expedition
2. Täuferische Kirchen
„Es ist unsere Aufgabe, uns einzumischen in die Politik“
3. Was glauben Täufer?
- Christsein ist gelebte Jesus-Nachfolge, die sich an der Bergpredigt orientiert. Der Glaube ist nicht bloss etwas Innerliches, sondern wird im Lebensstil sichtbar.
- Gemeinde ist sichtbare Gemeinschaft nach den Vorgaben von Christus, von Liebe und Solidarität geprägt – ein Modell für die Gesellschaft.
- Ethik der Liebe, auch der Feindesliebe, mit konsequentem Verzicht auf Gewalt und Waffeneinsatz.
- Christsein ist nicht selbstverständlich. Menschen werden Christen durch Gottes Handeln und ihre Antwort im Glauben darauf.
- Der Staat darf das christliche Leben nicht bestimmen (Nonkonformismus). (nach Harold Bender und Bernhard Ott)
- Wer sind die Mennoniten? (Hanspeter Jecker)
4. Täufer: den Glauben gemeinsam radikal leben
Wer sind die Täufer? Im Zuge der Reformation entstanden nach 1520 an vielen Orten in Mitteleuropa täuferische Gruppen und Gemeinden. Sie lasen die Bibel als ernsten Aufruf zum heiligen Leben nach dem Vorbild von Jesus. Heilig und von allem Weltlichen geschieden sollte auch die Kirche sein – und die Taufe ein bewusstes Bekenntnis zum Evangelium. Ihre Radikalität brachte die Täufer in Gegensatz zu den Reformatoren, die ihre jungen, angefochtenen Kirchen dem Schutz von Regierungen und Fürsten anvertrauten. Die Täufer traten lange vor der Formulierung der Menschenrechte für die Glaubens- und Gewissensfreiheit ein; Tausende bezahlten dies mit ihrem Leben, vor allem in katholischen Gebieten.
Nach Jahrhunderten der Ausgrenzung und Distanz setzt sich die Erkenntnis durch: „Reformierte Kirchen und Täuferbewegung sind Zweige desselben evangelischen Astes am grossen christlichen Baum.“ (Ruedi Reich)
Mennoniten und Amische: „Wenn wir zusammenkommen und uns versöhnen..."
Fröhliche und kompromisslose Nachfolger
Begeisterung für Gott – durch dick und dünn
5. Berner Täufer
Späte Begegnung: Berner Reformierte und Täufer
Dramatische Geschichte: Sammelband über die Täufer
„Täuferjagd“ 2005: Eine Region steigt in ihre Geschichte hinab
Täufergemeinden in Bern zu Gast bei den Kirchen
Berührender Täufer-Film: Wie Glaube reift und Leben gestaltet
6. Die Täufer – Riss in der Reformation
Mehr Zugänge zur Welt der Täufer - neue Bücher
Erhellte Geschichte: Buch über Zürcher Täufer
„Wir sind Brüder“: Ein Jahr nach dem Begegnungstag von Reformierten und Täufern
Täufer und Reformierte: Schritte der Heilung – und Freude bricht auf
Zürich wurde von Bullinger reformiert
Lutheraner reden mit Täufern über einstige Verdammungsurteile
Täuferhöhle Bäretswil – Zuflucht für jene Christen, die zu früh kamen
Neue Zürcher Website über Reformierte und Täufer
7. Glaube, Taufe, Kirche
Die Taufe: kostbar und umstritten
Landes- und Freikirchen zukunftsfähig machen
Weniger reformierte Taufen – wie gibt die Landeskirche den Glauben weiter?
Deutschland: Taufanerkennung ohne täuferische Kirchen
„In Einzelfällen habe ich von der Taufe abgeraten“
8. Täuferische Kirchen heute
Die Schweizer Baptisten: keine Servicetankstelle
Mennoniten planen „Friedensweg“
How Swiss Are You? – US-Mennoniten in der Schweizer Botschaft in Washington
Alter Baum, neue Zweige: Europas Mennoniten treffen sich erstmals in Spanien
9. Wichtige Links
Schweizer Mennoniten: www.menno.ch
Schweizer Täufergemeinden: www.etg.ch
Zürcher Website über Reformierte und Täufer: www.anabaptist.ch