Hilfe beim Suizid
Mehrheit für Legalisierung aktiver Sterbehilfe
Zwei von drei Deutschen würden eine Legalisierung der aktiven Sterbehilfe befürworten. Das hat eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov gezeigt.
Zwei Drittel der Deutschen sprechen sich für die Legalisierung des assistierten Suizids, beziehungsweise der aktiven Sterbehilfe aus. Laut der Erhebung machen die Teilnehmer der repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov kaum einen Unterschied zwischen beiden Methoden.
Weiterhin geht aus der Studie hervor, dass sich 17 Prozent der Befragten gegen jegliche Form von Sterbehilfe aussprechen, der Rest wollte keine Stellung beziehen. Die Zahlen zeigen auch, dass es in Ostdeutschland mehr Befürworter (72 Prozent) als in Westdeutschland (65 Prozent) gibt.
Auch Christen sind für aktive Sterbehilfe
Auffällig ist, dass vor allem ältere Menschen eine Legalisierung befürworten. Während bei den Über-55-Jährigen 81, beziehungsweise 80 Prozent für eine Legalisierung sind, liegt der Schnitt bei den 18- bis 24-Jährigen bei 68, beziehungsweise 64 Prozent.
Laut der Studie ist in allen Wählergruppen der verschiedenen Parteien die deutliche Mehrheit für eine Legalisierung. Gleiches treffe sowohl auf evangelische, als auch auf katholische Christen zu.
Aber: aktive Sterbehilfe ist verboten
Neue Aufmerksamkeit erhielt die Debatte, nachdem am Mittwoch der Bundesgerichtshof entschied, dass Ärzte nicht verpflichtet sind, Patienten nach einem Suizidversuch gegen deren Willen das Leben zu retten. Damit bestätigte das Gericht zwei Freisprüche der Landgerichte in Berlin und Hamburg. Diese hatten entschieden, dass der Wille der Patienten zählt.
In Deutschland erlaubt der Gesetzgeber ausschliesslich passive Sterbehilfe. Darunter zählt das Abschalten lebenserhaltender Apparate, sowie sehr starke Medikamente, die Schmerzen lindern aber als Nebenwirkung das Sterben beschleunigen. Bei aktiver Sterbehilfe drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.
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Autor: Martin Schlorke
Quelle: Livenet