Kloster beschossen

Ukraine wartet auf UNESCO-Antwort

Zoom
Kloster Swjatohirsk (Bild: Wikimedia)
Seit Beginn des Kriegs wurden in der Ukraine 113 Kirchen beschädigt oder zerstört, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Kürzlich wurde das Kloster Swjatohirsk beschossen. Selenskyi appelliert an die UNESCO.

Den Zweiten Weltkrieg überstanden, jetzt durch Putins Angriffskrieg beschossen und zerstört… Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die UNO und die UNESCO auf, Russland aus diesen Gremien auszuschliessen. Dies weil das flächenmässig grösste Land der Welt historische Denkmäler und soziale Infrastruktur zerstört. «Jede von Russland niedergebrannte Kirche in der Ukraine, jede gesprengte Schule, jedes zerstörte Denkmal beweist, dass Russland keinen Platz in der UNESCO hat.»

«Die Invasoren wissen genau, welches Objekt sie beschiessen. Sie wissen, dass es auf dem Territorium des Klosters Swjatohirsk keine militärischen Ziele gibt. Sie wissen, dass sich dort etwa 300 Laien, darunter 60 Kinder, vor Feindseligkeiten verstecken», sagte Wolodymyr Selenskyj kürzlich in einer Video-Ansprache.

Kein einziger Staat habe seit dem Zweiten Weltkrieg so viele Denkmäler, kulturelle und soziale Objekte in Europa zerstört. «Wir erwarten eine logische und faire Antwort von der UNO und der UNESCO. Russland muss für seine Verbrechen verantwortlich gemacht werden.»

113 Kirchen beschädigt oder zerstört

Zoom
Das Kloster Swjatohirsk wurde von Russland beschossen (Bild: de.rua.gr)
Während seiner Videoansprache erklärte Wolodymyr Selenskyj, dass seit Kriegsbeginn in der Ukraine 113 Kirchen beschädigt oder zerstört wurden, einschliesslich derjenigen, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Im Falle des Klosters Swjatohirsk «beschuldigten russische Propagandisten die Ukrainer der Brandstiftung, obwohl die Mönche deutlich sahen, dass es sich um russische Artillerie handelte».

Das historische Kloster stammt aus dem Mittelalter. Ein Holzgebäude der Klosteranlage, die der ukrainisch-orthodoxen Kirche angehört, wurde gezielt beschossen, es brannte bis auf die Grundmauern nieder.

«Sie zerstören einfach»

Tkachenko Oleksandr, Minister für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, sagte: «Wenn die Russen das ukrainische Erbe zerstören, ist es ihnen egal, ob es unsere geistlichen Stätten sind oder nicht, sie zerstören sie einfach.»

Und «Ukraine World», ein englischsprachiges Medienunternehmen, schrieb: «Mehrere Mönche und Nonnen wurden beim russischen Beschuss des Klosters getötet. Ist das ein Teil der Entnazifizierung?»

Agatha Gorski, die ukrainische Journalistin, die als erste über das Feuer berichtete, schrieb auf Twitter: «Das Kloster stammt aus dem Jahr 1500. Russland bombardiert es zum zweiten Mal. Dies ist ein weiterer Akt der Barbarei. Für sie ist nichts heilig.»

Zum Thema:
Dossier Ukraine-Konflikt
Gebet für die Ukraine: Trauer und Wehmut
Ukraine-Krieg: «Ich glaube, der Kirche in Russland droht ein baldiges Ende»
Er schrieb Putin: Leiter von Russlands Ev. Allianz entschuldigt sich für Krieg

Datum: 10.06.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / rua.gr

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS