25 Jahre IGW

«Gott baut seine Kirche, wir dürfen uns einklinken»

Das Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW) bildet seit 25 Jahren Menschen für den Dienst im Reich Gottes aus. Derzeit studieren 340 Personen am IGW. Rektor Michael Girgis und Barbara Wyss, Bereichsleiterin Studium, berichten im Interview über das IGW-Studium und warum sie die Zukunft der Kirche positiv sehen.

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Michael Girgis
Das Institut für Gemeindebau und Weltmission ist 25. Was wird da gefeiert?
Barbara Wyss: Die über 700 Absolventinnen und Absolventen, die nun im Dienst stehen und Gemeinden prägen, damit Menschen zu Gott finden.

Uns fehlt eine Einladung: Wann steigt denn die grosse Party?
Wyss: Die hat schon stattgefunden! Wir haben im Anschluss an die Studientage im Januar locker gefeiert. Wir wollten dafür nicht viele Ressourcen aufwenden, sondern die Zukunft der Kirche ins Zentrum rücken. Und die sehen wir positiv.

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Barbara Wyss
Positiv? Sie kennen die Zahl der Kirchenaustritte. Als Verantwortliche eines theologischen Seminars müsste Ihnen das schlaflose Nächte bereiten.
Wyss: Ich suche darin die Chance, Neues zu finden, weil ich weiss, dass Gott am längeren Hebel sitzt. Er baut seine Kirche, wir dürfen mit dabei sein. Auf längere Sicht werden die Nachfolgerinnen und Nachfolger von Jesus von der Situation eher zusätzlich motiviert werden, den Glauben zu leben und weiterzugeben. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche und dienen mit Leidenschaft.
Michael Girgis: Die aktuellen Brüche in der Gesellschaft machen nicht Halt vor der Kirche. Die theologische Bewertung der Lage allein hilft aber auch nicht weiter. Es ist sehr schmerzhaft, wenn einige Kirchen auf der Verliererseite sind und andere auf ihre Kosten profitieren. Gesamtgesellschaftlich ist zu sagen, dass Kirche und Glaube schleichend an Relevanz verloren haben. Die heutige Generation tut einen Schritt, den die vorhergehende noch nicht gemacht hat –  sie tritt aus. Ich bleibe dennoch voller Hoffnung: Unsere hervorragende Botschaft behält ihre Relevanz. Wir müssen lernen, sie in unsere Zeit hineinzutragen. Es ist faszinierend, als theologisches Seminar Seite an Seite mit den Kirchen Reich Gottes zu bauen. Meine Zuversicht hat ihren Grund darin, dass Gott am Wirken ist und wir uns einklinken dürfen.

«Der Welt dienen» ist ein IGW-Schlagwort. Braucht es dazu anstatt Theologen nicht eher Lehrer und Sozialpädagogen?
Wyss: Die braucht es sicher auch. Es braucht Christen in allen Lebensbereichen. IGW-Absolvierende prägen ganz besonders den spirituellen Bereich, so dienen sie den Menschen. Sie sind aber auch sensibilisiert für den sozialdiakonischen Bereich. Bei uns kann man ein Studienprofil Diakonie abschliessen.

Aktuell studieren 340 Menschen am IGW. Was sollen sie im Studium lernen?
Girgis: Entscheidend sind sechs Kompetenzbereiche, in denen sie trainiert werden. Das sind Spiritualität, Theologie, Forschung, Sozialkompetenz, Führung und Kommunikation. Sie sollen stark werden, um zu dienen.
Wyss: Wir bilden leitende Diener aus, nicht umgekehrt. Es ist uns zum Beispiel wichtig, dass Studierende lernen, mit Niederlagen gewinnbringend umzugehen, um weitergehen zu können.

Das Interview in voller Länge bringt das Wochenmagazin ideaSpektrum Nr. 22-2017.

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Datum: 05.06.2017
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz

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